Frühe Bindungserfahrungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Kleinkindern in einer sozialen und kognitiven Anforderungssituation
Author(s) / Creator(s)
Ziegenhain, Ute
Müller, Bernd
Rauh, Hellgard
Abstract / Description
In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, inwieweit die Bindungsqualität von Kindern und die Intensität ihrer Bindungsunsicherheit (erfaßt über die Ainsworth Strange Situation mit 21 Monaten) sich auf ihre Testleistungen und ihre emotionale Befindlichkeit in der Testsituation (Bayley Scales of Infant Development mit 20 Monaten) auswirken. Die Bindungsqualität von 75 Kindern wurde mit dem PAA (Preschool Assessment of Attachment) von Crittenden ausgewertet und nach den Strategien der sicheren Bindung (B), der unsicher-vermeidenden Bindung (A) und der unsicher-kontrollierenden Bindung (C) unterschieden. Quer zu dieser Einteilung wurde eine Einteilung nach Intensität der Bindungsunsicherheit (sicher, unsicher, hochunsicher) vorgenommen. Die sicher gebundenen Kinder zeigten durchgängig die besten Testleistungen im Bayley-Test und waren dabei eher sozial aufgeschlossen und körperlich entspannt. Bei der Unterscheidung der unsicheren Kinder nach Bindungsqualität oder Strategie hatten die unsicher-vermeidenden Kinder (A) eher mittlere Testleistungen, waren mäßig aufgeschlossen und mäßig belastet, während die Kinder mit unsicher-kontrollierender Bindung nicht nur die schlechtesten Testleistungen aufwiesen, sondern sie waren auch häufig verschlossen, ängstlich und motorisch unmoduliert und angespannt. Zusätzliche klinische Zeichen besonderer Belastetheit und Desorganisation in der Bayley-Testsituation verteilten sich unspezifisch auf alle Bindungsgruppen, besonders die der unsicheren Kinder. Bei der Gruppierung der Kinder nach Intensität der Bindungsunsicherheit häuften sich diese klinischen Zeichen der Desorganisation jedoch vor allem bei den in der Arnsworth Strange Situation als hochunsicher klassifizierten Kindern. Kinder mit hochunsicherer Bindung, die zugleich Verhaltensbesonderheiten in der Testsituation zeigten, wiesen auch das niedrigste Ergebnis in der Mental Scale des Bayley-Tests auf. Die Ergebnisse werden im Sinne von Balance zwischen Testengagement des Kindes und "emotionalen Kosten" interpretiert.
Keyword(s)
Kind BindungstheoriePersistent Identifier
Date of first publication
1996
Publication status
unknown
Review status
unknown
Citation
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45.19963_4_4_38950.pdf_new.pdfAdobe PDF - 1.54MBMD5: ac109ca85eebc3f6d869842a7d81b933
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Author(s) / Creator(s)Ziegenhain, Ute
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Author(s) / Creator(s)Müller, Bernd
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Author(s) / Creator(s)Rauh, Hellgard
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PsychArchives acquisition timestamp2022-11-17T12:29:22Z
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Made available on2012-09-21
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Made available on2015-12-01T10:33:33Z
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Made available on2022-11-17T12:29:22Z
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Date of first publication1996
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Abstract / DescriptionIn diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, inwieweit die Bindungsqualität von Kindern und die Intensität ihrer Bindungsunsicherheit (erfaßt über die Ainsworth Strange Situation mit 21 Monaten) sich auf ihre Testleistungen und ihre emotionale Befindlichkeit in der Testsituation (Bayley Scales of Infant Development mit 20 Monaten) auswirken. Die Bindungsqualität von 75 Kindern wurde mit dem PAA (Preschool Assessment of Attachment) von Crittenden ausgewertet und nach den Strategien der sicheren Bindung (B), der unsicher-vermeidenden Bindung (A) und der unsicher-kontrollierenden Bindung (C) unterschieden. Quer zu dieser Einteilung wurde eine Einteilung nach Intensität der Bindungsunsicherheit (sicher, unsicher, hochunsicher) vorgenommen. Die sicher gebundenen Kinder zeigten durchgängig die besten Testleistungen im Bayley-Test und waren dabei eher sozial aufgeschlossen und körperlich entspannt. Bei der Unterscheidung der unsicheren Kinder nach Bindungsqualität oder Strategie hatten die unsicher-vermeidenden Kinder (A) eher mittlere Testleistungen, waren mäßig aufgeschlossen und mäßig belastet, während die Kinder mit unsicher-kontrollierender Bindung nicht nur die schlechtesten Testleistungen aufwiesen, sondern sie waren auch häufig verschlossen, ängstlich und motorisch unmoduliert und angespannt. Zusätzliche klinische Zeichen besonderer Belastetheit und Desorganisation in der Bayley-Testsituation verteilten sich unspezifisch auf alle Bindungsgruppen, besonders die der unsicheren Kinder. Bei der Gruppierung der Kinder nach Intensität der Bindungsunsicherheit häuften sich diese klinischen Zeichen der Desorganisation jedoch vor allem bei den in der Arnsworth Strange Situation als hochunsicher klassifizierten Kindern. Kinder mit hochunsicherer Bindung, die zugleich Verhaltensbesonderheiten in der Testsituation zeigten, wiesen auch das niedrigste Ergebnis in der Mental Scale des Bayley-Tests auf. Die Ergebnisse werden im Sinne von Balance zwischen Testengagement des Kindes und "emotionalen Kosten" interpretiert.de
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Publication statusunknown
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Review statusunknown
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ISSN0032-7034
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Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-38950
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/2205
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.9741
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Language of contentdeu
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Is part ofPraxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. - 45.1996, 3-4, S. 95-102
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Keyword(s)Kindde
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Keyword(s)Bindungstheoriede
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Keyword(s)Beziehungde
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Keyword(s)Gefühlde
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Keyword(s)Testleistungde
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Keyword(s)Bindungsverhaltende
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Keyword(s)Bayley Scales of Infant Developmentde
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Keyword(s)Verhaltensproblemede
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Keyword(s)Emotionale Zuständede
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Keyword(s)Testwertede
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Keyword(s)Attachment Behavioren
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Keyword(s)Test Takingen
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Keyword(s)Bayley Scales of Infant Developmenten
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Keyword(s)Behavior Problemsen
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Keyword(s)Emotional Statesen
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Keyword(s)Intelligence Measuresen
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Keyword(s)Test Scoresen
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleFrühe Bindungserfahrungen und Verhaltensauffälligkeiten bei Kleinkindern in einer sozialen und kognitiven Anforderungssituationde
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DRO typearticle
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Visible tag(s)PsyDok
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Visible tag(s)Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie