Person, Situation oder Interaktion? Eine zeitlose Streitfrage diskutiert aus der Sicht der Gerechtigkeitsforschung.
Author(s) / Creator(s)
Schmitt, Manfred
Abstract / Description
Gerechtigkeitsüberzeugungen, Gerechtigkeitsurteile und Gerechtigkeitsentscheidungen sind in den letzten Jahren mehr und mehr zu einem Forschungsgegenstand der Psychologie herangewachsen (MIKULA 1980a).
Ihren Ursprung hat diese psychologische Gerechtigkeitsforschung in sozialpsychologischen und soziologischen Austauschtheorien (HOMANS 1961, THIBAUT & KELLEY 1959), aus denen die Equity-Theorie von ADAMS (1965) hervorgegangen ist. Traditionellerweise hat die sozialpsychologische Theorienbildung und die Forschungspraxis primär allgemeinpsychologischen und erst sekundär differentialpsychologischen Charakter. Deshalb war auch die psychologische Gerechtigkeitsforschung bis vor kurzer Zeit primär experimentell orientiert und hat relativ wenig Arbeiten zu Gerechtigkeit als Personmerkmal hervorgebracht. Dieses in der psychologischen Gerechtigkeitsforschung dominierende situationszentrierte Wissenschaftsverständnis ist aber keineswegs durch den Forschungsgegenstand sachlich begründbar, denn eine personzentrierte Sicht von Gerechtigkeit ist ä priori theoretisch ebenso sinnvoll wie eine situationszentrierte Sicht. Entscheidend für das Vorwiegen experimenteller Arbeiten in der psychologischen Gerechtigkeitsforschung sind metatheoretische Vorannahmen über den Menschen und sein Verhalten.
Mit der vorliegenden Arbeit sollen die Konsequenzen, die solche metatheoretischen Vorannahmen auf die Theorienbildung und Forschungspraxis in der Psychologie haben, am Beispiel der Gerechtigkeitsforschung aufgezeigt werden. Die Arbeit konzentriert sich auf metatheoretische Vorannahmen situationszentrierter, personzentrierter, interaktionszentrierter und handlungstheoreretischer Ansätze in der Psychologie und die Darstellung einiger Beispiele aus der Gerechtigkeitsforschung, die diesen Ansätzen zugeordnet sind.
Keyword(s)
Sozialpsychologie; GerechtigkeitspsychologiePersistent Identifier
Date of first publication
1980
Is part of series
Berichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"; 006
Citation
-
beri006.pdfAdobe PDF - 198.88KBMD5: 6e53a4008fc5593576e87eba5a3be534
-
There are no other versions of this object.
-
Author(s) / Creator(s)Schmitt, Manfred
-
PsychArchives acquisition timestamp2022-11-17T11:00:22Z
-
Made available on2006-02-03
-
Made available on2015-12-01T10:30:13Z
-
Made available on2022-11-17T11:00:22Z
-
Date of first publication1980
-
Abstract / DescriptionGerechtigkeitsüberzeugungen, Gerechtigkeitsurteile und Gerechtigkeitsentscheidungen sind in den letzten Jahren mehr und mehr zu einem Forschungsgegenstand der Psychologie herangewachsen (MIKULA 1980a). Ihren Ursprung hat diese psychologische Gerechtigkeitsforschung in sozialpsychologischen und soziologischen Austauschtheorien (HOMANS 1961, THIBAUT & KELLEY 1959), aus denen die Equity-Theorie von ADAMS (1965) hervorgegangen ist. Traditionellerweise hat die sozialpsychologische Theorienbildung und die Forschungspraxis primär allgemeinpsychologischen und erst sekundär differentialpsychologischen Charakter. Deshalb war auch die psychologische Gerechtigkeitsforschung bis vor kurzer Zeit primär experimentell orientiert und hat relativ wenig Arbeiten zu Gerechtigkeit als Personmerkmal hervorgebracht. Dieses in der psychologischen Gerechtigkeitsforschung dominierende situationszentrierte Wissenschaftsverständnis ist aber keineswegs durch den Forschungsgegenstand sachlich begründbar, denn eine personzentrierte Sicht von Gerechtigkeit ist ä priori theoretisch ebenso sinnvoll wie eine situationszentrierte Sicht. Entscheidend für das Vorwiegen experimenteller Arbeiten in der psychologischen Gerechtigkeitsforschung sind metatheoretische Vorannahmen über den Menschen und sein Verhalten. Mit der vorliegenden Arbeit sollen die Konsequenzen, die solche metatheoretischen Vorannahmen auf die Theorienbildung und Forschungspraxis in der Psychologie haben, am Beispiel der Gerechtigkeitsforschung aufgezeigt werden. Die Arbeit konzentriert sich auf metatheoretische Vorannahmen situationszentrierter, personzentrierter, interaktionszentrierter und handlungstheoreretischer Ansätze in der Psychologie und die Darstellung einiger Beispiele aus der Gerechtigkeitsforschung, die diesen Ansätzen zugeordnet sind.de
-
Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-5942
-
Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/278
-
Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.8794
-
Language of contentdeu
-
Is part ofBerichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral", Nr. 006, ISSN 1430-1148, http://www.gerechtigkeitsforschung.de/berichte/beri006.pdf
-
Is part of seriesBerichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"; 006
-
Keyword(s)Sozialpsychologie; Gerechtigkeitspsychologiede
-
Dewey Decimal Classification number(s)150
-
TitlePerson, Situation oder Interaktion? Eine zeitlose Streitfrage diskutiert aus der Sicht der Gerechtigkeitsforschung.de
-
DRO typereport
-
Visible tag(s)PsyDok
-
Visible tag(s)Berichte der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"