Thesis (Master)

Implizit-explizit-Moderation : fungieren funktional äquivalente Situations- und Personenmerkmale der Introspektion und der Adjustierung als Konsistenzmoderatoren?

Author(s) / Creator(s)

Gschwendner-Lukas, Tobias

Abstract / Description

Da implizite und explizite Dispositionsindikatoren in der Regel nur mäßig miteinander korrelieren, stellt sich die Frage nach potentiellen Konsistenzmoderatoren. Insbesondere zwei Prozesse kommen in Frage: Personen haben aufgrund mangelnden introspektiven Zugangs Schwierigkeiten mit dem direkten Abruf von Einstellungen bzw. Persönlichkeitseigenschaften und/oder Menschen neigen zur Adjustierung ihrer Selbstauskünfte an soziale und personale Standards. Die Bestätigung solcher theoretisch begründeten Moderatorhypothesen ist überzeugender, wenn sie mit funktional äquivalenten Situations- und Persönlichkeitsmerkmalen gleichzeitig gelingt. Die Konsistenz zwischen impliziten und expliziten Dispositionsindikatoren sollte nicht nur mit der individuellen Selbstkenntnis und Aufrichtigkeit variieren, sondern in gleichsinniger Weise auch über Situationen, die in unterschiedlichem Maße zu Dispositionsabruf und Adjustierung anregen. Zudem kann geprüft werden, wie personale und situative Moderatorvariablen zusammenwirken. Diese Arbeit verbindet somit den Moderatorvariablenansatz mit dem Modernen Interaktionismus, indem Person × Situation-Interaktionen auf Moderatorebene getestet werden. Die Hypothesen wurden am Beispiel der Einstellung Deutscher (N = 104) gegenüber Türken untersucht. Die Einstellung wurde anhand des Impliziten Assoziationstests (IAT) und expliziten Eigenschafts- und Vorurteilsskalen erfasst. Als personale Konsistenzmoderatoren wurden private und öffentliche Selbstaufmerksamkeit, Motivation zur Vorurteilskontrolle sowie Einstellungswissen erhoben. Zur situativen Manipulation wurden die Bereitschaft zur Introspektion und die Anonymität der Untersuchungssituation variiert. Bei der separaten Betrachtung der Situations- bzw. Persönlichkeitsmerkmale finden sich hypothesenkonforme Moderatoreffekte der privaten Selbstaufmerksamkeit. Zudem zeigt sich eine synergetische Moderation, wenn private Selbstaufmerksamkeit und Bereitschaft zur Introspektion gemeinsam berücksichtigt werden. Die Ergebnisse werden hinsichtlich der Validität des IAT und des Zusammenhanges zwischen impliziten und expliziten Repräsentationen diskutiert.

Keyword(s)

Interaktionalismus Konsistenz IAT implizit-explizit-Moderation Konsistenzkontroverse Person x Situation-Interaktion

Persistent Identifier

Date of first publication

2004

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Gschwendner-Lukas, Tobias
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-17T10:28:12Z
  • Made available on
    2004-05-11
  • Made available on
    2015-12-01T10:29:56Z
  • Made available on
    2022-11-17T10:28:12Z
  • Date of first publication
    2004
  • Abstract / Description
    Da implizite und explizite Dispositionsindikatoren in der Regel nur mäßig miteinander korrelieren, stellt sich die Frage nach potentiellen Konsistenzmoderatoren. Insbesondere zwei Prozesse kommen in Frage: Personen haben aufgrund mangelnden introspektiven Zugangs Schwierigkeiten mit dem direkten Abruf von Einstellungen bzw. Persönlichkeitseigenschaften und/oder Menschen neigen zur Adjustierung ihrer Selbstauskünfte an soziale und personale Standards. Die Bestätigung solcher theoretisch begründeten Moderatorhypothesen ist überzeugender, wenn sie mit funktional äquivalenten Situations- und Persönlichkeitsmerkmalen gleichzeitig gelingt. Die Konsistenz zwischen impliziten und expliziten Dispositionsindikatoren sollte nicht nur mit der individuellen Selbstkenntnis und Aufrichtigkeit variieren, sondern in gleichsinniger Weise auch über Situationen, die in unterschiedlichem Maße zu Dispositionsabruf und Adjustierung anregen. Zudem kann geprüft werden, wie personale und situative Moderatorvariablen zusammenwirken. Diese Arbeit verbindet somit den Moderatorvariablenansatz mit dem Modernen Interaktionismus, indem Person × Situation-Interaktionen auf Moderatorebene getestet werden. Die Hypothesen wurden am Beispiel der Einstellung Deutscher (N = 104) gegenüber Türken untersucht. Die Einstellung wurde anhand des Impliziten Assoziationstests (IAT) und expliziten Eigenschafts- und Vorurteilsskalen erfasst. Als personale Konsistenzmoderatoren wurden private und öffentliche Selbstaufmerksamkeit, Motivation zur Vorurteilskontrolle sowie Einstellungswissen erhoben. Zur situativen Manipulation wurden die Bereitschaft zur Introspektion und die Anonymität der Untersuchungssituation variiert. Bei der separaten Betrachtung der Situations- bzw. Persönlichkeitsmerkmale finden sich hypothesenkonforme Moderatoreffekte der privaten Selbstaufmerksamkeit. Zudem zeigt sich eine synergetische Moderation, wenn private Selbstaufmerksamkeit und Bereitschaft zur Introspektion gemeinsam berücksichtigt werden. Die Ergebnisse werden hinsichtlich der Validität des IAT und des Zusammenhanges zwischen impliziten und expliziten Repräsentationen diskutiert.
    de
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-2029
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/135
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.8526
  • Language of content
    deu
  • Keyword(s)
    Interaktionalismus
    de
  • Keyword(s)
    Konsistenz
    de
  • Keyword(s)
    IAT
    de
  • Keyword(s)
    implizit-explizit-Moderation
    de
  • Keyword(s)
    Konsistenzkontroverse
    de
  • Keyword(s)
    Person x Situation-Interaktion
    de
  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Implizit-explizit-Moderation : fungieren funktional äquivalente Situations- und Personenmerkmale der Introspektion und der Adjustierung als Konsistenzmoderatoren?
    de
  • DRO type
    masterThesis
  • Visible tag(s)
    PsyDok