Gibt es ein Ende der Adoleszenz? - Betrachtungen aus ethnopsychoanalytischer Sicht
Author(s) / Creator(s)
Erdheim, Mario
Abstract / Description
Erwachsensein heißt heute nicht mehr, über gesichertes Wissen und Routine zu verfügen, sondern im Bereich der Kultur Angst und Ungewißheit aushalten zu können. Die Jugend ist im Verlauf des Zivilisationsprozesses zunehmend zum Leitbild und Inbegriff der dynamischen, sich wandelnden Kultur geworden. Infolge der Abschaffung der Initiationsrituale, die ursprünglich den Übergang zum Erwachsenenalter bestimmten, müssen die Jugendlichen heute selbst Strategien entwickeln, um Chaos und Ordnung aufeinander zu beziehen. Der Antagonismus zwischen Familie und Kultur spielt dabei eine zentrale Rolle: Das Individuum muß gleichsam zwei Aggregatszustände gleichzeitig verkörpern können, nämlich Festigkeit in der Familie und Verflüssigung in der Kultur. Die Adoleszenz geht heute lediglich im familiären Bereich zu Ende, sobald das Individuum in die Eltemposition kommt, im kulturellen Bereich hingegen sollten wir zeitlebens adoleszent bleiben, um die für den kulturellen Wandel notwendige Kreativität aufzubringen.
Keyword(s)
Erwachsenwerden Persönlichkeitsentwicklung Psychosoziale Entwicklung Enkulturation Kulturwandel Kultur (Anthropologie) Kulturwandel Entwicklung im Erwachsenenalter Elternschaft Culture (Anthropological) Culture Change Adult Development Parenthood StatusPersistent Identifier
Date of first publication
1995
Publication status
unknown
Review status
unknown
Citation
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44.19953_2_37855.pdf_new.pdfAdobe PDF - 1.13MBMD5: c47b48a89f47932732680bda2822236a
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Author(s) / Creator(s)Erdheim, Mario
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PsychArchives acquisition timestamp2022-11-21T17:09:32Z
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Made available on2012-08-29
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Made available on2015-12-01T10:33:28Z
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Made available on2022-11-21T17:09:32Z
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Date of first publication1995
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Abstract / DescriptionErwachsensein heißt heute nicht mehr, über gesichertes Wissen und Routine zu verfügen, sondern im Bereich der Kultur Angst und Ungewißheit aushalten zu können. Die Jugend ist im Verlauf des Zivilisationsprozesses zunehmend zum Leitbild und Inbegriff der dynamischen, sich wandelnden Kultur geworden. Infolge der Abschaffung der Initiationsrituale, die ursprünglich den Übergang zum Erwachsenenalter bestimmten, müssen die Jugendlichen heute selbst Strategien entwickeln, um Chaos und Ordnung aufeinander zu beziehen. Der Antagonismus zwischen Familie und Kultur spielt dabei eine zentrale Rolle: Das Individuum muß gleichsam zwei Aggregatszustände gleichzeitig verkörpern können, nämlich Festigkeit in der Familie und Verflüssigung in der Kultur. Die Adoleszenz geht heute lediglich im familiären Bereich zu Ende, sobald das Individuum in die Eltemposition kommt, im kulturellen Bereich hingegen sollten wir zeitlebens adoleszent bleiben, um die für den kulturellen Wandel notwendige Kreativität aufzubringen.de
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Publication statusunknown
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Review statusunknown
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ISSN0032-7034
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Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-37855
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/2132
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.10935
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Language of contentdeu
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Is part ofPraxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. - 44.1995, 3, S. 81-85
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Keyword(s)Erwachsenwerdende
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Keyword(s)Persönlichkeitsentwicklungde
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Keyword(s)Psychosoziale Entwicklungde
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Keyword(s)Enkulturationde
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Keyword(s)Kulturwandelde
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Keyword(s)Kultur (Anthropologie)de
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Keyword(s)Kulturwandelde
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Keyword(s)Entwicklung im Erwachsenenalterde
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Keyword(s)Elternschaftde
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Keyword(s)Culture (Anthropological)en
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Keyword(s)Culture Changeen
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Keyword(s)Adult Developmenten
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Keyword(s)Parenthood Statusen
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleGibt es ein Ende der Adoleszenz? - Betrachtungen aus ethnopsychoanalytischer Sichtde
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DRO typearticle
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Visible tag(s)PsyDok
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Visible tag(s)Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie