Article

Drogenabusus und Sexualität - Über den Einfluß von Rauschdrogen auf die Sexualität junger Menschen

Author(s) / Creator(s)

Bron, Bernhard

Abstract / Description

Bei 233 jugendlichen Drogenkonsumenten, die im Rahmen des Drogenabusus psychotische Begleitphänomene gezeigt und in unterschiedlicher Ausprägung Halluzinogene, Weckamine, Opiate bzw Heroin und andere Drogen eingenommen hatten, wurden Zusammenhänge zwischen Drogenabusus und Sexualität untersucht Neben zeittypischen Veränderungen der Jugendsexualität und bisher bekannten Effekten von Rauschdrogen auf die Sexualität wurde auf besondere phasenspezifische Krisensituationen jugendlicher Drogenkonsumenten hingewiesen Die Einnahme von Drogen sollte Unsicherheits- und Angstgefühle überwinden, zur Bereicherung sexueller Erfahrungen und gemeinsamer Gruppenerlebnisse beitragen, Kontaktstörungen und Hemmungen im Sexualbereich abbauen oder der Abwehr homosexueller Impulse dienen. Wahrend anfänglich noch phantastische Glückszustände intendiert wurden, traten hedonistische Motive später immer mehr in den Hintergrund und die Droge diente oft nur noch der Beseitigung narzißtischer Mißempfindungen; sie trat partiell oder total an die Stelle von Objektbeziehungen. Häufige Suizidversuche und das Ansteigen des Drogenabusus nach Liebesenttäuschungen ließen ausgeprägte narzißtische Elemente der Zweierbeziehungen auf der Drogenszene deutlich werden. Weder die Gruppe, Wohngemeinschaft bzw. Kommune noch die Droge konnten zur Stabilisierung der häufig wechselnden Beziehungen beitragen. Chronischer Drogenabusus führte fast immer zur Einschränkung bzw. zum Verlust der sexuellen Appetenz und Orgasmusfähigkeit. Eine Zunahme sexueller Perversionen ließ sich nicht nachweisen. Ebenso fehlten Hinweise auf ein der Alkoholiker- und Kokainisten-Homosexualitat vergleichbares Phänomen. In der Erlebniswelt psychotisch erkrankter Drogenkonsumenten fielen oft sexuelle Themen und erotische Inhalte auf.

Keyword(s)

Jugend Drogenabhängigkeit Sexualverhalten Psychosexualität Drogenabhängigkeit Sexualität Sexualverhalten Drogenmissbrauch Sexuelle Funktionsstörungen Drogen und Arzneimittel Halluzination Drug Dependency Sexuality Psychosexual Behavior Drug Abuse Sexual Function Disturbances Drugs Drug Induced Hallucinations Sex Drive

Persistent Identifier

Date of first publication

1982

Publication status

unknown

Review status

unknown

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Bron, Bernhard
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-21T16:56:48Z
  • Made available on
    2011-10-31
  • Made available on
    2015-12-01T10:32:47Z
  • Made available on
    2022-11-21T16:56:48Z
  • Date of first publication
    1982
  • Abstract / Description
    Bei 233 jugendlichen Drogenkonsumenten, die im Rahmen des Drogenabusus psychotische Begleitphänomene gezeigt und in unterschiedlicher Ausprägung Halluzinogene, Weckamine, Opiate bzw Heroin und andere Drogen eingenommen hatten, wurden Zusammenhänge zwischen Drogenabusus und Sexualität untersucht Neben zeittypischen Veränderungen der Jugendsexualität und bisher bekannten Effekten von Rauschdrogen auf die Sexualität wurde auf besondere phasenspezifische Krisensituationen jugendlicher Drogenkonsumenten hingewiesen Die Einnahme von Drogen sollte Unsicherheits- und Angstgefühle überwinden, zur Bereicherung sexueller Erfahrungen und gemeinsamer Gruppenerlebnisse beitragen, Kontaktstörungen und Hemmungen im Sexualbereich abbauen oder der Abwehr homosexueller Impulse dienen. Wahrend anfänglich noch phantastische Glückszustände intendiert wurden, traten hedonistische Motive später immer mehr in den Hintergrund und die Droge diente oft nur noch der Beseitigung narzißtischer Mißempfindungen; sie trat partiell oder total an die Stelle von Objektbeziehungen. Häufige Suizidversuche und das Ansteigen des Drogenabusus nach Liebesenttäuschungen ließen ausgeprägte narzißtische Elemente der Zweierbeziehungen auf der Drogenszene deutlich werden. Weder die Gruppe, Wohngemeinschaft bzw. Kommune noch die Droge konnten zur Stabilisierung der häufig wechselnden Beziehungen beitragen. Chronischer Drogenabusus führte fast immer zur Einschränkung bzw. zum Verlust der sexuellen Appetenz und Orgasmusfähigkeit. Eine Zunahme sexueller Perversionen ließ sich nicht nachweisen. Ebenso fehlten Hinweise auf ein der Alkoholiker- und Kokainisten-Homosexualitat vergleichbares Phänomen. In der Erlebniswelt psychotisch erkrankter Drogenkonsumenten fielen oft sexuelle Themen und erotische Inhalte auf.
    de
  • Publication status
    unknown
  • Review status
    unknown
  • ISSN
    0032-7034
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-28977
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/1519
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.10804
  • Language of content
    deu
  • Is part of
    Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. - 31. 1982, 2, S. 64-75
  • Keyword(s)
    Jugend
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    Drogenabhängigkeit
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    Sexualverhalten
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    Psychosexualität
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    Drogen und Arzneimittel
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    Psychosexual Behavior
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    Drug Abuse
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    Drugs
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    Drug Induced Hallucinations
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  • Keyword(s)
    Sex Drive
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  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Drogenabusus und Sexualität - Über den Einfluß von Rauschdrogen auf die Sexualität junger Menschen
    de
  • DRO type
    article
  • Visible tag(s)
    PsyDok
  • Visible tag(s)
    Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie