Nachscheidungskonflikte - eine Herausforderung an Beratung und Therapie
Author(s) / Creator(s)
Reich, Günter
Bauers, Bärbel
Abstract / Description
Nachscheidungskonflikte, die sich insbesondere in Problemen und Symptomen der zwischen beiden leiblichen Eltern innerlich zerrissenen Kindern schädigend auswirken, resultieren aus der nur unzureichenden Verarbeitung der Scheidungsursachen, der Scheidung selbst und ihrer Folgen durch die beteiligten Familienmitglieder. Vor allem wirken neben ökonomischen Verschlechterungen, Veränderungen im sozialen Umfeld und neuen, in dieser Form oft nicht antizipierten Anforderungen an Selbständigkeit und eigene Entscheidungsfähigkeit sowie zwischen den ehemaligen Partnern die ungeklärten Ehekonflikte mit den hier erfahrenen Enttäuschungen und Kränkungen nach. Aus diesen resultieren Schuldzuweisungen gegen den jeweils anderen, die hauptsächlich über die Kinder agiert werden. Diese geraten in Loyalitäts- und Identitätskonflikte, werden zu Bündnispartnern sowie Partner- und Elternersatz oder aber zu Stellvertretern für die "schlechten Seiten" des abwesenden Elternteils. Der Modus der Trennung, die erneute Hinwendung zur Herkunftsfamilie, von der sich die Partner oft nur unzureichend individuiert hatten, sowie das Eingreifen extrafamiliärer Systeme (Justiz, Gutachter) verschärfen die Nachscheidungskonflikte häufig. Neue Bindungen der Partner und die Gründung von Stieffamilien lassen zwei ineinander verwobene Familiensysteme entstehen, in denen Rollenkonfusion und Rivalitäten zwischen leiblichen und Stiefeltern neue Konflikte mit sich bringen können. Möglichkeiten von Beratung und Therapie bei Nachscheidungsauseinandersetzungen werden beschrieben.
Keyword(s)
Stieffamilie Kind Ehescheidung Konflikt Beschuldigung Rivalität Identitätskrise Psychotherapie Ehescheidung Bewältigungsverhalten Konflikt Kinder (Nachkommenschaft) Eltern-Kind-Beziehungen Familientherapie Divorce Coping Behavior Conflict Offspring Parent Child Relations Family TherapyPersistent Identifier
Date of first publication
1988
Publication status
unknown
Review status
unknown
Citation
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37.19889_4_33073.pdf_new.pdfAdobe PDF - 1.86MBMD5: b4d69e4a33b7d82725c51c9e001ff53e
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Author(s) / Creator(s)Reich, Günter
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Author(s) / Creator(s)Bauers, Bärbel
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PsychArchives acquisition timestamp2022-11-22T09:20:59Z
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Made available on2012-01-10
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Made available on2015-12-01T10:32:30Z
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Made available on2022-11-22T09:20:59Z
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Date of first publication1988
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Abstract / DescriptionNachscheidungskonflikte, die sich insbesondere in Problemen und Symptomen der zwischen beiden leiblichen Eltern innerlich zerrissenen Kindern schädigend auswirken, resultieren aus der nur unzureichenden Verarbeitung der Scheidungsursachen, der Scheidung selbst und ihrer Folgen durch die beteiligten Familienmitglieder. Vor allem wirken neben ökonomischen Verschlechterungen, Veränderungen im sozialen Umfeld und neuen, in dieser Form oft nicht antizipierten Anforderungen an Selbständigkeit und eigene Entscheidungsfähigkeit sowie zwischen den ehemaligen Partnern die ungeklärten Ehekonflikte mit den hier erfahrenen Enttäuschungen und Kränkungen nach. Aus diesen resultieren Schuldzuweisungen gegen den jeweils anderen, die hauptsächlich über die Kinder agiert werden. Diese geraten in Loyalitäts- und Identitätskonflikte, werden zu Bündnispartnern sowie Partner- und Elternersatz oder aber zu Stellvertretern für die "schlechten Seiten" des abwesenden Elternteils. Der Modus der Trennung, die erneute Hinwendung zur Herkunftsfamilie, von der sich die Partner oft nur unzureichend individuiert hatten, sowie das Eingreifen extrafamiliärer Systeme (Justiz, Gutachter) verschärfen die Nachscheidungskonflikte häufig. Neue Bindungen der Partner und die Gründung von Stieffamilien lassen zwei ineinander verwobene Familiensysteme entstehen, in denen Rollenkonfusion und Rivalitäten zwischen leiblichen und Stiefeltern neue Konflikte mit sich bringen können. Möglichkeiten von Beratung und Therapie bei Nachscheidungsauseinandersetzungen werden beschrieben.de
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Publication statusunknown
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Review statusunknown
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ISSN0032-7034
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Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-33073
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/1313
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.11815
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Language of contentdeu
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Is part ofPraxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. - 37. 1988, 9, S. 346-355
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Keyword(s)Stieffamiliede
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Keyword(s)Kindde
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Keyword(s)Ehescheidungde
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Keyword(s)Konfliktde
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Keyword(s)Beschuldigungde
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Keyword(s)Rivalitätde
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Keyword(s)Ehescheidungde
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Keyword(s)Konfliktde
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Keyword(s)Kinder (Nachkommenschaft)de
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Keyword(s)Eltern-Kind-Beziehungende
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Keyword(s)Familientherapiede
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Keyword(s)Divorceen
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Keyword(s)Coping Behavioren
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Keyword(s)Conflicten
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Keyword(s)Offspringen
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Keyword(s)Parent Child Relationsen
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Keyword(s)Family Therapyen
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleNachscheidungskonflikte - eine Herausforderung an Beratung und Therapiede
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DRO typearticle
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Visible tag(s)PsyDok
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Visible tag(s)Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie