Article

Die Bedeutung entwicklungspsychologischer Modelle für die Kinder- und Jugendpsychiatrie

Author(s) / Creator(s)

Lehmkuhl, Ulrike
Rauh, Hellgard

Abstract / Description

In der Persönlichkeitspsychologie und Entwicklungspsychologie sowie der Psychopathologie stellen sich immer wieder zwei unterschiedliche Persönlichkeitstypen heraus, die je nach theoretischem und methodischem Zugang als quasi Idealtypen, als Pole einer Persönlichkeitsdimension oder als markante Kombination aus Basisdimensionen der Persönlichkeit bzw. als charakteristische Verhaltensmuster in der Psychopathologie beschrieben werden. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie wird von Externalisierung und Internalisierung gesprochen. Diese phänomenologischen Ähnlichkeiten sind bislang in Ansätzen auf ihre empirischen Zusammenhänge hin überprüft worden. Es gibt erste Versuche, die Persönlichkeitsdimensionen des Erwachsenenalters im frühen Jugendalter zu replizieren und mit Verhaltensauffälligkeiten in Beziehung zu bringen. Weitere Längsschnittstudien aus den USA und Neuseeland legen nahe, daß solche Persönlichkeitsvarianten ihre Vorläufer im frühen Kindes- und Schulalter haben und sich als Strategien im Umgang mit fordernden und leicht belastenden Situationen ausdrücken. Aus einem ganz anderen Theorie- und Forschungszusammenhang und der Entwicklung emotionaler Sicherheit und des kindlichen Selbstbildes befaßt, werden Strategien im Umgang mit emotional verschiedenen Situationen beschrieben, die ihrerseits Vorläufer für die im Vorschulalter beschriebenen Verhaltensstrategien sein könnten. Es stellt sich die Frage, inwieweit sich hier schon frühzeitig stabile Persönlichkeitszüge andeuten (homotypische Kontinuität) oder sich Grundtendenzen in jeweils entwicklungstypischer Form ausdrücken (heterotypische Kontinuität), oder ob sich Persönlichkeilszüge, die zu wesentlichen Entwicklungszeiten eine aktuell adaptive Funktion hatten, erst im Laufe der Entwicklung als chronifizierte Strategien ausbilden. Eine weitere Frage ist, welche Beziehungen zwischen den Persönlichkeitsvarianten und den psychopathologischen Ausdrucksformen bestehen und wieweit hier chronische Überforderungssituationen mitwirken.

Keyword(s)

Persönlichkeitstyp Internalisierung Persönlichkeitsentwicklung Kinderpsychiatrie Jugendpsychiatrie Entwicklungspsychologie Psychopathologie Begriffe Kinderpsychiatrie Jugendpsychiatrie Risikogruppen Persönlichkeitsentwicklung Developmental Psychology Psychopathology Concepts Child Psychiatry Adolescent Psychiatry At Risk Populations Personality Development

Persistent Identifier

Date of first publication

1996

Publication status

unknown

Review status

unknown

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Lehmkuhl, Ulrike
  • Author(s) / Creator(s)
    Rauh, Hellgard
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-21T16:56:41Z
  • Made available on
    2012-09-14
  • Made available on
    2015-12-01T10:33:33Z
  • Made available on
    2022-11-21T16:56:41Z
  • Date of first publication
    1996
  • Abstract / Description
    In der Persönlichkeitspsychologie und Entwicklungspsychologie sowie der Psychopathologie stellen sich immer wieder zwei unterschiedliche Persönlichkeitstypen heraus, die je nach theoretischem und methodischem Zugang als quasi Idealtypen, als Pole einer Persönlichkeitsdimension oder als markante Kombination aus Basisdimensionen der Persönlichkeit bzw. als charakteristische Verhaltensmuster in der Psychopathologie beschrieben werden. In der Kinder- und Jugendpsychiatrie wird von Externalisierung und Internalisierung gesprochen. Diese phänomenologischen Ähnlichkeiten sind bislang in Ansätzen auf ihre empirischen Zusammenhänge hin überprüft worden. Es gibt erste Versuche, die Persönlichkeitsdimensionen des Erwachsenenalters im frühen Jugendalter zu replizieren und mit Verhaltensauffälligkeiten in Beziehung zu bringen. Weitere Längsschnittstudien aus den USA und Neuseeland legen nahe, daß solche Persönlichkeitsvarianten ihre Vorläufer im frühen Kindes- und Schulalter haben und sich als Strategien im Umgang mit fordernden und leicht belastenden Situationen ausdrücken. Aus einem ganz anderen Theorie- und Forschungszusammenhang und der Entwicklung emotionaler Sicherheit und des kindlichen Selbstbildes befaßt, werden Strategien im Umgang mit emotional verschiedenen Situationen beschrieben, die ihrerseits Vorläufer für die im Vorschulalter beschriebenen Verhaltensstrategien sein könnten. Es stellt sich die Frage, inwieweit sich hier schon frühzeitig stabile Persönlichkeitszüge andeuten (homotypische Kontinuität) oder sich Grundtendenzen in jeweils entwicklungstypischer Form ausdrücken (heterotypische Kontinuität), oder ob sich Persönlichkeilszüge, die zu wesentlichen Entwicklungszeiten eine aktuell adaptive Funktion hatten, erst im Laufe der Entwicklung als chronifizierte Strategien ausbilden. Eine weitere Frage ist, welche Beziehungen zwischen den Persönlichkeitsvarianten und den psychopathologischen Ausdrucksformen bestehen und wieweit hier chronische Überforderungssituationen mitwirken.
    de
  • Publication status
    unknown
  • Review status
    unknown
  • ISSN
    0032-7034
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-38933
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/2203
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.10783
  • Language of content
    deu
  • Is part of
    Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. - 45.1996, 3-4, S. 78-82
  • Keyword(s)
    Persönlichkeitstyp
    de
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    Internalisierung
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    At Risk Populations
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  • Keyword(s)
    Personality Development
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  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Die Bedeutung entwicklungspsychologischer Modelle für die Kinder- und Jugendpsychiatrie
    de
  • DRO type
    article
  • Visible tag(s)
    PsyDok
  • Visible tag(s)
    Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie