Geschwisterbeziehungen: Die Einführung der horizontalen Beziehungsdynamik in ein psychoanalytisches Konzept "Familie"
Author(s) / Creator(s)
Sohni, Hans
Abstract / Description
An S. Freud wird die psychoanalytische Ausgangsposition zur Geschwisterbeziehung dargelegt, die, kaum angefochten, jahrzehntelang bestehen blieb: Das Konzept "Familie" wird repräsentiert durch eine vertikale, komplementäre Beziehung zwischen einem Kind und seinen Eltern. In auffälligem Gegensatz zur alltäglichen Lebenserfahrung und zur kulturellen Wertung wird die Geschwisterbeziehung ausgeklammert bzw. auf ein negatives, psychopathologisches Potential fixiert. Diese Sichtweise und ihre Persistenz werden vor dem Hintergrund mehrfach motivierter kollektiver Abwehrvorgänge und fehlender intersubjektiver Entwicklungstheorien beleuchtet. Dargelegt und erörtert wird der seit einem Jahrzehnt einsetzende und deutliche Wandel in der Auffassung der Geschwisterbeziehung. Dabei ergeben sich grundlegende Folgerungen für die Entwicklungstheorie. Die Geschwisterbeziehung ist wie die Eltern-Kind-Beziehung eine elementare Erfahrung und ein Übertragungsmodell. Wesentliche psychodynamische Prozesse in Geschwisterbeziehungen werden beschrieben, und das familiendynamischc Zusammenspiel zwischen horizontaler und vertikaler Ebene wird in seinen Möglichkeiten skizziert. Die kreative Gestaltung von Geschwisterbeziehungen in kindlichen Spielen, in "Phantasiegeschwistern" und in Geschwisterwunsch-Phantasien wird aufgezeigt. Hieraus erschließt sich die Relevanz der Geschwister-Dynamik für Entwicklungsvorgänge und für familiendynamische Prozesse. Wichtige Folgerungen für das klinisch-psychotherapeutische Vorgehen verbinden sich mit der Forderung nach Einbeziehung von Geschwistern in den psychodynamischen Diskurs zur Familie und in das klinische Setting.
Keyword(s)
Geschwisterbeziehung Familienbeziehung Psychoanalyse Kind Entwicklung Psychodynamik Geschwisterbeziehungen Psychoanalytische Theorie Familienbeziehungen Psychodynamik Entwicklung in der Kindheit Sibling Relations Psychoanalytic Theory Family Relations Psychodynamics Childhood DevelopmentPersistent Identifier
Date of first publication
1994
Publication status
unknown
Review status
unknown
Citation
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43.19948_1_37510.pdf_new.pdfAdobe PDF - 2.34MBMD5: ff2c5f3817e620109323416fbebaf85c
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Author(s) / Creator(s)Sohni, Hans
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PsychArchives acquisition timestamp2022-11-21T16:56:47Z
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Made available on2012-08-24
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Made available on2015-12-01T10:33:26Z
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Made available on2022-11-21T16:56:47Z
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Date of first publication1994
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Abstract / DescriptionAn S. Freud wird die psychoanalytische Ausgangsposition zur Geschwisterbeziehung dargelegt, die, kaum angefochten, jahrzehntelang bestehen blieb: Das Konzept "Familie" wird repräsentiert durch eine vertikale, komplementäre Beziehung zwischen einem Kind und seinen Eltern. In auffälligem Gegensatz zur alltäglichen Lebenserfahrung und zur kulturellen Wertung wird die Geschwisterbeziehung ausgeklammert bzw. auf ein negatives, psychopathologisches Potential fixiert. Diese Sichtweise und ihre Persistenz werden vor dem Hintergrund mehrfach motivierter kollektiver Abwehrvorgänge und fehlender intersubjektiver Entwicklungstheorien beleuchtet. Dargelegt und erörtert wird der seit einem Jahrzehnt einsetzende und deutliche Wandel in der Auffassung der Geschwisterbeziehung. Dabei ergeben sich grundlegende Folgerungen für die Entwicklungstheorie. Die Geschwisterbeziehung ist wie die Eltern-Kind-Beziehung eine elementare Erfahrung und ein Übertragungsmodell. Wesentliche psychodynamische Prozesse in Geschwisterbeziehungen werden beschrieben, und das familiendynamischc Zusammenspiel zwischen horizontaler und vertikaler Ebene wird in seinen Möglichkeiten skizziert. Die kreative Gestaltung von Geschwisterbeziehungen in kindlichen Spielen, in "Phantasiegeschwistern" und in Geschwisterwunsch-Phantasien wird aufgezeigt. Hieraus erschließt sich die Relevanz der Geschwister-Dynamik für Entwicklungsvorgänge und für familiendynamische Prozesse. Wichtige Folgerungen für das klinisch-psychotherapeutische Vorgehen verbinden sich mit der Forderung nach Einbeziehung von Geschwistern in den psychodynamischen Diskurs zur Familie und in das klinische Setting.de
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Publication statusunknown
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Review statusunknown
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ISSN0032-7034
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Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-37510
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/2103
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.10802
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Language of contentdeu
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Is part ofPraxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. - 43.1994, 8, S. 284-295
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Keyword(s)Geschwisterbeziehungde
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Keyword(s)Familienbeziehungde
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Keyword(s)Psychoanalysede
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Keyword(s)Kindde
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Keyword(s)Entwicklungde
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Keyword(s)Psychodynamikde
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Keyword(s)Geschwisterbeziehungende
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Keyword(s)Psychoanalytische Theoriede
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Keyword(s)Familienbeziehungende
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Keyword(s)Psychodynamikde
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Keyword(s)Entwicklung in der Kindheitde
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Keyword(s)Sibling Relationsen
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Keyword(s)Psychoanalytic Theoryen
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Keyword(s)Family Relationsen
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Keyword(s)Psychodynamicsen
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Keyword(s)Childhood Developmenten
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleGeschwisterbeziehungen: Die Einführung der horizontalen Beziehungsdynamik in ein psychoanalytisches Konzept "Familie"de
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DRO typearticle
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Visible tag(s)PsyDok
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Visible tag(s)Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie