Thesis (Master)

Komorbidität bei Studierenden: Eine empirische Analyse zu problematischem Substanzkonsum und psychischen Störungen im Studium

Author(s) / Creator(s)

Paeßens, Daniela

Abstract / Description

Sind Studierende gefährdet für die Entwicklung einer Komorbidität? Inwieweit existiert ein Zusammenhang zwischen Drogenkonsum, psychischen Störungen und Studium? Das sind die grundlegenden Fragen, die bei der Auseinandersetzung mit Forschungsaspekten zur psychischen Gesundheit von Studierenden entstehen. Sie bilden den Ausgangspunkt für die vorliegende Untersuchung. Das öffentliche Bild, das über das Studentendasein vorherrscht, suggeriert eine weitgehende Unbeschwertheit und gesundheitliche Sorgenfreiheit. Tatsächlich sieht der studentische Alltag bei so manchen aber ganz anders aus: Deutsche Studien haben nachgewiesen, dass sich bei einer nicht unerheblichen Zahl von Studierenden durchaus psychische Probleme finden lassen (vgl. HAHNE, 1999; HOLM-HADULLA & SOEDER, 1997; ALLGÖWER, 2000). Greifen die Betroffenen aber deshalb gleich zu Drogen? Um zu prüfen, inwieweit sich psychische Störungen und Substanzmissbrauch bzw. -abhängigkeit bei Studierenden gleichzeitig vorfinden, befasst sich die vorliegende Diplomarbeit schwerpunktmäßig mit der Komorbidität bei Studierenden. Die lückenhafte Forschungsliteratur zu psychischen Problemen bei Studierenden unterstreicht die weitreichende Unaufgeklärtheit über die tatsächliche Situation der Hochschüler. Untersuchungen zur Komorbidität bei Studierenden in Deutschland sucht man nahezu vergebens. Deshalb soll die vorliegende Arbeit einen kleinen Beitrag dazu leisten, die besonderen Problemlagen der Studierenden aufzuschlüsseln. Dabei soll es weniger darum gehen, diese zu dramatisieren oder zu verharmlosen, als vielmehr eine Sensibilisierung für die studentischen Probleme zu erreichen. Ferner interessiert, ob und wie sich psychische Probleme auf den Studienverlauf auswirken und inwiefern das Studiensetting psychische Probleme beeinflusst. Eine empirische Analyse soll hierzu Klarheit verschaffen. Die Arbeit untergliedert sich in einen theoretischen Teil (Kapitel eins bis sechs) und in einen praktischen Teil (Kapitel acht bis zehn). Das zweite Kapitel soll zunächst einen allgemeinen Überblick über Missbrauch und Abhängigkeit von psychotropen Substanzen verschaffen. Dabei werden die diagnostischen Kriterien problematischen Substanzkonsums, Prävalenz, Wirkung und Folgen des übermäßigen Gebrauchs von "Alkohol", "Tabak" und "Cannabis" sowie ätiologische Faktoren für Missbrauch und Abhängigkeit beleuchtet. Der Fokus wird insofern auf die genannten Substanzen gelegt, als sie die am häufigsten von Studenten konsumierten Drogen darstellen. Im Vergleich dazu behandelt das dritte Kapitel die Epidemiologie, diagnostischen Kriterien, Folgen und Entstehungsbedingungen der psychischen Störungen "Psychosen", "Affektive Störungen" und "Angststörungen". Daraufhin werden im vierten Kapitel Substanzmissbrauch und -abhängigkeit mit psychischen Störungen im Sinne einer Komorbidität in Zusammenhang gebracht. Hierzu wird zunächst der Begriff "Komorbidität" erläutert. Anschließend werden Prävalenz, Diagnostik, Folgen und Ätiologie komorbider Störungen betrachtet. Im fünften Kapitel sollen dem Leser die Besonderheiten des jungen Erwachsenenalters aufgezeigt werden. Hier werden Entwicklungsaufgaben sowie Drogen- und psychische Probleme thematisiert. Das sechste Kapitel geht explizit auf die Studienphase des jungen Erwachsenen ein. Der Leser soll ein Verständnis für die spezielle Lebenssituation und die soziale Lage der Studierenden bekommen, bevor im Besonderen das Augenmerk auf deren psychische Gesundheit gelegt wird. Das siebte Kapitel präsentiert bisherige Studien zu psychischen Problemen Studierender und stellt damit den Forschungsstand dar. Das achte Kapitel bildet im Anschluss den praktischen Teil der Arbeit. Es wird untersucht, ob Studierende mit hohem Drogengebrauch tatsächlich unter psychischen Belastungen leiden. Hierzu wird die dieser Arbeit zugrunde liegende Interviewstudie mit dem Schwerpunkt auf Komorbidität bei Studierenden hinsichtlich ihrer Methode und Ergebnisse dargelegt. Sie ist nur ein kleiner Bestandteil der Großuntersuchung "Suchtprobleme an deutschen Hochschulen", die vom Forschungsschwerpunkt Sucht der Katholischen Fachhochschule, Abteilung Köln unter der Leitung von Prof. Dr. KLEIN und der Diplom Sozialpädagogin PAULY durchgeführt wird. Die Zwischenergebnisse der Großuntersuchung sind in den Medien bereits auf großes Interesse gestoßen. Das neunte Kapitel befasst sich anschließend mit der Interpretation und Diskussion der Ergebnisse, woraufhin im zehnten Kapitel Schlussfolgerungen für die soziale Praxis abgeleitet werden. Zuletzt werden die gesamten Ausführungen in Kapitel elf zusammengefasst. Fachspezifische Begriffe, die im fortlaufenden Text nicht erläutert werden, sind im Glossar aufzufinden. Im Anhang befinden sich alle zur Durchführung und Auswertung der Interviews und Fragebögen relevanten Arbeitsmaterialien. Aufgrund der Komplexität des Themas erfolgen einige Einschränkungen sowie persönliche Schwerpunktsetzungen. Themen wie psychiatrische Versorgungsstrukturen, Behandlungsmöglichkeiten und nicht-stoffgebundene Süchte wie Internet- oder Magersucht sind zwar sicherlich aktuell, können im Rahmen dieser Arbeit aber nicht behandelt werden. Darüber hinaus wird ausschließlich auf Studierende in der Phase des jungen Erwachsenenalters Bezug genommen. Auf eine umfassende Auflistung aller psychotropen Substanzen und psychischen Störungen muss ebenfalls verzichtet werden, da der Rahmen dieser Arbeit sonst gesprengt würde oder nur oberflächliche Beschreibungen möglich wären. Der besseren Lesbarkeit halber wird im Folgenden die maskuline Schreibweise verwendet, die ausdrücklich beide Geschlechter umfasst.

Keyword(s)

Student Sekundärkrankheit Psychische Störung Psychopharmakon Halluzinogen Student Sekundärkrankheit Psychische Störung Psychopharmakon Halluzinogen Student Secondary disease Psychic disorder Drugs

Persistent Identifier

Date of first publication

2004

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Paeßens, Daniela
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-17T10:28:14Z
  • Made available on
    2005-08-09
  • Made available on
    2015-12-01T10:30:10Z
  • Made available on
    2022-11-17T10:28:14Z
  • Date of first publication
    2004
  • Abstract / Description
    Sind Studierende gefährdet für die Entwicklung einer Komorbidität? Inwieweit existiert ein Zusammenhang zwischen Drogenkonsum, psychischen Störungen und Studium? Das sind die grundlegenden Fragen, die bei der Auseinandersetzung mit Forschungsaspekten zur psychischen Gesundheit von Studierenden entstehen. Sie bilden den Ausgangspunkt für die vorliegende Untersuchung. Das öffentliche Bild, das über das Studentendasein vorherrscht, suggeriert eine weitgehende Unbeschwertheit und gesundheitliche Sorgenfreiheit. Tatsächlich sieht der studentische Alltag bei so manchen aber ganz anders aus: Deutsche Studien haben nachgewiesen, dass sich bei einer nicht unerheblichen Zahl von Studierenden durchaus psychische Probleme finden lassen (vgl. HAHNE, 1999; HOLM-HADULLA & SOEDER, 1997; ALLGÖWER, 2000). Greifen die Betroffenen aber deshalb gleich zu Drogen? Um zu prüfen, inwieweit sich psychische Störungen und Substanzmissbrauch bzw. -abhängigkeit bei Studierenden gleichzeitig vorfinden, befasst sich die vorliegende Diplomarbeit schwerpunktmäßig mit der Komorbidität bei Studierenden. Die lückenhafte Forschungsliteratur zu psychischen Problemen bei Studierenden unterstreicht die weitreichende Unaufgeklärtheit über die tatsächliche Situation der Hochschüler. Untersuchungen zur Komorbidität bei Studierenden in Deutschland sucht man nahezu vergebens. Deshalb soll die vorliegende Arbeit einen kleinen Beitrag dazu leisten, die besonderen Problemlagen der Studierenden aufzuschlüsseln. Dabei soll es weniger darum gehen, diese zu dramatisieren oder zu verharmlosen, als vielmehr eine Sensibilisierung für die studentischen Probleme zu erreichen. Ferner interessiert, ob und wie sich psychische Probleme auf den Studienverlauf auswirken und inwiefern das Studiensetting psychische Probleme beeinflusst. Eine empirische Analyse soll hierzu Klarheit verschaffen. Die Arbeit untergliedert sich in einen theoretischen Teil (Kapitel eins bis sechs) und in einen praktischen Teil (Kapitel acht bis zehn). Das zweite Kapitel soll zunächst einen allgemeinen Überblick über Missbrauch und Abhängigkeit von psychotropen Substanzen verschaffen. Dabei werden die diagnostischen Kriterien problematischen Substanzkonsums, Prävalenz, Wirkung und Folgen des übermäßigen Gebrauchs von "Alkohol", "Tabak" und "Cannabis" sowie ätiologische Faktoren für Missbrauch und Abhängigkeit beleuchtet. Der Fokus wird insofern auf die genannten Substanzen gelegt, als sie die am häufigsten von Studenten konsumierten Drogen darstellen. Im Vergleich dazu behandelt das dritte Kapitel die Epidemiologie, diagnostischen Kriterien, Folgen und Entstehungsbedingungen der psychischen Störungen "Psychosen", "Affektive Störungen" und "Angststörungen". Daraufhin werden im vierten Kapitel Substanzmissbrauch und -abhängigkeit mit psychischen Störungen im Sinne einer Komorbidität in Zusammenhang gebracht. Hierzu wird zunächst der Begriff "Komorbidität" erläutert. Anschließend werden Prävalenz, Diagnostik, Folgen und Ätiologie komorbider Störungen betrachtet. Im fünften Kapitel sollen dem Leser die Besonderheiten des jungen Erwachsenenalters aufgezeigt werden. Hier werden Entwicklungsaufgaben sowie Drogen- und psychische Probleme thematisiert. Das sechste Kapitel geht explizit auf die Studienphase des jungen Erwachsenen ein. Der Leser soll ein Verständnis für die spezielle Lebenssituation und die soziale Lage der Studierenden bekommen, bevor im Besonderen das Augenmerk auf deren psychische Gesundheit gelegt wird. Das siebte Kapitel präsentiert bisherige Studien zu psychischen Problemen Studierender und stellt damit den Forschungsstand dar. Das achte Kapitel bildet im Anschluss den praktischen Teil der Arbeit. Es wird untersucht, ob Studierende mit hohem Drogengebrauch tatsächlich unter psychischen Belastungen leiden. Hierzu wird die dieser Arbeit zugrunde liegende Interviewstudie mit dem Schwerpunkt auf Komorbidität bei Studierenden hinsichtlich ihrer Methode und Ergebnisse dargelegt. Sie ist nur ein kleiner Bestandteil der Großuntersuchung "Suchtprobleme an deutschen Hochschulen", die vom Forschungsschwerpunkt Sucht der Katholischen Fachhochschule, Abteilung Köln unter der Leitung von Prof. Dr. KLEIN und der Diplom Sozialpädagogin PAULY durchgeführt wird. Die Zwischenergebnisse der Großuntersuchung sind in den Medien bereits auf großes Interesse gestoßen. Das neunte Kapitel befasst sich anschließend mit der Interpretation und Diskussion der Ergebnisse, woraufhin im zehnten Kapitel Schlussfolgerungen für die soziale Praxis abgeleitet werden. Zuletzt werden die gesamten Ausführungen in Kapitel elf zusammengefasst. Fachspezifische Begriffe, die im fortlaufenden Text nicht erläutert werden, sind im Glossar aufzufinden. Im Anhang befinden sich alle zur Durchführung und Auswertung der Interviews und Fragebögen relevanten Arbeitsmaterialien. Aufgrund der Komplexität des Themas erfolgen einige Einschränkungen sowie persönliche Schwerpunktsetzungen. Themen wie psychiatrische Versorgungsstrukturen, Behandlungsmöglichkeiten und nicht-stoffgebundene Süchte wie Internet- oder Magersucht sind zwar sicherlich aktuell, können im Rahmen dieser Arbeit aber nicht behandelt werden. Darüber hinaus wird ausschließlich auf Studierende in der Phase des jungen Erwachsenenalters Bezug genommen. Auf eine umfassende Auflistung aller psychotropen Substanzen und psychischen Störungen muss ebenfalls verzichtet werden, da der Rahmen dieser Arbeit sonst gesprengt würde oder nur oberflächliche Beschreibungen möglich wären. Der besseren Lesbarkeit halber wird im Folgenden die maskuline Schreibweise verwendet, die ausdrücklich beide Geschlechter umfasst.
    de
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-5317
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/256
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.8530
  • Language of content
    deu
  • Is part of
    http://www.addiction.de/index2.htm
  • Keyword(s)
    Student
    de
  • Keyword(s)
    Sekundärkrankheit
    de
  • Keyword(s)
    Psychische Störung
    de
  • Keyword(s)
    Psychopharmakon
    de
  • Keyword(s)
    Halluzinogen
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  • Keyword(s)
    Student
    en
  • Keyword(s)
    Secondary disease
    en
  • Keyword(s)
    Psychic disorder
    en
  • Keyword(s)
    Drugs
    en
  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Komorbidität bei Studierenden: Eine empirische Analyse zu problematischem Substanzkonsum und psychischen Störungen im Studium
    de
  • DRO type
    masterThesis
  • Visible tag(s)
    PsyDok
  • Visible tag(s)
    Kompetenzplattform Suchtforschung an der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen