Article

Die Bedeutung des Trauerns für die Annahme der Behinderung eines Kindes

Author(s) / Creator(s)

Bölling-Bechinger, Hiltrud

Abstract / Description

Eltern behinderter Kinder trauern. Sie erleben in der Behinderung ihrer Kinder einen großen Verlust. Wir stoßen auf Formen der gesunden und chronischen Trauerarbeit. Nach meinen Erfahrungen dauert eine normale Trauerarbeit mindestens 2 Jahre. Ob diese je vollständig abgeschlossen werden kann, erscheint unsicher, da im Gegensatz zum Tod eines Menschen ein behindertes Kind täglich an den Verlust erinnert. Dabei sind viele theoretische Fragen noch nicht geklärt. Berichte von Eltern lassen mich vermuten, daß die Fachleute in Behindertenfragen oft selbst nicht ahnen, in welch schwierigen emotionalen Situationen Eltern behinderter Kinder sich befinden. Eltern behinderter Kinder fühlen sich häufig zusätzlich bestraft und versagend, weil sie tief im Trauerprozeß stecken und die Aufträge von Fachleuten nicht ausführen können. Zuhören und abwarten sind in diesen Phasen bessere Hilfen. Allerdings benötigen wir dazu mehr Zeit, mehr Geduld und mehr Wissen. Für Eltern mit chronischen Formen des Trauerns sind m. E. jedoch mehr Bemühungen psychotherapeutischer Art erforderlich, wenn auch diesen und deren gesunden Kindern ein befriedigenderes Leben ermöglicht werden soll.

Keyword(s)

Eltern Kind Behinderung Trauer Trauerarbeit Psychotherapie Trauer Eltern Emotionale Reaktionen Chronischer Verlauf von Krankheiten Verleugnen (Abwehrmechanismus) Eltern-Kind-Beziehungen Grief Disorders Parents Emotional Responses Chronicity (Disorders) Denial Parent Child Relations

Persistent Identifier

Date of first publication

1988

Publication status

unknown

Review status

unknown

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Bölling-Bechinger, Hiltrud
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-22T09:20:34Z
  • Made available on
    2012-01-09
  • Made available on
    2015-12-01T10:32:33Z
  • Made available on
    2022-11-22T09:20:34Z
  • Date of first publication
    1988
  • Abstract / Description
    Eltern behinderter Kinder trauern. Sie erleben in der Behinderung ihrer Kinder einen großen Verlust. Wir stoßen auf Formen der gesunden und chronischen Trauerarbeit. Nach meinen Erfahrungen dauert eine normale Trauerarbeit mindestens 2 Jahre. Ob diese je vollständig abgeschlossen werden kann, erscheint unsicher, da im Gegensatz zum Tod eines Menschen ein behindertes Kind täglich an den Verlust erinnert. Dabei sind viele theoretische Fragen noch nicht geklärt. Berichte von Eltern lassen mich vermuten, daß die Fachleute in Behindertenfragen oft selbst nicht ahnen, in welch schwierigen emotionalen Situationen Eltern behinderter Kinder sich befinden. Eltern behinderter Kinder fühlen sich häufig zusätzlich bestraft und versagend, weil sie tief im Trauerprozeß stecken und die Aufträge von Fachleuten nicht ausführen können. Zuhören und abwarten sind in diesen Phasen bessere Hilfen. Allerdings benötigen wir dazu mehr Zeit, mehr Geduld und mehr Wissen. Für Eltern mit chronischen Formen des Trauerns sind m. E. jedoch mehr Bemühungen psychotherapeutischer Art erforderlich, wenn auch diesen und deren gesunden Kindern ein befriedigenderes Leben ermöglicht werden soll.
    de
  • Publication status
    unknown
  • Review status
    unknown
  • ISSN
    0032-7034
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-32805
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/1341
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.11753
  • Language of content
    deu
  • Is part of
    Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. - 37. 1988, 5, S. 175-179
  • Keyword(s)
    Eltern
    de
  • Keyword(s)
    Kind
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    Behinderung
    de
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    Trauer
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    Trauer
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    Denial
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  • Keyword(s)
    Parent Child Relations
    en
  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Die Bedeutung des Trauerns für die Annahme der Behinderung eines Kindes
    de
  • DRO type
    article
  • Visible tag(s)
    PsyDok
  • Visible tag(s)
    Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie