Gewalterfahrung, Autoaggressivität und Konfliktverhalten bei Söhnen aus suchtbelasteten Familien
Author(s) / Creator(s)
Schultze, Michael
Abstract / Description
Da in Bezug auf die Thematik "Kinder aus suchtbelasteten Familien" bereits umfangreich geforscht wurde, und mich dieses Thema auf Grund meiner Tätigkeit interessiert, habe ich mich bereits sehr früh im Studium damit beschäftigt. In den Kliniken Daun - Am Rosenberg bin ich, wie schon erwähnt, als Bezugtherapeut tätig und betreue ausschließlich männliche Patienten, die mit mehr oder weniger Gewalterfahrung in ihrer Herkunftsfamilie belastet sind.
Daher entschloss ich mich, im Rahmen dieser Master-Thesis den Fokus auf die Söhne aus sucht- und nicht suchtbelasteten Familien mit oder ohne Gewalterfahrung zu richten. Bei der vorliegenden Masterarbeit wurde ein Messinstrument eingesetzt, das von Gelles & Strauss (1972) entwickelt und evaluiert wurde. Der Fragebogen wurde von Prof. Dr. Michael Klein ins deutsche übersetzt (vgl. Kapitel 2.3, 29). Befragt wurden alle Männer, die sich zum Zeitpunkt der Befragung in den Kliniken Daun - Am Rosenberg und Thommener Höhe zur medizinischen Rehabilitationsbehandlung aufhielten. Es sollte den Fragen nachgegangen
werden, ob ein Zusammenhang zwischen Suchtbelastung und Gewalterfahrung besteht, welche Folgen auftreten können, wenn beides zutrifft, welche Folgen Gewalterfahrung allein und welche Folgen Suchtbelastung allein für den Betroffenen hat.
In der Vergangenheit hat man sich bereits mit dem Thema beschäftigt, warum Erwachsene aus suchtbelasteten Familien ein deutlich höheres Risiko haben, selbst abhängig zu werden. Der altgriechische Gelehrte PLUTARCH (45-125 n.Chr.) behauptete, "Trinker
erzeugen Trinker" (Zobel, 2000). Vermutlich haben die Menschen im Altertum bereits diesbezüglich einen Zusammenhang erkannt.
Der schädliche Einfluss Alkohol trinkender Eltern auf die Entwicklung ihrer Kinder wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts von verschiedenen Wissenschaftlern, ausgelöst durch die Gin-Epidemie in England, erkannt. Am Ende des 19. Jahrhunderts fasste Oort (1909), die bis dahin entstandenen Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen Alkohol trinkender Eltern auf die Entwicklung der Kinder (Zobel, 2000).
Das Thema rückte danach bis etwa vor 15-20 Jahren in den Hintergrund des wissenschaftlichen Interesses. Nach Zobel (2000) hat Cotton (1979) eine wegweisende Studie veröffentlicht. In dieser Abhandlung wurde ein Überblick über insgesamt 39 Studien erstellt, "die sich mit der Häufigkeit von Alkoholabhängigkeit in der Verwandtschaft
von Alkoholabhängigen und Kontrollgruppen beschäftigen." (Zobel, 2000). Deutlich wurde dabei, dass bei Alkoholabhängigen viel häufiger ein Elternteil selbst abhängig war (ca. 30,8 Prozent), als bei nicht Alkoholabhängigen (ca. 4,7 Prozent).
Wenig später entstanden "insbesondere Arbeiten von Blanck (1982/1988), Wegscheider (1981/1988) und Woititz (1983/1990)", die nach Zobel (2000) verstärkt (wissenschaftliche, psychologische) Forschung zu diesem Thema betrieben und Konsequenzen in der klinischen Tätigkeit propagierten. Die in der Vergangenheit durchgeführten Untersuchungen waren eher darauf ausgerichtet, die Auswirkungen bei Kindern in Bezug auf deren psychosoziale Entwicklung herauszufinden, die von trinkenden bzw. suchtkranken Eltern verursacht wurden. In neuerer Zeit gelangten jedoch immer häufiger Gewalterfahrung, Vernachlässigung und Autoaggressivität in den Fokus der wissenschaftlichen Betrachtung (Zobel, in Druck).
Im weiteren Verlauf dieser Arbeit (und nach diesen einleitenden Ausführungen) soll zunächst auf die bisher veröffentlichten wissenschaftlich - psychologischen Forschungen Bezug genommen werden, soweit diese Erkenntnisse für diese Abhandlung relevant sind. Daraus ergeben sich bezogen auf diese Untersuchung Fragestellungen und Hypothesen.
Anschließend soll Bezug genommen werden auf die Methoden, der Auswahl und Definition der Untersuchungsart und Art der Befragung als Forschungsmethode. Danach wird zum Inhalt des eingesetzten Fragebogens CTS-D Stellung bezogen und erklärt, was der Fragebogen misst, welche Relevanz die Stichprobenergebnisse haben und wo der Fragebogen bereits eingesetzt wurde.
Im nächsten Kapitel wird die Stichprobe der Untersuchung näher beschrieben und die Ziel- und Vergleichsgruppe definiert. Darüber hinaus soll die Planung und Durchführung erläutert werden sowie die Auswertungsmethoden und die Untersuchungsanordnung.
Daran schließt sich die Auswertung der durchgeführten Befragung an, mit dem Ziel, die aufgestellten Hypothesen zu überprüfen in Bezug auf Gewalterfahrung in Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter, Autoaggressivität, eigene Suchtprobleme, Problemwahrnehmung in Bezug auf die Abhängigkeit von Mutter, Vater, oder beiden Eltern sowie
Konfliktlösungsstrategien/Aggressionsverhalten auf verbaler und nonverbaler Ebene und Konfliktlösungen unter Anwendung von körperlicher Gewalt. Auswertungsrelevant ist ebenfalls die Selbsteinschätzung der eigenen Befindlichkeit bei der Beantwortung der Fragen (nach der eigenen sowie zu der selbst ausgeübten Gewalterfahrung).
Die Auswertung der Angaben über die Einschätzung des Fragebogens und die demographischen Angaben sind bei dieser Untersuchung zwar durchgeführt, bei
der Auswertung jedoch vernachlässigt worden.
Keyword(s)
Alkoholmissbrauch Alkoholismus Eltern Kind Sohn Autoaggression Gewalt Eltern Kind Alkoholmissbrauch Gewalterfahrung Autoaggression Parents Child Alcohol abuse Violence AutoaggressionPersistent Identifier
Date of first publication
2004
Citation
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Author(s) / Creator(s)Schultze, Michael
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PsychArchives acquisition timestamp2022-11-17T10:28:11Z
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Made available on2005-08-09
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Made available on2015-12-01T10:30:10Z
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Made available on2022-11-17T10:28:11Z
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Date of first publication2004
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Abstract / DescriptionDa in Bezug auf die Thematik "Kinder aus suchtbelasteten Familien" bereits umfangreich geforscht wurde, und mich dieses Thema auf Grund meiner Tätigkeit interessiert, habe ich mich bereits sehr früh im Studium damit beschäftigt. In den Kliniken Daun - Am Rosenberg bin ich, wie schon erwähnt, als Bezugtherapeut tätig und betreue ausschließlich männliche Patienten, die mit mehr oder weniger Gewalterfahrung in ihrer Herkunftsfamilie belastet sind. Daher entschloss ich mich, im Rahmen dieser Master-Thesis den Fokus auf die Söhne aus sucht- und nicht suchtbelasteten Familien mit oder ohne Gewalterfahrung zu richten. Bei der vorliegenden Masterarbeit wurde ein Messinstrument eingesetzt, das von Gelles & Strauss (1972) entwickelt und evaluiert wurde. Der Fragebogen wurde von Prof. Dr. Michael Klein ins deutsche übersetzt (vgl. Kapitel 2.3, 29). Befragt wurden alle Männer, die sich zum Zeitpunkt der Befragung in den Kliniken Daun - Am Rosenberg und Thommener Höhe zur medizinischen Rehabilitationsbehandlung aufhielten. Es sollte den Fragen nachgegangen werden, ob ein Zusammenhang zwischen Suchtbelastung und Gewalterfahrung besteht, welche Folgen auftreten können, wenn beides zutrifft, welche Folgen Gewalterfahrung allein und welche Folgen Suchtbelastung allein für den Betroffenen hat. In der Vergangenheit hat man sich bereits mit dem Thema beschäftigt, warum Erwachsene aus suchtbelasteten Familien ein deutlich höheres Risiko haben, selbst abhängig zu werden. Der altgriechische Gelehrte PLUTARCH (45-125 n.Chr.) behauptete, "Trinker erzeugen Trinker" (Zobel, 2000). Vermutlich haben die Menschen im Altertum bereits diesbezüglich einen Zusammenhang erkannt. Der schädliche Einfluss Alkohol trinkender Eltern auf die Entwicklung ihrer Kinder wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts von verschiedenen Wissenschaftlern, ausgelöst durch die Gin-Epidemie in England, erkannt. Am Ende des 19. Jahrhunderts fasste Oort (1909), die bis dahin entstandenen Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen Alkohol trinkender Eltern auf die Entwicklung der Kinder (Zobel, 2000). Das Thema rückte danach bis etwa vor 15-20 Jahren in den Hintergrund des wissenschaftlichen Interesses. Nach Zobel (2000) hat Cotton (1979) eine wegweisende Studie veröffentlicht. In dieser Abhandlung wurde ein Überblick über insgesamt 39 Studien erstellt, "die sich mit der Häufigkeit von Alkoholabhängigkeit in der Verwandtschaft von Alkoholabhängigen und Kontrollgruppen beschäftigen." (Zobel, 2000). Deutlich wurde dabei, dass bei Alkoholabhängigen viel häufiger ein Elternteil selbst abhängig war (ca. 30,8 Prozent), als bei nicht Alkoholabhängigen (ca. 4,7 Prozent). Wenig später entstanden "insbesondere Arbeiten von Blanck (1982/1988), Wegscheider (1981/1988) und Woititz (1983/1990)", die nach Zobel (2000) verstärkt (wissenschaftliche, psychologische) Forschung zu diesem Thema betrieben und Konsequenzen in der klinischen Tätigkeit propagierten. Die in der Vergangenheit durchgeführten Untersuchungen waren eher darauf ausgerichtet, die Auswirkungen bei Kindern in Bezug auf deren psychosoziale Entwicklung herauszufinden, die von trinkenden bzw. suchtkranken Eltern verursacht wurden. In neuerer Zeit gelangten jedoch immer häufiger Gewalterfahrung, Vernachlässigung und Autoaggressivität in den Fokus der wissenschaftlichen Betrachtung (Zobel, in Druck). Im weiteren Verlauf dieser Arbeit (und nach diesen einleitenden Ausführungen) soll zunächst auf die bisher veröffentlichten wissenschaftlich - psychologischen Forschungen Bezug genommen werden, soweit diese Erkenntnisse für diese Abhandlung relevant sind. Daraus ergeben sich bezogen auf diese Untersuchung Fragestellungen und Hypothesen. Anschließend soll Bezug genommen werden auf die Methoden, der Auswahl und Definition der Untersuchungsart und Art der Befragung als Forschungsmethode. Danach wird zum Inhalt des eingesetzten Fragebogens CTS-D Stellung bezogen und erklärt, was der Fragebogen misst, welche Relevanz die Stichprobenergebnisse haben und wo der Fragebogen bereits eingesetzt wurde. Im nächsten Kapitel wird die Stichprobe der Untersuchung näher beschrieben und die Ziel- und Vergleichsgruppe definiert. Darüber hinaus soll die Planung und Durchführung erläutert werden sowie die Auswertungsmethoden und die Untersuchungsanordnung. Daran schließt sich die Auswertung der durchgeführten Befragung an, mit dem Ziel, die aufgestellten Hypothesen zu überprüfen in Bezug auf Gewalterfahrung in Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter, Autoaggressivität, eigene Suchtprobleme, Problemwahrnehmung in Bezug auf die Abhängigkeit von Mutter, Vater, oder beiden Eltern sowie Konfliktlösungsstrategien/Aggressionsverhalten auf verbaler und nonverbaler Ebene und Konfliktlösungen unter Anwendung von körperlicher Gewalt. Auswertungsrelevant ist ebenfalls die Selbsteinschätzung der eigenen Befindlichkeit bei der Beantwortung der Fragen (nach der eigenen sowie zu der selbst ausgeübten Gewalterfahrung). Die Auswertung der Angaben über die Einschätzung des Fragebogens und die demographischen Angaben sind bei dieser Untersuchung zwar durchgeführt, bei der Auswertung jedoch vernachlässigt worden.de
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Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-5394
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/251
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.8524
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Language of contentdeu
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Is part ofhttp://www.addiction.de/index2.htm
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Keyword(s)Alkoholmissbrauchde
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Keyword(s)Alkoholismusde
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Keyword(s)Elternde
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Keyword(s)Kindde
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Keyword(s)Sohnde
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Keyword(s)Autoaggressionde
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Keyword(s)Elternde
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Keyword(s)Kindde
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Keyword(s)Alkoholmissbrauchde
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Keyword(s)Gewalterfahrungde
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Keyword(s)Autoaggressionde
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Keyword(s)Parentsen
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Keyword(s)Childen
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Keyword(s)Alcohol abuseen
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Keyword(s)Violenceen
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Keyword(s)Autoaggressionen
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleGewalterfahrung, Autoaggressivität und Konfliktverhalten bei Söhnen aus suchtbelasteten Familiende
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DRO typemasterThesis
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Visible tag(s)PsyDok
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Visible tag(s)Kompetenzplattform Suchtforschung an der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen