Report

Befunde zur Unterscheidung von immanenter und ultimativer Gerechtigkeit : 3. Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt "Gerechtigkeit als innerdeutsches Problem" (GiP)

Author(s) / Creator(s)

Maes, Jürgen
Schmitt, Manfred
Seiler, Ulrich

Other kind(s) of contributor

Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral" der Universität Trier, FB I - Psychologie

Abstract / Description

In einer frueheren Studie waren zwei Varianten des Glaubens an eine gerechte Welt unterschieden worden: immanente Gerechtigkeit und ultimative Gerechtigkeit. Nur der Glaube an immanente Gerechtigkeit fuehrte zur Abwertung und Verantwortlichmachung unschuldiger Opfer, waehrend der Glaube an ultimative Gerechtigkeit zu positiven Bewertungen der Opfer fuehrte und zudem positive Korrelationen mit adaptiven Prozessen wie Optimismus und Zuversicht in die eigenen Bewaeltigungsmoeglichkeiten zeigte. Diese Ergebnisse wurden aus einer Fragebogenuntersuchung zur Wahrnehmung von Krebskrankheiten und Krebskranken gewonnen, die Items waren deshalb in bereichsspezifischer Weise formuliert. Ein neuer Gerechte-Welt-Fragebogen wurde im Rahmen des Forschungsprojekts "Gerechtigkeit als innerdeutsches Problem" mit dem Ziel eingesetzt, den allgemeinen Glauben an immanente Gerechtigkeit und den allgemeinen Glauben an ultimative Gerechtigkeit zu erfassen. Auch dabei konnten die beiden Varianten des Gerechte-Welt-Glaubens separiert werden und ausreichend reliable Skalen gewonnen werden. Diese beiden Skalen wurden hinsichtlich ihrer Korrelationsmuster miteinander verglichen. Dabei konnten einige der frueheren Ergebnisse bestaetigt werden, zusaetzlich konnten neue, ueber die alten Befunde hinausgehende Korrelationsmuster aufgezeigt werden. Ein Beispiel sind die differentiellen Korrelationen mit Praeferenzen fuer bestimmte Prinzipien der Verteilungsgerechtigkeit: Nur der Glaube an immanente Gerechtigkeit korreliert mit der Praeferenz des Leistungsprinzips, waehrend ultimative Gerechtigkeit mit einer Bevorzugung des Gleichheitsprinzips und des Beduerfnisprinzips einhergeht. Darueber hinaus werden die differentiellen Korrelationsmuster von immamenter und ultimativer Gerechtigkeit mit Religiositaet, politischem Interesse, politischen Sympathien, Kontrollueberzeugungen, Drakonitaet und Milde, protestantischer Arbeitsethik, dispositioneller Ungerechtigkeitssensibilitaet, Emotionen und hinsichtlich relativer Privilegierung und Unterprivilegierung, Lebenszufriedenheit sowie seelischer Gesundheit beschrieben und interpretiert. Abschliessend werden Alters- und Geschlechtsunterschiede berichtet.

Keyword(s)

Psychologie Gerechtigkeit Konflikt Attribution Schuld Schuldzuschreibung immanente Gerchtigkeit ultimative Gerechtigkeit

Persistent Identifier

Date of first publication

1998

Is part of series

Berichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"; 113

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Maes, Jürgen
  • Author(s) / Creator(s)
    Schmitt, Manfred
  • Author(s) / Creator(s)
    Seiler, Ulrich
  • Other kind(s) of contributor
    Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral" der Universität Trier, FB I - Psychologie
    de
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-17T11:00:15Z
  • Made available on
    2004-03-22
  • Made available on
    2015-12-01T10:29:54Z
  • Made available on
    2022-11-17T11:00:15Z
  • Date of first publication
    1998
  • Abstract / Description
    In einer frueheren Studie waren zwei Varianten des Glaubens an eine gerechte Welt unterschieden worden: immanente Gerechtigkeit und ultimative Gerechtigkeit. Nur der Glaube an immanente Gerechtigkeit fuehrte zur Abwertung und Verantwortlichmachung unschuldiger Opfer, waehrend der Glaube an ultimative Gerechtigkeit zu positiven Bewertungen der Opfer fuehrte und zudem positive Korrelationen mit adaptiven Prozessen wie Optimismus und Zuversicht in die eigenen Bewaeltigungsmoeglichkeiten zeigte. Diese Ergebnisse wurden aus einer Fragebogenuntersuchung zur Wahrnehmung von Krebskrankheiten und Krebskranken gewonnen, die Items waren deshalb in bereichsspezifischer Weise formuliert. Ein neuer Gerechte-Welt-Fragebogen wurde im Rahmen des Forschungsprojekts "Gerechtigkeit als innerdeutsches Problem" mit dem Ziel eingesetzt, den allgemeinen Glauben an immanente Gerechtigkeit und den allgemeinen Glauben an ultimative Gerechtigkeit zu erfassen. Auch dabei konnten die beiden Varianten des Gerechte-Welt-Glaubens separiert werden und ausreichend reliable Skalen gewonnen werden. Diese beiden Skalen wurden hinsichtlich ihrer Korrelationsmuster miteinander verglichen. Dabei konnten einige der frueheren Ergebnisse bestaetigt werden, zusaetzlich konnten neue, ueber die alten Befunde hinausgehende Korrelationsmuster aufgezeigt werden. Ein Beispiel sind die differentiellen Korrelationen mit Praeferenzen fuer bestimmte Prinzipien der Verteilungsgerechtigkeit: Nur der Glaube an immanente Gerechtigkeit korreliert mit der Praeferenz des Leistungsprinzips, waehrend ultimative Gerechtigkeit mit einer Bevorzugung des Gleichheitsprinzips und des Beduerfnisprinzips einhergeht. Darueber hinaus werden die differentiellen Korrelationsmuster von immamenter und ultimativer Gerechtigkeit mit Religiositaet, politischem Interesse, politischen Sympathien, Kontrollueberzeugungen, Drakonitaet und Milde, protestantischer Arbeitsethik, dispositioneller Ungerechtigkeitssensibilitaet, Emotionen und hinsichtlich relativer Privilegierung und Unterprivilegierung, Lebenszufriedenheit sowie seelischer Gesundheit beschrieben und interpretiert. Abschliessend werden Alters- und Geschlechtsunterschiede berichtet.
    de
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-1626
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/113
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.8781
  • Language of content
    deu
  • Is part of
    Berichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral", Nr. 113 (GiP-Bericht Nr. 19), ISSN 1430-1148, http://www.gerechtigkeitsforschung.de/berichte/beri113.pdf
  • Is part of series
    Berichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"; 113
  • Keyword(s)
    Psychologie
    de
  • Keyword(s)
    Gerechtigkeit
    de
  • Keyword(s)
    Konflikt
    de
  • Keyword(s)
    Attribution
    de
  • Keyword(s)
    Schuld
    de
  • Keyword(s)
    Schuldzuschreibung
    de
  • Keyword(s)
    immanente Gerchtigkeit
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  • Keyword(s)
    ultimative Gerechtigkeit
    de
  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Befunde zur Unterscheidung von immanenter und ultimativer Gerechtigkeit : 3. Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt "Gerechtigkeit als innerdeutsches Problem" (GiP)
    de
  • DRO type
    report
  • Visible tag(s)
    PsyDok
  • Visible tag(s)
    Berichte der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"