Thesis (Master)

Wozu fair kündigen? Der Einfluss prozeduraler und interaktionaler Gerechtigkeits-wahrnehmung während des Personalentlassungsprozesses auf die Bewältigung des Arbeitsplatzverlustes

Author(s) / Creator(s)

Bennecke, Jutta

Abstract / Description

In der vorliegenden Untersuchung wird der Einfluss der prozeduralen und interaktionalen Gerechtigkeitswahrnehmung während des Personalentlassungsprozesses auf die Bewältigung des Arbeitsplatzverlustes untersucht. Die sozialpsychologische Gerechtigkeitsforschung hat in verschiedensten Kontexten belegt, dass die Gerechtigkeitswahrnehmung einer Person Einflüsse auf Verhalten, Kognitionen und Emotionen hat. Obwohl viele Menschen von Personalentlassungsprozessen betroffen sind, wurde diese Thema in der Gerechtigkeitsforschung stark vernachlässigt. So gibt es fast keine Studien darüber, inwiefern die Art des Entlassungsprozesses das Verhalten und Erleben einer Person nach der Entlassung beeinflusst und ob Fairnessüberlegungen bei den Copingprozessen eine Rolle spielen. Darüber zu forschen ist wichtig, um als förderlich erlebte Bedingungen für die Bewältigung der Arbeitslosigkeit zu schaffen. Anhand der instrumentellen und relationalen Theorien der Verfahrensgerechtigkeit sowie des coping with job loss models von Latack, Kinicki und Prussia (1995) wurden daher Hypothesen darüber abgeleitet, inwiefern die Gerechtigkeitswahrnehmung und die vermittelnden Konstrukte des Selbstwertgefühls, der Verantwortungsattribution, der Kontrollüberzeugungen, der Sensibilität für Ungerechtigkeit und des Gerechte-Welt-Glaubens eine Einfluss auf das Coping mit dem Arbeitsplatzverlust haben. Um die Hypothesen zu überprüfen wurde eine Fragebogenstudie mit 167 betriebsbedingt Ent-lassenen aus ganz Deutschland durchgeführt. So konnte ein Modell des Coping mit dem Arbeitsplatzverlust aufgestellt werden. Dieses theoretisch hergeleitete Modell wurde mittels Regressionsanalysen überprüft. Dabei zeigte sich, dass alle der untersuchten Variablen zum Verständnis des Copingverhaltens aufschlussreich sind. Die Gerechtigkeitswahrnehmung hat alleingenommen einen u-förmigen Einfluss auf kontrollierendes Coping und Eingebunden in das Pfadmodell indirekte Effekte über die anderen Variablen.

Keyword(s)

Psychologie Arbeitsplatzverlust Gerechtigkeitspsychologie Gerechtigkeitswahrnehmung Gerechte-Welt-Glaube Coping

Persistent Identifier

Date of first publication

2004

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Bennecke, Jutta
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-17T10:27:46Z
  • Made available on
    2005-11-11
  • Made available on
    2015-12-01T10:30:11Z
  • Made available on
    2022-11-17T10:27:46Z
  • Date of first publication
    2004
  • Abstract / Description
    In der vorliegenden Untersuchung wird der Einfluss der prozeduralen und interaktionalen Gerechtigkeitswahrnehmung während des Personalentlassungsprozesses auf die Bewältigung des Arbeitsplatzverlustes untersucht. Die sozialpsychologische Gerechtigkeitsforschung hat in verschiedensten Kontexten belegt, dass die Gerechtigkeitswahrnehmung einer Person Einflüsse auf Verhalten, Kognitionen und Emotionen hat. Obwohl viele Menschen von Personalentlassungsprozessen betroffen sind, wurde diese Thema in der Gerechtigkeitsforschung stark vernachlässigt. So gibt es fast keine Studien darüber, inwiefern die Art des Entlassungsprozesses das Verhalten und Erleben einer Person nach der Entlassung beeinflusst und ob Fairnessüberlegungen bei den Copingprozessen eine Rolle spielen. Darüber zu forschen ist wichtig, um als förderlich erlebte Bedingungen für die Bewältigung der Arbeitslosigkeit zu schaffen. Anhand der instrumentellen und relationalen Theorien der Verfahrensgerechtigkeit sowie des coping with job loss models von Latack, Kinicki und Prussia (1995) wurden daher Hypothesen darüber abgeleitet, inwiefern die Gerechtigkeitswahrnehmung und die vermittelnden Konstrukte des Selbstwertgefühls, der Verantwortungsattribution, der Kontrollüberzeugungen, der Sensibilität für Ungerechtigkeit und des Gerechte-Welt-Glaubens eine Einfluss auf das Coping mit dem Arbeitsplatzverlust haben. Um die Hypothesen zu überprüfen wurde eine Fragebogenstudie mit 167 betriebsbedingt Ent-lassenen aus ganz Deutschland durchgeführt. So konnte ein Modell des Coping mit dem Arbeitsplatzverlust aufgestellt werden. Dieses theoretisch hergeleitete Modell wurde mittels Regressionsanalysen überprüft. Dabei zeigte sich, dass alle der untersuchten Variablen zum Verständnis des Copingverhaltens aufschlussreich sind. Die Gerechtigkeitswahrnehmung hat alleingenommen einen u-förmigen Einfluss auf kontrollierendes Coping und Eingebunden in das Pfadmodell indirekte Effekte über die anderen Variablen.
    de
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-5598
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/261
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.8479
  • Language of content
    deu
  • Keyword(s)
    Psychologie
    de
  • Keyword(s)
    Arbeitsplatzverlust
    de
  • Keyword(s)
    Gerechtigkeitspsychologie
    de
  • Keyword(s)
    Gerechtigkeitswahrnehmung
    de
  • Keyword(s)
    Gerechte-Welt-Glaube
    de
  • Keyword(s)
    Coping
    de
  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Wozu fair kündigen? Der Einfluss prozeduraler und interaktionaler Gerechtigkeits-wahrnehmung während des Personalentlassungsprozesses auf die Bewältigung des Arbeitsplatzverlustes
    de
  • DRO type
    masterThesis
  • Visible tag(s)
    PsyDok