Kurzfristige Wirksamkeit der tagklinischen Therapie von Essstörungen
Short-term effects of a day treatment programme for eating disorders
Author(s) / Creator(s)
Neubert, Stefan
Abstract / Description
Theoretischer Hintergrund: Die mit Essstörungen verbundene Morbidität und Mortalität verstärken den Bedarf an Therapieformen, die eine Intensivierung der ambulanten Behandlung erreichen und die Nachteile stationärer Unterbringung vermeiden. Einen alternativen Behandlungsansatz bieten tagklinische Konzepte, deren Wirksamkeit in dieser Untersuchung geprüft werden soll. Fragestellung: Ist die tagklinische Therapie von Essstörungen ein kurzfristig wirksames Behandlungskonzept? Methode: Es wurden am "Therapiecentrum für Essstörungen" in München 214 Frauen (Anorexia Nervosa: N = 76, Bulimia Nervosa: N = 108, Nicht Näher Bezeichnete Essstörungen: N = 30), die am kompletten Behandlungsprogramm teilnahmen, in einem Prä-Post-Vergleich analysiert. Als zentrale Messinstrumente wurden das Eating Disorder Inventory sowie das Beck-Depressionsinventar eingesetzt. Ergebnisse: Sowohl im störungsspezifischen als auch im störungsübergreifenden Outcome wurden statistisch und klinisch signifikante Verbesserungen der Symptomatik mit großen Effekten zwischen 1.08 und 2.13 gefunden. Es gab eine statistisch signifikante Abnahme in der durchschnittlichen Anzahl von Heißhungeranfällen und selbstinduzierten Erbrechen. Nach der Behandlung waren 69.6 % der Patientinnen symptomfrei. 87.8 % der extrem untergewichtigen Patientinnen steigerten ihr Gewicht klinisch bedeutsam aus dem kritischen Bereich hinaus. Eine statistisch signifikante Reduktion ergab sich ebenfalls in dem Ausmaß depressiver Symptomatik. Zur Entlassung waren 73.8 % der Patientinnen klinisch unauffällig. Schlussfolgerung: Das tagklinische Programm ist ein kurzfristig hochwirksames Behandlungskonzept für Essstörungen. Untersuchungen zur zeitlichen Stabilität der Ergebnisse stehen noch aus.
Keyword(s)
Anorexia nervosa Bulimie Kognitive Psychotherapie Therapie Therapieerfolg Effizienzanalyse Kognitive Verhaltenstherapie Tagesklinik Tagklinische Behandlung Essstörungen kognitiv-behaviorale Therapie kurzfristige Wirksamkeit day treatment programme eating disorders cognitive-behovioral therapy short-term efficacyPersistent Identifier
Date of first publication
2003
Citation
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DA_Neubert_2003.pdfAdobe PDF - 2.06MBMD5: c970d4c2522a123e9daf760b58df5ef3
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Author(s) / Creator(s)Neubert, Stefan
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PsychArchives acquisition timestamp2022-11-17T10:27:39Z
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Made available on2004-10-05
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Made available on2015-12-01T10:30:01Z
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Made available on2022-11-17T10:27:39Z
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Date of first publication2003
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Abstract / DescriptionTheoretischer Hintergrund: Die mit Essstörungen verbundene Morbidität und Mortalität verstärken den Bedarf an Therapieformen, die eine Intensivierung der ambulanten Behandlung erreichen und die Nachteile stationärer Unterbringung vermeiden. Einen alternativen Behandlungsansatz bieten tagklinische Konzepte, deren Wirksamkeit in dieser Untersuchung geprüft werden soll. Fragestellung: Ist die tagklinische Therapie von Essstörungen ein kurzfristig wirksames Behandlungskonzept? Methode: Es wurden am "Therapiecentrum für Essstörungen" in München 214 Frauen (Anorexia Nervosa: N = 76, Bulimia Nervosa: N = 108, Nicht Näher Bezeichnete Essstörungen: N = 30), die am kompletten Behandlungsprogramm teilnahmen, in einem Prä-Post-Vergleich analysiert. Als zentrale Messinstrumente wurden das Eating Disorder Inventory sowie das Beck-Depressionsinventar eingesetzt. Ergebnisse: Sowohl im störungsspezifischen als auch im störungsübergreifenden Outcome wurden statistisch und klinisch signifikante Verbesserungen der Symptomatik mit großen Effekten zwischen 1.08 und 2.13 gefunden. Es gab eine statistisch signifikante Abnahme in der durchschnittlichen Anzahl von Heißhungeranfällen und selbstinduzierten Erbrechen. Nach der Behandlung waren 69.6 % der Patientinnen symptomfrei. 87.8 % der extrem untergewichtigen Patientinnen steigerten ihr Gewicht klinisch bedeutsam aus dem kritischen Bereich hinaus. Eine statistisch signifikante Reduktion ergab sich ebenfalls in dem Ausmaß depressiver Symptomatik. Zur Entlassung waren 73.8 % der Patientinnen klinisch unauffällig. Schlussfolgerung: Das tagklinische Programm ist ein kurzfristig hochwirksames Behandlungskonzept für Essstörungen. Untersuchungen zur zeitlichen Stabilität der Ergebnisse stehen noch aus.de
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Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-3316
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/174
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.8465
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Language of contentdeu
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Keyword(s)Anorexia nervosade
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Keyword(s)Bulimiede
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Keyword(s)Kognitive Psychotherapiede
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Keyword(s)Therapiede
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Keyword(s)Therapieerfolgde
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Keyword(s)Effizienzanalysede
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Keyword(s)Kognitive Verhaltenstherapiede
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Keyword(s)Tagesklinikde
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Keyword(s)Tagklinische Behandlungde
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Keyword(s)Essstörungende
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Keyword(s)kognitiv-behaviorale Therapiede
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Keyword(s)kurzfristige Wirksamkeitde
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Keyword(s)day treatment programmeen
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Keyword(s)eating disordersen
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Keyword(s)cognitive-behovioral therapyen
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Keyword(s)short-term efficacyen
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleKurzfristige Wirksamkeit der tagklinischen Therapie von Essstörungende
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Alternative titleShort-term effects of a day treatment programme for eating disordersen
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DRO typemasterThesis
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Visible tag(s)PsyDok