Article

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen - Einführung in die Thematik

Author(s) / Creator(s)

Streeck-Fischer, Annette

Abstract / Description

Im Jahr 1998 wurden etwa 10.000 Anträge für analytische/tiefenpsychologische Psychotherapie für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen gestellt, weitere 1.000 für Verhaltenstherapie - so das Ergebnis einer Umfrage unter den Gutachtern. Etwa ein Sechstel der Behandlungen sollten tiefenpsychologisch fundiert durchgeführt werden; wiederum ein Viertel dieser Anträge waren Fortführungsanträge. Seit Inkrafttreten des Psychotherapeutengesetzes sind diese Zahlen zugunsten der tiefenpsychologisch fundiert beantragten Behandlungen weiter gestiegen. Auf dem intergrund dieser Entwicklungen ist es an der Zeit, sich grundsätzlich mit der Themaik der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen auseinanderzusetzen und den gegenwärtigen Stand der Theorie und Technik dieser Behandlungsformen, aber auch deren Probleme, zu diskutieren. Die derzeit gültigen Psychotherapie-Richtlinien differenzieren nicht zwischen der tiefenpsychologisch fundierten und der analytischen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie. Im Kommentar zu den Psychotherapie-Richtlinien (Faber u. Haarstrick 1999, S. 57) wird im Gegenteil darauf hingewiesen, daß eine klare Differenzierung zwischen den beiden Behandlungsformen nicht zu begründen sei. Folgerichtig wird auch beim Umfang der zu bewilligenden Behandlungsstunden nicht differenziert. Die von Faber und Haarstrick vertretene Auffassung ist auf die historische Entwicklung der Kinder- und Jugendpsychotherapie zurückzuführen, die in Deutschland zunächst deutlich pädagogisch orientiert war und das Berufsbild des Psychagogen begründet hat. Inzwischen sind die Ausbildungsanforderungen an den analytischen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten weitgehend den Anforderungen angeglichen, die für die Ausbildung von analytischen Psychotherapeuten im Erwachsenenbereich gelten. Auf diesem Hintergrund entspricht die von Faber und Haarstrick vertretene Auffassung nicht mehr dem aktuellen Diskussionsstand.

Keyword(s)

Psychoanalyse Kinderpsychotherapie Jugendpsychotherapie Psychodynamik Psychotherapeutischer Prozess Tiefenpsychologie Kinderpsychotherapie Jugendlichenpsychotherapie Psychodynamische Psychotherapie Begriffe Psychotherapeutische Techniken Depth Psychology Child Psychotherapy Adolescent Psychotherapy Psychodynamic Psychotherapy Concepts Psychotherapeutic Techniques

Persistent Identifier

Date of first publication

2002

Publication status

unknown

Review status

unknown

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Streeck-Fischer, Annette
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-21T17:09:16Z
  • Made available on
    2013-01-31
  • Made available on
    2015-12-01T10:33:57Z
  • Made available on
    2022-11-21T17:09:16Z
  • Date of first publication
    2002
  • Abstract / Description
    Im Jahr 1998 wurden etwa 10.000 Anträge für analytische/tiefenpsychologische Psychotherapie für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen gestellt, weitere 1.000 für Verhaltenstherapie - so das Ergebnis einer Umfrage unter den Gutachtern. Etwa ein Sechstel der Behandlungen sollten tiefenpsychologisch fundiert durchgeführt werden; wiederum ein Viertel dieser Anträge waren Fortführungsanträge. Seit Inkrafttreten des Psychotherapeutengesetzes sind diese Zahlen zugunsten der tiefenpsychologisch fundiert beantragten Behandlungen weiter gestiegen. Auf dem intergrund dieser Entwicklungen ist es an der Zeit, sich grundsätzlich mit der Themaik der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen auseinanderzusetzen und den gegenwärtigen Stand der Theorie und Technik dieser Behandlungsformen, aber auch deren Probleme, zu diskutieren. Die derzeit gültigen Psychotherapie-Richtlinien differenzieren nicht zwischen der tiefenpsychologisch fundierten und der analytischen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie. Im Kommentar zu den Psychotherapie-Richtlinien (Faber u. Haarstrick 1999, S. 57) wird im Gegenteil darauf hingewiesen, daß eine klare Differenzierung zwischen den beiden Behandlungsformen nicht zu begründen sei. Folgerichtig wird auch beim Umfang der zu bewilligenden Behandlungsstunden nicht differenziert. Die von Faber und Haarstrick vertretene Auffassung ist auf die historische Entwicklung der Kinder- und Jugendpsychotherapie zurückzuführen, die in Deutschland zunächst deutlich pädagogisch orientiert war und das Berufsbild des Psychagogen begründet hat. Inzwischen sind die Ausbildungsanforderungen an den analytischen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten weitgehend den Anforderungen angeglichen, die für die Ausbildung von analytischen Psychotherapeuten im Erwachsenenbereich gelten. Auf diesem Hintergrund entspricht die von Faber und Haarstrick vertretene Auffassung nicht mehr dem aktuellen Diskussionsstand.
    de
  • Publication status
    unknown
  • Review status
    unknown
  • ISSN
    0032-7034
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-43439
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/2599
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.10891
  • Language of content
    deu
  • Is part of
    Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. - 51.2002, 1, S. 1-2
  • Keyword(s)
    Psychoanalyse
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  • Keyword(s)
    Kinderpsychotherapie
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    Jugendpsychotherapie
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    Psychodynamik
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    Psychotherapeutischer Prozess
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    Tiefenpsychologie
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    Kinderpsychotherapie
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    Jugendlichenpsychotherapie
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    Psychodynamische Psychotherapie
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    Begriffe
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    Psychotherapeutische Techniken
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    Depth Psychology
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    Child Psychotherapy
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    Adolescent Psychotherapy
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    Psychodynamic Psychotherapy
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    Concepts
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  • Keyword(s)
    Psychotherapeutic Techniques
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  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen - Einführung in die Thematik
    de
  • DRO type
    article
  • Visible tag(s)
    PsyDok
  • Visible tag(s)
    Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie