Bewältigung kindlicher Behinderung
Author(s) / Creator(s)
Pfeiffer, Eva-Maria
Abstract / Description
Die Geburt eines behinderten Kindes ist ein nicht-normatives Ereignis, das die Mutter zur individuellen Auseinandersetzung zwingt. Untersucht wurde, ob Mütter, die vor der Geburt ihres behinderten Kindes Kontakte mit Behinderten hatten, Bewältigungsvoraussetzungen erworben haben. Einer Gruppe von zwölf Müttern mit spezifischer Erfahrung wurde, unter Beachtung von Kontrollvariablen, eine Gruppe von zwölf Muttern ohne Erfahrung gegenübergestellt. In einer longitudinalen und querschnittlichen Erhebung über sieben Jahre mit standardisierten Verfahren und einem halbstrukturierten Selbstreport wurden die Veränderungen des Selbstbildes und der Stimmung sowie die Wahl der Daseinstechniken erfaßt. Die Auswertung durch nonparametrische und varianzanalvtische Methoden ergab, daß Frauen, denen Erfahrungsdaten vor dem Eintritt des kritischen Lebensereignisses zur Verfügung standen, die neue Erfahrung des Selbstbetroffenseins mit geringen und zeitlich begrenzten Einschränkungen ihrer Identität verarbeiteten. Die Sozialentwicklung ihrer Kinder verlief signifikant günstiger. Bei Frauen ohne Vorerfahrung kam es nicht zu pathologischen Reaktionen, doch sank bei ihnen das Vertrauen in eigene Möglichkeiten, die Stimmungslage tendierte zu einer ängstlichen, depressiven Grundstimmung, das Kontakterleben engte sich ein. Für die Bewältigung dieses nicht-normativen Lebensereignisses ist Lernen durch konkrete Erfahrung der Information überlegen, wobei die spezifischen Erfahrungen und nicht die Neuheit der Situation aktivierend wirken.
Keyword(s)
Kind Behinderung Mutter Bewältigung Erfahrungswissen Längsschnittuntersuchung Erkrankungen Mütter Bewältigungsverhalten Erfahrungsniveau Lebensereignisse Längsschnittuntersuchungen Disorders; *Mothers Coping Behavior Experience Level Life Experiences Longitudinal StudiesPersistent Identifier
Date of first publication
1989
Publication status
unknown
Review status
unknown
Citation
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38.19898_4_33645.pdf_new.pdfAdobe PDF - 1.22MBMD5: 58bb875de8d40b77ff5f9830683e40a6
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Author(s) / Creator(s)Pfeiffer, Eva-Maria
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PsychArchives acquisition timestamp2022-11-22T09:36:10Z
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Made available on2012-01-31
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Made available on2015-12-01T10:33:10Z
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Made available on2022-11-22T09:36:10Z
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Date of first publication1989
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Abstract / DescriptionDie Geburt eines behinderten Kindes ist ein nicht-normatives Ereignis, das die Mutter zur individuellen Auseinandersetzung zwingt. Untersucht wurde, ob Mütter, die vor der Geburt ihres behinderten Kindes Kontakte mit Behinderten hatten, Bewältigungsvoraussetzungen erworben haben. Einer Gruppe von zwölf Müttern mit spezifischer Erfahrung wurde, unter Beachtung von Kontrollvariablen, eine Gruppe von zwölf Muttern ohne Erfahrung gegenübergestellt. In einer longitudinalen und querschnittlichen Erhebung über sieben Jahre mit standardisierten Verfahren und einem halbstrukturierten Selbstreport wurden die Veränderungen des Selbstbildes und der Stimmung sowie die Wahl der Daseinstechniken erfaßt. Die Auswertung durch nonparametrische und varianzanalvtische Methoden ergab, daß Frauen, denen Erfahrungsdaten vor dem Eintritt des kritischen Lebensereignisses zur Verfügung standen, die neue Erfahrung des Selbstbetroffenseins mit geringen und zeitlich begrenzten Einschränkungen ihrer Identität verarbeiteten. Die Sozialentwicklung ihrer Kinder verlief signifikant günstiger. Bei Frauen ohne Vorerfahrung kam es nicht zu pathologischen Reaktionen, doch sank bei ihnen das Vertrauen in eigene Möglichkeiten, die Stimmungslage tendierte zu einer ängstlichen, depressiven Grundstimmung, das Kontakterleben engte sich ein. Für die Bewältigung dieses nicht-normativen Lebensereignisses ist Lernen durch konkrete Erfahrung der Information überlegen, wobei die spezifischen Erfahrungen und nicht die Neuheit der Situation aktivierend wirken.de
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Publication statusunknown
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Review statusunknown
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ISSN0032-7034
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Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-33645
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/1869
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.11837
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Language of contentdeu
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Is part ofPraxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. - 38. 1989, 8, S. 288-293
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Keyword(s)Kindde
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Keyword(s)Behinderungde
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Keyword(s)Mutterde
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Keyword(s)Bewältigungde
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Keyword(s)Erfahrungswissende
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Keyword(s)Längsschnittuntersuchungde
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Keyword(s)Erkrankungende
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Keyword(s)Mütterde
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Keyword(s)Bewältigungsverhaltende
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Keyword(s)Lebensereignissede
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Keyword(s)Längsschnittuntersuchungende
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Keyword(s)Disorders; *Mothersen
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Keyword(s)Coping Behavioren
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Keyword(s)Experience Levelen
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Keyword(s)Life Experiencesen
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Keyword(s)Longitudinal Studiesen
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleBewältigung kindlicher Behinderungde
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DRO typearticle
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Visible tag(s)PsyDok
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Visible tag(s)Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie