Book Part

Fromm's reception among psychologists and psychiatrists

Author(s) / Creator(s)

Burston, Daniel

Abstract / Description

In the following pages, I evaluate the published responses of psychologists and psychiatrists who attempted a synoptic overview and critique of Fromm's work. Certain stylistic peculiarities of this chapter are dictated by the nature of the material itself. For example, I have not tracked down every fugitive reference to Fromm in the work of his better known contemporaries, unless they were part of an overall appraisal of his work. If the sample we examine here is representative, the further back we go, the more thoughtful and substantive Fromm's appraisers tend to be, and the more likely it is that they knew Fromm personally. Judging from the flurry of responses to Fromm's work in the 1940's and 50's, the personal equation is key to assessing Fromm's reception in psychology and the mental health professions. Consequently, if someone had a personal association with Fromm, or if the same person(s) made more than one installment over the course of time, I have noted these facts in the interests of illuminating whatever intellectual relationship or exchange may have obtained between them. Otherwise, the various responses to Fromm's work follow in more or less chronological sequence.
Der Beitrag "Die Rezeption von Fromm bei Psychologen und Psychiatern" entspricht einem Kapitel der Dissertation, die der Autor unter dem Titel Fromm's Legacy: A Critical Appreciation 1989 an der York University in Toronto abschloss. Mehr als irgend ein anderes Kapitel der umfangreichen Studie ist das hier erstmals veröffentlichte der "kritischen Geschichtsschreibung der Psychologie" von Kurt Danzinger verpflichtet, der die Dissertation betreute. Am Beispiel von Erich Fromm werden die Probleme und Tücken einer lehrbuchmäßigen Geschichtsschreibung aufgezeigt. An ausgewählten, repräsentativen Beispielen wird gezeigt, wie Fromms Originalität in Unkenntnis seiner frühesten (deutschsprachigen) Schriften in der englisch-sprachigen Sekundärliteratur unterbewertet wird und wie sehr die Wirkungen der deutschen Kultur des späten 19. Jahrhunderts auf Fromms Denken und auf seine Ansichten verkannt werden. Meistens beschränken sich deshalb die amerikanischen Referenten und Kritiker darauf, Fromm zu etikettieren: Er sei ein "Environmentalist", ein "Umfeldtheoretiker", ein "sozialer Lerntheoretiker", oder auch ein "intuitiver" oder "utopischer" Theoretiker. Tragischerweise wird dabei die besondere Freudsche Dimension im Frommschen Werk übersehen. Werden jedoch nur Kategorien herangezogen, die im amerikanischen Kontext entstanden sind und die wenig oder überhaupt keine Bedeutung für jenen Kontext haben, der für europäisches Denken typisch ist, dann begünstigt man nur eine Trivialisierung der grundlegenden Ideen Fromms und ihr grundsätzliches Missverstehen. So muss man den meisten amerikanischen Kritikern auf Grund ihres "gesellschaftlichen Filters" bzw. wegen ihrer Vorurteile, die in ihrer eingeschränkten Auffassung von dem, was Psychologie ist, liegt, eine kollektive Unfähigkeit attestieren, sich wirklich mit dem Frommschen Werk auseinander zu setzen. Die amerikanischen Etikettierungen erfuhren andererseits ihre Prägung durch die besonders in Amerika strenge Freudsche Orthodoxie bzw. durch die mehr und mehr positivistischen und behavioristischen Strömungen in der akademischen Psychologie gerade in jenen Jahren, in denen Fromm sich in der breiten Öffentlichkeit einer allgemeinen Beliebtheit erfreute. In anderen Abschnitten geht es um Fromms Verhältnis zur Humanistischen Psychologie in Amerika sowie um die weitverbreitete Verwirrung und Unkenntnis bezüglich seiner Vorstellungen zur Ethik und zur Psychotherapie, wobei Fromm zu dieser Verwirrung und Unkenntnis selbst unbeabsichtigt beigetragen hat.

Keyword(s)

Internationale Erich-Fromm-Gesellschaft Psychologie Psychoanalyse Sozialpsychologie Erich Fromm Dissertation

Persistent Identifier

Date of first publication

1990

Is part of

Wissenschaft vom Menschen - Science of Man. Jahrbuch der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft, Münster (LIT Verlag), Vol. 1 (1990), pp. 108-142.

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Burston, Daniel
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-21T13:58:09Z
  • Made available on
    2004-06-24
  • Made available on
    2015-12-01T10:31:54Z
  • Made available on
    2022-11-21T13:58:09Z
  • Date of first publication
    1990
  • Abstract / Description
    In the following pages, I evaluate the published responses of psychologists and psychiatrists who attempted a synoptic overview and critique of Fromm's work. Certain stylistic peculiarities of this chapter are dictated by the nature of the material itself. For example, I have not tracked down every fugitive reference to Fromm in the work of his better known contemporaries, unless they were part of an overall appraisal of his work. If the sample we examine here is representative, the further back we go, the more thoughtful and substantive Fromm's appraisers tend to be, and the more likely it is that they knew Fromm personally. Judging from the flurry of responses to Fromm's work in the 1940's and 50's, the personal equation is key to assessing Fromm's reception in psychology and the mental health professions. Consequently, if someone had a personal association with Fromm, or if the same person(s) made more than one installment over the course of time, I have noted these facts in the interests of illuminating whatever intellectual relationship or exchange may have obtained between them. Otherwise, the various responses to Fromm's work follow in more or less chronological sequence.
    en
  • Abstract / Description
    Der Beitrag "Die Rezeption von Fromm bei Psychologen und Psychiatern" entspricht einem Kapitel der Dissertation, die der Autor unter dem Titel Fromm's Legacy: A Critical Appreciation 1989 an der York University in Toronto abschloss. Mehr als irgend ein anderes Kapitel der umfangreichen Studie ist das hier erstmals veröffentlichte der "kritischen Geschichtsschreibung der Psychologie" von Kurt Danzinger verpflichtet, der die Dissertation betreute. Am Beispiel von Erich Fromm werden die Probleme und Tücken einer lehrbuchmäßigen Geschichtsschreibung aufgezeigt. An ausgewählten, repräsentativen Beispielen wird gezeigt, wie Fromms Originalität in Unkenntnis seiner frühesten (deutschsprachigen) Schriften in der englisch-sprachigen Sekundärliteratur unterbewertet wird und wie sehr die Wirkungen der deutschen Kultur des späten 19. Jahrhunderts auf Fromms Denken und auf seine Ansichten verkannt werden. Meistens beschränken sich deshalb die amerikanischen Referenten und Kritiker darauf, Fromm zu etikettieren: Er sei ein "Environmentalist", ein "Umfeldtheoretiker", ein "sozialer Lerntheoretiker", oder auch ein "intuitiver" oder "utopischer" Theoretiker. Tragischerweise wird dabei die besondere Freudsche Dimension im Frommschen Werk übersehen. Werden jedoch nur Kategorien herangezogen, die im amerikanischen Kontext entstanden sind und die wenig oder überhaupt keine Bedeutung für jenen Kontext haben, der für europäisches Denken typisch ist, dann begünstigt man nur eine Trivialisierung der grundlegenden Ideen Fromms und ihr grundsätzliches Missverstehen. So muss man den meisten amerikanischen Kritikern auf Grund ihres "gesellschaftlichen Filters" bzw. wegen ihrer Vorurteile, die in ihrer eingeschränkten Auffassung von dem, was Psychologie ist, liegt, eine kollektive Unfähigkeit attestieren, sich wirklich mit dem Frommschen Werk auseinander zu setzen. Die amerikanischen Etikettierungen erfuhren andererseits ihre Prägung durch die besonders in Amerika strenge Freudsche Orthodoxie bzw. durch die mehr und mehr positivistischen und behavioristischen Strömungen in der akademischen Psychologie gerade in jenen Jahren, in denen Fromm sich in der breiten Öffentlichkeit einer allgemeinen Beliebtheit erfreute. In anderen Abschnitten geht es um Fromms Verhältnis zur Humanistischen Psychologie in Amerika sowie um die weitverbreitete Verwirrung und Unkenntnis bezüglich seiner Vorstellungen zur Ethik und zur Psychotherapie, wobei Fromm zu dieser Verwirrung und Unkenntnis selbst unbeabsichtigt beigetragen hat.
    de
  • Publication status
    unknown
  • Review status
    unknown
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-2336
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/983
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.10312
  • Language of content
    eng
  • Is part of
    Wissenschaft vom Menschen - Science of Man. Jahrbuch der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft, Münster (LIT Verlag), Vol. 1 (1990), pp. 108-142.
  • Keyword(s)
    Internationale Erich-Fromm-Gesellschaft
    de
  • Keyword(s)
    Psychologie
    de
  • Keyword(s)
    Psychoanalyse
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  • Keyword(s)
    Sozialpsychologie
    de
  • Keyword(s)
    Erich Fromm
    de
  • Keyword(s)
    Dissertation
    de
  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Fromm's reception among psychologists and psychiatrists
    en
  • DRO type
    bookPart
  • Visible tag(s)
    PsyDok
  • Visible tag(s)
    Schriften der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft e.V.