Lebensspende von Organen : Motive, Freiwilligkeit und weitere psychologische Aspekte
Author(s) / Creator(s)
Montada, Leo
Other kind(s) of contributor
Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral" der Universität Trier, FB I - Psychologie
Abstract / Description
Ich bin kein Experte für die Psychologie der Organspende. Meine Zugänge zur gestellten Thematik: die Psychologie moralischer Verantwortung (z.B. Montada, Schmitt & Dalbert, 1991) und die Psychologie hilfreichen Handelns (Montada & Bierhoff, 1991). In der Tat ist die Organspende eine der vielen Formen risikoreicher Hilfeleistung, wie sie bei der Rettung aus dem Wasser, aus brennenden Gebäuden, aus der Schneelawine usw. üblich ist, wie sie bei Rettung politisch Verfolgter vielleicht nicht üblich ist, aber vorkommt (Oliner & Oliner, 1988): risikante Hilfeleistungen, deren Zulässigkeit grundsätzlich und im Einzelfall offenbar weniger Probleme aufwirft als die Organspende, obwohl die Helfer Leib und Leben und Freiheit riskieren.
Was sind die Besonderheiten der Hilfeleistung durch eine Lebendspende?
1. Sie erfolgt nach langer Planung. Also kann abgewogen werden: die Risiken, die Erfolgsaussichten, die Verantwortlichkeiten.
2. Die Helfer - die Spender - brauchen ihrerseits Helfer. Sie können nicht alleine handeln. Diese Helfer übernehmen damit auch Verantwortung. Und sie müssen deshalb auch mit Vorwürfen und Forderungen rechnen - und sich gegen solche absichern.
3. Die Einwilligung der Hilfsbedürftigen ist erforderlich.
Das macht einige Prüfungen möglich und notwendig: der Freiwilligkeit, der Motivation und spezifischer Risikofaktoren, die in der Konstitution (der somatischen, geistigen und psychischen) von Spendern und Empfängern sowie in sozialen Beziehungen zwischen Spender und Empfänger liegen können.
Keyword(s)
Psychologie Organspende Prosoziales Verhalten Altruismus SozialpsychologiePersistent Identifier
Date of first publication
2000
Is part of series
Berichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"; 128
Citation
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beri128.pdfAdobe PDF - 168.37KBMD5: f4eb4cb4cc39fb7e18277e72c0eba709
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Author(s) / Creator(s)Montada, Leo
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Other kind(s) of contributorArbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral" der Universität Trier, FB I - Psychologiede
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PsychArchives acquisition timestamp2022-11-17T10:59:52Z
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Made available on2004-03-03
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Made available on2015-12-01T10:29:51Z
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Made available on2022-11-17T10:59:52Z
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Date of first publication2000
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Abstract / DescriptionIch bin kein Experte für die Psychologie der Organspende. Meine Zugänge zur gestellten Thematik: die Psychologie moralischer Verantwortung (z.B. Montada, Schmitt & Dalbert, 1991) und die Psychologie hilfreichen Handelns (Montada & Bierhoff, 1991). In der Tat ist die Organspende eine der vielen Formen risikoreicher Hilfeleistung, wie sie bei der Rettung aus dem Wasser, aus brennenden Gebäuden, aus der Schneelawine usw. üblich ist, wie sie bei Rettung politisch Verfolgter vielleicht nicht üblich ist, aber vorkommt (Oliner & Oliner, 1988): risikante Hilfeleistungen, deren Zulässigkeit grundsätzlich und im Einzelfall offenbar weniger Probleme aufwirft als die Organspende, obwohl die Helfer Leib und Leben und Freiheit riskieren. Was sind die Besonderheiten der Hilfeleistung durch eine Lebendspende? 1. Sie erfolgt nach langer Planung. Also kann abgewogen werden: die Risiken, die Erfolgsaussichten, die Verantwortlichkeiten. 2. Die Helfer - die Spender - brauchen ihrerseits Helfer. Sie können nicht alleine handeln. Diese Helfer übernehmen damit auch Verantwortung. Und sie müssen deshalb auch mit Vorwürfen und Forderungen rechnen - und sich gegen solche absichern. 3. Die Einwilligung der Hilfsbedürftigen ist erforderlich. Das macht einige Prüfungen möglich und notwendig: der Freiwilligkeit, der Motivation und spezifischer Risikofaktoren, die in der Konstitution (der somatischen, geistigen und psychischen) von Spendern und Empfängern sowie in sozialen Beziehungen zwischen Spender und Empfänger liegen können.de
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Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-1411
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/98
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.8743
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Language of contentdeu
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Is part ofBerichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral", Nr. 128, ISSN 1430-1148, http://www.gerechtigkeitsforschung.de/berichte/beri128.pdf
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Is part of seriesBerichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"; 128
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Keyword(s)Psychologiede
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Keyword(s)Organspendede
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Keyword(s)Prosoziales Verhaltende
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Keyword(s)Altruismusde
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Keyword(s)Sozialpsychologiede
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleLebensspende von Organen : Motive, Freiwilligkeit und weitere psychologische Aspektede
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DRO typereport
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Visible tag(s)PsyDok
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Visible tag(s)Berichte der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"