Zur Psychologie des Serienhelden
Author(s) / Creator(s)
Wiesler, Bruno
Abstract / Description
Es soll versucht werden, einige Motive aufzuzeigen, die den Leser dazu bringen, die allwöchentlich erscheinenden Trivialromane einer Wild-West-Reihe ? Lassiter ? zu kaufen und zu lesen. Welche Wünsche und Sehnsüchte des Lesers dürften durch diese Geschichten eine scheinbare kurzfristige Befriedigung erfahren? Welche Ängste sollen beschwichtigt werden? Für welche Störungen dürfte das Konsumieren dieser und ähnlicher Hefte als Selbstheilungsversuch mit untauglichen Mitteln zu verstehen sein? Lassiter dürfte für den Leser einen Teil seines Selbst darstellen, den er bei sich immer unterdrucken muß. Je fremdbestimmter, abhangiger, immer nur in Teilfunktionen geforderter er selbst ist, desto ängstigender und drängender dürften die abgespaltenen Freiheits- und Unabhängigkeitswünsche sein. Mit Lassiter, dem "Weiberhelden", können wohl auch
Ängste vor der Frau und vor eigenen homosexuellen Regungen beschwichtigt werden. Verwahrlosungstendenzen können in der Phantasie ausgelebt werden. Lassiter zeigt, wie man ? letztlich ungestraft ? das übermachtige, willkürliche und strenge Über-Ich ausschaltet, wie man dieser verbieten- Vandenhoeck&Ruprecht (1980) 176 Bruno Wiesltr Zur Psychologie des Serienheiden den und strafenden Instanz entgeht Der sich ohnmachtig fühlende Leser kann mit Lassiter diese Ohnmacht scheinbar überwinden, sich Machtphantasien hingeben Die Hefte vermitteln die Erregungen der Jagd, sie erfüllen den Wunsch nach dem "ganzen Leben", sie starken den Überlebenswillen, und mit Lassiter kann der Leser zum dezivilisierten Menschen regredieren, an seiner Lebenskraft teilhaben Rachetendenzen können mit Lassiter befriedigt, Harte- Ideale mit ihm scheinbar erfüllt werden, eigene Wiedergutmachungsanspruche können durchgesetzt werden Die Stadien des Heldenmythos können mit Lassiter durchlaufen werden, die dabei zu gewinnende Ich Festigung kann scheinbar muhelos erreicht werden
Keyword(s)
KinderpsychologiePersistent Identifier
Date of first publication
1980
Publication status
unknown
Review status
unknown
Citation
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29.19805_3_28002.pdf_new.pdfAdobe PDF - 1.56MBMD5: ca3230348d10b309b9ef1334436371c5
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Author(s) / Creator(s)Wiesler, Bruno
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PsychArchives acquisition timestamp2022-11-17T12:36:14Z
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Made available on2011-10-04
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Made available on2015-12-01T10:32:40Z
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Made available on2022-11-17T12:36:14Z
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Date of first publication1980
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Abstract / DescriptionEs soll versucht werden, einige Motive aufzuzeigen, die den Leser dazu bringen, die allwöchentlich erscheinenden Trivialromane einer Wild-West-Reihe ? Lassiter ? zu kaufen und zu lesen. Welche Wünsche und Sehnsüchte des Lesers dürften durch diese Geschichten eine scheinbare kurzfristige Befriedigung erfahren? Welche Ängste sollen beschwichtigt werden? Für welche Störungen dürfte das Konsumieren dieser und ähnlicher Hefte als Selbstheilungsversuch mit untauglichen Mitteln zu verstehen sein? Lassiter dürfte für den Leser einen Teil seines Selbst darstellen, den er bei sich immer unterdrucken muß. Je fremdbestimmter, abhangiger, immer nur in Teilfunktionen geforderter er selbst ist, desto ängstigender und drängender dürften die abgespaltenen Freiheits- und Unabhängigkeitswünsche sein. Mit Lassiter, dem "Weiberhelden", können wohl auch Ängste vor der Frau und vor eigenen homosexuellen Regungen beschwichtigt werden. Verwahrlosungstendenzen können in der Phantasie ausgelebt werden. Lassiter zeigt, wie man ? letztlich ungestraft ? das übermachtige, willkürliche und strenge Über-Ich ausschaltet, wie man dieser verbieten- Vandenhoeck&Ruprecht (1980) 176 Bruno Wiesltr Zur Psychologie des Serienheiden den und strafenden Instanz entgeht Der sich ohnmachtig fühlende Leser kann mit Lassiter diese Ohnmacht scheinbar überwinden, sich Machtphantasien hingeben Die Hefte vermitteln die Erregungen der Jagd, sie erfüllen den Wunsch nach dem "ganzen Leben", sie starken den Überlebenswillen, und mit Lassiter kann der Leser zum dezivilisierten Menschen regredieren, an seiner Lebenskraft teilhaben Rachetendenzen können mit Lassiter befriedigt, Harte- Ideale mit ihm scheinbar erfüllt werden, eigene Wiedergutmachungsanspruche können durchgesetzt werden Die Stadien des Heldenmythos können mit Lassiter durchlaufen werden, die dabei zu gewinnende Ich Festigung kann scheinbar muhelos erreicht werdende
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Publication statusunknown
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Review statusunknown
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ISSN0032-7034
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Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-28002
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/1424
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.9941
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Language of contentdeu
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Is part ofPraxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. - 29. 1980, 5, S. 175-182
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Keyword(s)Kinderpsychologiede
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleZur Psychologie des Serienheldende
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DRO typearticle
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Visible tag(s)PsyDok
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Visible tag(s)Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie