Grundlagen der Anwendungspraxis
Author(s) / Creator(s)
Montada, Leo
Abstract / Description
Klassen von Aufgaben des Psychologen in der Praxis:
Das Spektrum der Aufgaben in der psychologischen Praxis ist breit. Es reicht von Entwicklungs- und Störungsprognosen über Störungsdiagnosen, Interventionsentscheidungen, Evaluationen von Curricula und Interventionen bis zur Aufklärung und Information über Erkenntnisse aus der Forschung. Einige Beispiele:
- Wie wird die Entwicklung der Person A sein? Ist eine Fehlentwicklung zu erwarten, mit welcher Wahrscheinlichkeit? (Individualprognose)
- Sind bezogen auf eine Störungskategorie (Delinquenz, Schulversagen usw.) Risikogruppen, riskante Lebensbedingungen, Erfahrungen zu identifizieren? (Ermittlung von Entwicklungsrisiken, Screeningverfahren)
- Welche Entwicklungsauswirkungen sind bei einer spezifischen Entwicklungsumwelt zu erwarten, generell oder differentiell für spezifische Personkategorien mit unterschiedlichen Merkmalen und Potentialen? (Entwicklungsprognosen auf der Basis gegebener Umweltkategorien)
- Welche Entwicklungsziele sind angemessen für die Person A bezogen auf ihre Potentiale, Ressourcen und sozialen Kontexte mit Normen, Erwartungen, Aspirationen, ...? (Begründung von individuellen Entwicklungszielen)
- Wie sind die in Aussicht genommenen Ziele der Person A zu erreichen? (Interventionsentscheidungen)
- Was taugt ein Training (Curriculum, Therapie) für welche Kategorie von Personen (Voraussetzungen, Kompetenzen, Defizite, Motivationen) oder Störungen? (Evaluation von Interventionen unter differentiellpsychologischem und differentialdiagnostischem Aspekt) Wer ist geeignet für eine zu besetzende Position? (Auswahl von Personal)
- Entwicklung diagnostischer Instrumente für Aufgaben der Selektion, für die Identifikation von Störungen (Entwicklung von Diagnoseverfahren)
- Wie lassen sich Risiken der Störungsentwicklung präventiv vermeiden? (Störungsprävention)
- Welche Entwicklungsintervention ist bei welcher Störung indiziert, generell oder spezifisch für Personkategorien? (Indikation von Interventionen)
- Wie ist ein Training angemessen zu evaluieren unter Berücksichtigung von Folgen und Nebenfolgen bei den verschiedenen Betroffenen und den sozialen Systemen, denen sie angehören? (Evaluation von Interventionen)
- Wie lassen sich soziale Vorurteile in der Gesellschaft abbauen? (Methoden und Inhalte der Erziehung oder der Medienkommunikation)
- Welche psychologischen Kenntnisse und Einstellungen sind nützlich für Eltern? (Auswahl psychologischen Wissens für die Praxis)
Einige der Aufgaben sind auf einzelne Personen und Systeme bezogen, andere Aufgaben sind genereller gestellt und nicht auf "Einzelfälle" bezogen, z.B. wenn es um die Dissemination psychologischen Wissens geht, wenn es um die Entwicklung und Evaluation von Selektions- und Prognoseinstrumenten oder von Trainings, von präventiven Programmen oder Curricula geht. Unter den auf einzelne Personen bezogenen Aufgaben gibt es solche der Prognose, solche der Zielberatung und solche, die Modifikationen implizieren. Einige Aufgaben betreffen die Anwendung vorhandenen Wissens, andere sind Forschungsaufgaben im Sinne der Entwicklungen diagnostischer Instrumente oder modifikatorischer Programme. Diese Aufgaben stellen häufig Probleme dar. Ein Problem liegt dann vor, wenn ein gegebener Zustand (Ist-Zustand) in einen gewünschten Zustand (Soll-Zustand) überführt werden soll, und diese Überführung nicht routinemäßig geleistet wird.
Persistent Identifier
Date of first publication
1991
Is part of series
Berichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"; 062
Citation
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beri062.pdfAdobe PDF - 322.27KBMD5: 28651d344c2809447b24787bec536b8a
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There are no other versions of this object.
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Author(s) / Creator(s)Montada, Leo
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PsychArchives acquisition timestamp2022-11-17T11:00:47Z
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Made available on2006-03-16
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Made available on2015-12-01T10:30:17Z
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Made available on2022-11-17T11:00:47Z
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Date of first publication1991
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Abstract / DescriptionKlassen von Aufgaben des Psychologen in der Praxis: Das Spektrum der Aufgaben in der psychologischen Praxis ist breit. Es reicht von Entwicklungs- und Störungsprognosen über Störungsdiagnosen, Interventionsentscheidungen, Evaluationen von Curricula und Interventionen bis zur Aufklärung und Information über Erkenntnisse aus der Forschung. Einige Beispiele: - Wie wird die Entwicklung der Person A sein? Ist eine Fehlentwicklung zu erwarten, mit welcher Wahrscheinlichkeit? (Individualprognose) - Sind bezogen auf eine Störungskategorie (Delinquenz, Schulversagen usw.) Risikogruppen, riskante Lebensbedingungen, Erfahrungen zu identifizieren? (Ermittlung von Entwicklungsrisiken, Screeningverfahren) - Welche Entwicklungsauswirkungen sind bei einer spezifischen Entwicklungsumwelt zu erwarten, generell oder differentiell für spezifische Personkategorien mit unterschiedlichen Merkmalen und Potentialen? (Entwicklungsprognosen auf der Basis gegebener Umweltkategorien) - Welche Entwicklungsziele sind angemessen für die Person A bezogen auf ihre Potentiale, Ressourcen und sozialen Kontexte mit Normen, Erwartungen, Aspirationen, ...? (Begründung von individuellen Entwicklungszielen) - Wie sind die in Aussicht genommenen Ziele der Person A zu erreichen? (Interventionsentscheidungen) - Was taugt ein Training (Curriculum, Therapie) für welche Kategorie von Personen (Voraussetzungen, Kompetenzen, Defizite, Motivationen) oder Störungen? (Evaluation von Interventionen unter differentiellpsychologischem und differentialdiagnostischem Aspekt) Wer ist geeignet für eine zu besetzende Position? (Auswahl von Personal) - Entwicklung diagnostischer Instrumente für Aufgaben der Selektion, für die Identifikation von Störungen (Entwicklung von Diagnoseverfahren) - Wie lassen sich Risiken der Störungsentwicklung präventiv vermeiden? (Störungsprävention) - Welche Entwicklungsintervention ist bei welcher Störung indiziert, generell oder spezifisch für Personkategorien? (Indikation von Interventionen) - Wie ist ein Training angemessen zu evaluieren unter Berücksichtigung von Folgen und Nebenfolgen bei den verschiedenen Betroffenen und den sozialen Systemen, denen sie angehören? (Evaluation von Interventionen) - Wie lassen sich soziale Vorurteile in der Gesellschaft abbauen? (Methoden und Inhalte der Erziehung oder der Medienkommunikation) - Welche psychologischen Kenntnisse und Einstellungen sind nützlich für Eltern? (Auswahl psychologischen Wissens für die Praxis) Einige der Aufgaben sind auf einzelne Personen und Systeme bezogen, andere Aufgaben sind genereller gestellt und nicht auf "Einzelfälle" bezogen, z.B. wenn es um die Dissemination psychologischen Wissens geht, wenn es um die Entwicklung und Evaluation von Selektions- und Prognoseinstrumenten oder von Trainings, von präventiven Programmen oder Curricula geht. Unter den auf einzelne Personen bezogenen Aufgaben gibt es solche der Prognose, solche der Zielberatung und solche, die Modifikationen implizieren. Einige Aufgaben betreffen die Anwendung vorhandenen Wissens, andere sind Forschungsaufgaben im Sinne der Entwicklungen diagnostischer Instrumente oder modifikatorischer Programme. Diese Aufgaben stellen häufig Probleme dar. Ein Problem liegt dann vor, wenn ein gegebener Zustand (Ist-Zustand) in einen gewünschten Zustand (Soll-Zustand) überführt werden soll, und diese Überführung nicht routinemäßig geleistet wird.de
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Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-6642
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/315
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.8829
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Language of contentdeu
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Is part ofBerichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral", Nr. 062, ISSN 1430-1148, http://www.gerechtigkeitsforschung.de/berichte/beri062.pdf
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Is part of seriesBerichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"; 062
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleGrundlagen der Anwendungspraxisde
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DRO typereport
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Visible tag(s)PsyDok
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Visible tag(s)Berichte der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"