Untersuchungen zur Wirksamkeit verschiedener Einflußgrößen auf die Selbstwahrnehmung bei Kindern und Jugendlichen

In einer Untersuchung an 9-jährigen und 12-14 jährigen Jungen und Mädchen (N = 491) sollte festgestellt werden, ob Zusammenhange in der Selbstwahrnehmung (body image) zwischen dem Gewicht, dem realen Körperbild, dem idealen Körperbild und den Urteilen der Eltern im Hinblick auf das eigene Aussehen bestehen. Dazu wurden den Kindern je fünf stilisierte Figuren von Jungen und Mädchen vorgelegt, die dem Normgewicht und den Abweichungen um ± 1 und ± 2 Standardabweichungen entsprachen Es wurde gefragt, welchem Typ sie entsprechen, wie ihre Eltern und Altersgleiche sie einschätzen wurden und wie sie am liebsten aussehen würden. Folgende Ergebnisse wurden gefunden: 1. Insgesamt liegt die richtige Einschatzung auf beiden Altersstufen auf einem recht niedrigen Niveau 12-14-jähnge schätzen sich jedoch realistischer ein als 9 - 11 jährige. 2. Mädchen neigen auf beiden Altersstufen häufig zu Unterschätzungen. Während 9 -11 jährige Jungen überwiegend zu Unterschätzungen neigen, treten bei älteren Jungen deutlich mehr Überschätzungen auf. 3. Dies ist vor dem Hintctgrund des Idealtvps zu sehen. Mädchen identifizieren sich auf beiden Altersstufen mit den untergewichtigen Figuren, im 14. Lebensjahr zentriert auf Typ 2 12-14jährige Jungen neigen im Gegensatz zu den jüngeren Knaben eindeutig zum Normaltvp. 4. Die Einschatzung durch die Eltern ist bei den jüngeren Kindern genauer als deren Selbstwahrnehmung und zeigt auch bei den älteren eine noch signifikante Korrelation. Die Ergebnisse werden unter entwickungspsychologischen Aspekten und im Zusammenhang mit der Abhängigkeit vom erfaßten Kopergewicht diskutiert.