Article

Kognitive Funktionsstörungen bei Kindern und Jugendlichen mit akuten Psychosen und solchen mit Schizophrenierisiko

Author(s) / Creator(s)

Bunk, D.
Eggers, Ch.

Abstract / Description

Die Arbeit geht aus von der ätiologischen Bedeutung perzeptiv-kognitiver Dysfunktionen für psychotische Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters. Es wird der Frage nachgegangen, ob sich drei verschiedene psychiatrische Patientengruppen hinsichtlich der allgemeinen Intelligenz, der visuellen Figur-Hintergrunddifferenzierung und anderer cerebraler Funktionsstörungen unterscheiden. Die abhängigen Variablen wurden mit herkömmlichen Testverfahren gemessen (Wechsler-IQ, Embedded-Figures-Test, Testbatterie kognitiver Operationen, Gottinger Formenreproduktionstest). Die Versuchspersonen (Vpn) waren 9-20 Jahre alt. 4 waren akut psychotisch, 4 waren high-risk-Kinder (schizophrene Mutter), 14 zeigten neurotische Störungen (Kontrollgruppe). Die quantitative und qualitative Analyse der Untersuchungsergebnisse zeigt, daß sich psychotische und high-risk-Kinder in ihrem visuellen Wahrnehmungsstil und den Intelligenztestleistungen von der Kontrollgruppe (neurotische Patienten) unterscheiden. Neben vermehrten Anzeichen leichter cerebraler Dysfunktionen fand sich bei ihnen ein höheres Potential perzeptiv-kognitiver Funktionsstörungen. Ihr Test-Antwortverhalten wird in Begriffen einer Informationsverarbeitungs-Theorie diskutiert und mit Annahmen über ein gestörtes Zusammenspiel cerebraler Subsysteme in Verbindung gebracht. Daraus werden Hypothesen über möglicherweise spezifische Dysregulationen des Problemlöseprozesses abgeleitet. Ausgehend von der Hypothese eines Zusammenhangs zwischen der Lebhaftigkeit des Phantasie- und Assoziationsverhaltens und einer Prädisposition für psychotische Störungen, untersuchten wir die Gesamtstichprobe mit einer durch uns übertragenen und für Kinder adaptierten Form des QMI (Questionnaire upon mental imagery, Sheehan 1967). Hier fanden sich keine systematischen Gruppendifferenzen. Korrelative Zusammenhänge zwischen QMI-Werten, den Phantasieeinschätzungen unabhängiger Rater und kognitiver Variablen wurden nicht beobachtet.

Keyword(s)

Kind Psychose Schizoaffektive Psychose Kognitive Störung Wahrnehmungsstörung Kognitive Fähigkeiten Wahrnehmungsstil Kindheitspsychosen Anfälligkeit (Krankheiten) Kognitive Beeinträchtigung Wahrnehmungsstörung Cognitive Ability Perceptual Style Childhood Psychosis Susceptibility (Disorders) Cognitive Impairment Imagination Perceptual Disturbances

Persistent Identifier

Date of first publication

1987

Publication status

unknown

Review status

unknown

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Bunk, D.
  • Author(s) / Creator(s)
    Eggers, Ch.
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-22T07:02:14Z
  • Made available on
    2011-12-19
  • Made available on
    2015-12-01T10:33:06Z
  • Made available on
    2022-11-22T07:02:14Z
  • Date of first publication
    1987
  • Abstract / Description
    Die Arbeit geht aus von der ätiologischen Bedeutung perzeptiv-kognitiver Dysfunktionen für psychotische Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters. Es wird der Frage nachgegangen, ob sich drei verschiedene psychiatrische Patientengruppen hinsichtlich der allgemeinen Intelligenz, der visuellen Figur-Hintergrunddifferenzierung und anderer cerebraler Funktionsstörungen unterscheiden. Die abhängigen Variablen wurden mit herkömmlichen Testverfahren gemessen (Wechsler-IQ, Embedded-Figures-Test, Testbatterie kognitiver Operationen, Gottinger Formenreproduktionstest). Die Versuchspersonen (Vpn) waren 9-20 Jahre alt. 4 waren akut psychotisch, 4 waren high-risk-Kinder (schizophrene Mutter), 14 zeigten neurotische Störungen (Kontrollgruppe). Die quantitative und qualitative Analyse der Untersuchungsergebnisse zeigt, daß sich psychotische und high-risk-Kinder in ihrem visuellen Wahrnehmungsstil und den Intelligenztestleistungen von der Kontrollgruppe (neurotische Patienten) unterscheiden. Neben vermehrten Anzeichen leichter cerebraler Dysfunktionen fand sich bei ihnen ein höheres Potential perzeptiv-kognitiver Funktionsstörungen. Ihr Test-Antwortverhalten wird in Begriffen einer Informationsverarbeitungs-Theorie diskutiert und mit Annahmen über ein gestörtes Zusammenspiel cerebraler Subsysteme in Verbindung gebracht. Daraus werden Hypothesen über möglicherweise spezifische Dysregulationen des Problemlöseprozesses abgeleitet. Ausgehend von der Hypothese eines Zusammenhangs zwischen der Lebhaftigkeit des Phantasie- und Assoziationsverhaltens und einer Prädisposition für psychotische Störungen, untersuchten wir die Gesamtstichprobe mit einer durch uns übertragenen und für Kinder adaptierten Form des QMI (Questionnaire upon mental imagery, Sheehan 1967). Hier fanden sich keine systematischen Gruppendifferenzen. Korrelative Zusammenhänge zwischen QMI-Werten, den Phantasieeinschätzungen unabhängiger Rater und kognitiver Variablen wurden nicht beobachtet.
    de
  • Publication status
    unknown
  • Review status
    unknown
  • ISSN
    0032-7034
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-31944
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/1814
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.11435
  • Language of content
    deu
  • Is part of
    Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. - 36. 1987, 1, S. 2-7
  • Keyword(s)
    Kind
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  • Keyword(s)
    Psychose Schizoaffektive
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    Psychose
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    Imagination
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  • Keyword(s)
    Perceptual Disturbances
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  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Kognitive Funktionsstörungen bei Kindern und Jugendlichen mit akuten Psychosen und solchen mit Schizophrenierisiko
    de
  • DRO type
    article
  • Visible tag(s)
    PsyDok
  • Visible tag(s)
    Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie