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Psychische Rehabilitation nach Verkehrsunfällen. Konzept und Praxis der Referentialtherapie

Author(s) / Creator(s)

Echterhoff, Wilfried

Abstract / Description

Bei Akuter Belastungsreaktion nach einem Verkehrsunfall können beobachtbare Reaktionen (z.B. Zittern, Verwirrtheit, Apathie) und nicht sichtbare Reaktionen (z.B. Schuldgefühle, Ausblendungen in der Wahrnehmung, Kontrollverlust, Übererregung und Angst) auftreten. ABR ist eine existenzielle Notfallreaktion; sie kann nach plötzlichen und (potenziell) schädigenden Extremerlebnissen auftreten, bei denen der Erlebens- und Handlungsablauf abrupt abgebrochen wird und (zunächst) keine thematisch oder methodisch passenden Erlebens- und Handlungsmöglichkeiten aktiviert werden können. Die psychische Reaktion ist grundsätzlich unabhängig von der Höhe des Schadens und hängt im Vergleich dazu eher von der vermeintlichen Verantwortlichkeit ab (s. Brewer, 1977; Paul & Oswald, 1982). Nach der ABR kann möglicherweise später eine PTBS (z.B. Angststörungen, affektive Störungen (z.B. Depression, psychovegetative Störungen usw.) folgen, die einige der ABR-Symptome in verfestigter und modifizierter Form und / oder neue Symptome aufweisen kann. Das Krankheitsbild einer PTBS ist im Einzelnen beschrieben bei Saigh (1995); Winter (1996); Maercker (1997); Fischer & Riedesser (1998); Ehlers (1999); Maercker & Ehlert (2001); Brendemühl, Echterhoff & Trautmann (2002); Steil & Straube (2002) und auch Arbeiten über Depressionen ( z.B von Beck et al., 2001) sind hierbei von besonderer Bedeutung. Eine psychologisch fundierte Therapie sollte innerhalb weniger Tage nach dem Extremerlebnis beginnen, um Akute Belastungsreaktionen adäquat aufzugreifen und dadurch der Ausbildung einer PTBS zu begegnen. Sie sollte eine rasche Heilung anstreben und die möglichen negativen Konsequenzen und deren Chronifizierung verhindern helfen (Egidi & Boxbücher, 1996; Eschenröder, 1997; Maercker, 1997).

Keyword(s)

Verkehrspsychologie Verkehrsunfall Notfall Reaktion Verantwortlichkeit Attribution Akute Belastungsreaktion ABR Notfallreaktion Motor Traffic Accidents Highway Safety Drivers Coping Behavior

Persistent Identifier

Date of first publication

2002

Is part of

38. BDP-Kongress für Verkehrspsychologie Universität Regensburg 2002, Arbeitsgruppe 1: Beratung, Rehabilitation, Therapie

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Echterhoff, Wilfried
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-21T13:55:24Z
  • Made available on
    2006-04-24
  • Made available on
    2015-12-14T08:45:12Z
  • Made available on
    2022-11-21T13:55:24Z
  • Date of first publication
    2002
  • Abstract / Description
    Bei Akuter Belastungsreaktion nach einem Verkehrsunfall können beobachtbare Reaktionen (z.B. Zittern, Verwirrtheit, Apathie) und nicht sichtbare Reaktionen (z.B. Schuldgefühle, Ausblendungen in der Wahrnehmung, Kontrollverlust, Übererregung und Angst) auftreten. ABR ist eine existenzielle Notfallreaktion; sie kann nach plötzlichen und (potenziell) schädigenden Extremerlebnissen auftreten, bei denen der Erlebens- und Handlungsablauf abrupt abgebrochen wird und (zunächst) keine thematisch oder methodisch passenden Erlebens- und Handlungsmöglichkeiten aktiviert werden können. Die psychische Reaktion ist grundsätzlich unabhängig von der Höhe des Schadens und hängt im Vergleich dazu eher von der vermeintlichen Verantwortlichkeit ab (s. Brewer, 1977; Paul & Oswald, 1982). Nach der ABR kann möglicherweise später eine PTBS (z.B. Angststörungen, affektive Störungen (z.B. Depression, psychovegetative Störungen usw.) folgen, die einige der ABR-Symptome in verfestigter und modifizierter Form und / oder neue Symptome aufweisen kann. Das Krankheitsbild einer PTBS ist im Einzelnen beschrieben bei Saigh (1995); Winter (1996); Maercker (1997); Fischer & Riedesser (1998); Ehlers (1999); Maercker & Ehlert (2001); Brendemühl, Echterhoff & Trautmann (2002); Steil & Straube (2002) und auch Arbeiten über Depressionen ( z.B von Beck et al., 2001) sind hierbei von besonderer Bedeutung. Eine psychologisch fundierte Therapie sollte innerhalb weniger Tage nach dem Extremerlebnis beginnen, um Akute Belastungsreaktionen adäquat aufzugreifen und dadurch der Ausbildung einer PTBS zu begegnen. Sie sollte eine rasche Heilung anstreben und die möglichen negativen Konsequenzen und deren Chronifizierung verhindern helfen (Egidi & Boxbücher, 1996; Eschenröder, 1997; Maercker, 1997).
    de
  • Publication status
    unknown
  • Review status
    unknown
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-6932
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/3420
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.10120
  • Language of content
    deu
  • Is part of
    38. BDP-Kongress für Verkehrspsychologie Universität Regensburg 2002, Arbeitsgruppe 1: Beratung, Rehabilitation, Therapie
  • Keyword(s)
    Verkehrspsychologie
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  • Keyword(s)
    Verkehrsunfall
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    Drivers
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  • Keyword(s)
    Coping Behavior
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  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Psychische Rehabilitation nach Verkehrsunfällen. Konzept und Praxis der Referentialtherapie
    de
  • DRO type
    bookPart
  • Visible tag(s)
    PsyDok
  • Visible tag(s)
    Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP); Sektion Verkehrspsychologie: 38. BDP-Kongress für Verkehrspsychologie, Universität Regensburg 2002