Coping im familiären Kontext: Aktive und vermeidende Strategien bei Jugendlichen aus Scheidungsfamilien
Author(s) / Creator(s)
Huss, Michael
Lehmkuhl, Ulrike
Abstract / Description
Das Bewältigungsverhalten von Kindern und Jugendlichen hat sich in vielen Studien als zentrale Moderatorvariable für die Auswirkungen belastender Lebensereignisse erwiesen. In einer von Suls und Fletcher (1985) durchgeführten Meta-Analyse über die Effektivität unterschiedlicher Bewältigungsstrategien waren vermeidende Bewältigungsmuster in der Akutphase nach dem belastenden Ereignis wirksamer, nicht-vermeidende Strategien erwiesen sich dagegen auf lange Sicht als überlegen. Der familiäre Kontext, in dem sich Coping-Strategien entwickeln, wurde jedoch bislang nur selten berücksichtigt Im Rahmen der Heidelberger Scheidungsstudie (Lehmkuhl 1987,1988) fanden wir im Vergleich mit einer parallelisierten Kontrollgruppe, daß Jugendliche sieben Jahre nach der Scheidung häufiger vermeidende Strategien bei der Bewältigung belastender Lebensereignisse einsetzten. Zur Überprüfung familiendynamischer Einflüsse auf das Bewältigungsverhalten entwickelten wir lineare Strukturgleichungsmodelle, die das Familienklima der Nachscheidungsfamilien über sieben Jahre abbilden. Aktive und vermeidende Coping-Strategien unterlagen dabei unterschiedlichen Langzeiteffekten. Familienklimata, die in den ersten Jahren nach der Scheidung durch Offenheit und Zusammenhalt gekennzeichnet waren, begünstigten aktive, problemorientierte Bewältigungsmuster. Vermeidende Strategien traten dagegen bei Nachscheidungsfamilien mit anhaltend hohem Konfliktpotential und ausgeprägter elterlicher Kontrolle auf.
Keyword(s)
Ehescheidung Kind Jugend Bewältigung Entwicklung Familienbeziehung Ehescheidung Kinder (Nachkommenschaft) Bewältigungsverhalten Familienbeziehungen Lebensereignisse Entwicklung in der Kindheit Divorce Offspring Coping Behavior Family Relations Life Experiences Childhood Development Adolescent Development;Persistent Identifier
Date of first publication
1996
Publication status
unknown
Review status
unknown
Citation
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45.19963_4_7_38981.pdf_new.pdfAdobe PDF - 1.57MBMD5: d487e5d86c43bbaddab1af11fa7aaa98
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Author(s) / Creator(s)Huss, Michael
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Author(s) / Creator(s)Lehmkuhl, Ulrike
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PsychArchives acquisition timestamp2022-11-21T16:56:41Z
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Made available on2012-09-27
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Made available on2015-12-01T10:33:33Z
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Made available on2022-11-21T16:56:41Z
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Date of first publication1996
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Abstract / DescriptionDas Bewältigungsverhalten von Kindern und Jugendlichen hat sich in vielen Studien als zentrale Moderatorvariable für die Auswirkungen belastender Lebensereignisse erwiesen. In einer von Suls und Fletcher (1985) durchgeführten Meta-Analyse über die Effektivität unterschiedlicher Bewältigungsstrategien waren vermeidende Bewältigungsmuster in der Akutphase nach dem belastenden Ereignis wirksamer, nicht-vermeidende Strategien erwiesen sich dagegen auf lange Sicht als überlegen. Der familiäre Kontext, in dem sich Coping-Strategien entwickeln, wurde jedoch bislang nur selten berücksichtigt Im Rahmen der Heidelberger Scheidungsstudie (Lehmkuhl 1987,1988) fanden wir im Vergleich mit einer parallelisierten Kontrollgruppe, daß Jugendliche sieben Jahre nach der Scheidung häufiger vermeidende Strategien bei der Bewältigung belastender Lebensereignisse einsetzten. Zur Überprüfung familiendynamischer Einflüsse auf das Bewältigungsverhalten entwickelten wir lineare Strukturgleichungsmodelle, die das Familienklima der Nachscheidungsfamilien über sieben Jahre abbilden. Aktive und vermeidende Coping-Strategien unterlagen dabei unterschiedlichen Langzeiteffekten. Familienklimata, die in den ersten Jahren nach der Scheidung durch Offenheit und Zusammenhalt gekennzeichnet waren, begünstigten aktive, problemorientierte Bewältigungsmuster. Vermeidende Strategien traten dagegen bei Nachscheidungsfamilien mit anhaltend hohem Konfliktpotential und ausgeprägter elterlicher Kontrolle auf.de
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Publication statusunknown
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Review statusunknown
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ISSN0032-7034
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Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-38981
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/2208
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.10780
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Language of contentdeu
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Is part ofPraxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. - 45.1996, 3-4, S. 123-130
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Keyword(s)Ehescheidungde
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Keyword(s)Kindde
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Keyword(s)Jugendde
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Keyword(s)Bewältigungde
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Keyword(s)Entwicklungde
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Keyword(s)Familienbeziehungde
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Keyword(s)Ehescheidungde
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Keyword(s)Kinder (Nachkommenschaft)de
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Keyword(s)Bewältigungsverhaltende
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Keyword(s)Familienbeziehungende
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Keyword(s)Lebensereignissede
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Keyword(s)Entwicklung in der Kindheitde
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Keyword(s)Divorceen
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Keyword(s)Offspringen
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Keyword(s)Coping Behavioren
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Keyword(s)Family Relationsen
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Keyword(s)Life Experiencesen
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Keyword(s)Childhood Developmenten
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Keyword(s)Adolescent Development;en
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleCoping im familiären Kontext: Aktive und vermeidende Strategien bei Jugendlichen aus Scheidungsfamiliende
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DRO typearticle
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Visible tag(s)PsyDok
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Visible tag(s)Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie