Organisationskultur als Arbeitsbelastung: Ihr Einfluss auf das Beanspruchungserleben der Mitarbeiter
Author(s) / Creator(s)
Hase-Etzler, Sabrina
Jöns, Ingela
Abstract / Description
Organisationskultur wird im Rahmen betrieblicher Gesundheitsförderung neben Personalstruktur sowie Aufbau- und Ablauforganisation als Quelle von Beanspruchung diskutiert (Badura, Ritter & Scherf, 1999). Durch eine Befragung wurde untersucht, inwiefern das Beanspruchungserleben der Mitarbeiter durch die Organisationskultur beeinflusst wird — dies sowohl direkt als auch indirekt über die stressrelevanten Merkmale soziale Unterstützung und Handlungsspielraum. Zur Erfassung der Organisationskultur wurden die Aspekte Strategie, Struktur und Interaktion herangezogen. Sie charakterisieren je nach Beschaffenheit die individuelle Kultur einer Organisation (Jöns, Hodapp & Weiss, 2005). Erfasste Skalen des Beanspruchungserlebens sind Arbeitsüberlastung, Arbeitsüberforderung, Erfolgsdruck, Arbeitsunzufriedenheit, Soziale Überlastung, Mangel an sozialer Anerkennung, Soziale Spannungen sowie Soziale Isolation (Schultz, Schlotz & Becker, 2004). Soziale Unterstützung und Handlungsspielraum wurden aufgrund ihrer Bedeutung als stressrelevante Merkmale in das Untersuchungskonzept einbezogen.
Anhand von Strukturgleichungsmodellen konnten faktorenanalytische und regressionsanalytische Berechnungen verknüpft werden. Die Ergebnisse zeigen, dass erwartungsgemäß ein geringer, aber dennoch signifikanter Einfluss der Organisationskultur auf das Beanspruchungserleben vorliegt: Eine Organisationskultur, die gekennzeichnet ist durch vertrauensvolle und teamförderliche Führung, unbürokratische Strukturen, durch Kooperation und Vertrauen geprägte Zusammenarbeit sowie hohe Leistungsorientierung führt in geringem aber signifikantem Maße zu einem geringeren Beanspruchungserleben der Mitarbeiter. Die Interaktionsaspekte Führung und Zusammenarbeit wirken dabei am stärksten.
Die Ergebnisse liefern einen empirischen Hinweis für die Relevanz der Organisationskultur als Belastungsfaktor. Diskutiert wird abschließend, inwiefern methodische und konzeptionelle Weiterentwicklungen zu einem differenzierteres Bild der in der Literatur zu betrieblicher Gesundheitsförderung beschriebenen Belastungsfaktoren von Organisationen führen könnten.
Keyword(s)
Organisationskultur Arbeitsbelastung BKK-Preis für Gesundheitsförderung im BetriebPersistent Identifier
Date of first publication
2007
Is part of
Citation
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mannheimer_beitraege_2007_01_online_4.pdfAdobe PDF - 176.53KBMD5: 7be8712583ed2481928eca7b88d4f60a
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Author(s) / Creator(s)Hase-Etzler, Sabrina
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Author(s) / Creator(s)Jöns, Ingela
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PsychArchives acquisition timestamp2022-11-17T10:48:20Z
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Made available on2007-07-03
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Made available on2015-12-01T10:30:29Z
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Made available on2022-11-17T10:48:20Z
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Date of first publication2007
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Abstract / DescriptionOrganisationskultur wird im Rahmen betrieblicher Gesundheitsförderung neben Personalstruktur sowie Aufbau- und Ablauforganisation als Quelle von Beanspruchung diskutiert (Badura, Ritter & Scherf, 1999). Durch eine Befragung wurde untersucht, inwiefern das Beanspruchungserleben der Mitarbeiter durch die Organisationskultur beeinflusst wird — dies sowohl direkt als auch indirekt über die stressrelevanten Merkmale soziale Unterstützung und Handlungsspielraum. Zur Erfassung der Organisationskultur wurden die Aspekte Strategie, Struktur und Interaktion herangezogen. Sie charakterisieren je nach Beschaffenheit die individuelle Kultur einer Organisation (Jöns, Hodapp & Weiss, 2005). Erfasste Skalen des Beanspruchungserlebens sind Arbeitsüberlastung, Arbeitsüberforderung, Erfolgsdruck, Arbeitsunzufriedenheit, Soziale Überlastung, Mangel an sozialer Anerkennung, Soziale Spannungen sowie Soziale Isolation (Schultz, Schlotz & Becker, 2004). Soziale Unterstützung und Handlungsspielraum wurden aufgrund ihrer Bedeutung als stressrelevante Merkmale in das Untersuchungskonzept einbezogen. Anhand von Strukturgleichungsmodellen konnten faktorenanalytische und regressionsanalytische Berechnungen verknüpft werden. Die Ergebnisse zeigen, dass erwartungsgemäß ein geringer, aber dennoch signifikanter Einfluss der Organisationskultur auf das Beanspruchungserleben vorliegt: Eine Organisationskultur, die gekennzeichnet ist durch vertrauensvolle und teamförderliche Führung, unbürokratische Strukturen, durch Kooperation und Vertrauen geprägte Zusammenarbeit sowie hohe Leistungsorientierung führt in geringem aber signifikantem Maße zu einem geringeren Beanspruchungserleben der Mitarbeiter. Die Interaktionsaspekte Führung und Zusammenarbeit wirken dabei am stärksten. Die Ergebnisse liefern einen empirischen Hinweis für die Relevanz der Organisationskultur als Belastungsfaktor. Diskutiert wird abschließend, inwiefern methodische und konzeptionelle Weiterentwicklungen zu einem differenzierteres Bild der in der Literatur zu betrieblicher Gesundheitsförderung beschriebenen Belastungsfaktoren von Organisationen führen könnten.de
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ISBN1616-9395
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Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-9737
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/424
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.8697
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Language of contentdeu
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Is part ofhttp://www.psychologie.uni-mannheim.de/psycho1/?content=mabei , Mannheimer Beiträge zur Wirtschafts- und Organisationspsychologie
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Keyword(s)Organisationskulturde
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Keyword(s)Arbeitsbelastungde
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Keyword(s)BKK-Preis für Gesundheitsförderung im Betriebde
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleOrganisationskultur als Arbeitsbelastung: Ihr Einfluss auf das Beanspruchungserleben der Mitarbeiterde
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DRO typeother
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Visible tag(s)PsyDok
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Visible tag(s)Mannheimer Beiträge zur Wirtschafts- und Organisationspsychologie