Schutz vor AIDS in neuen Partnerschaften
Author(s) / Creator(s)
Elbers, Klaus
Montada, Leo
Abstract / Description
Wer schützt sich vor AIDS in einer neuen Partnerschaft durch Kondombenutzung? Hierzu wurde eine Fragebogenuntersuchung an 259 Studenten aus verschiedenen Fachbereichen durchgeführt. Die zentrale Frage betraf die Kondombenutzung bei Gelegenheit des zeitlich letzten sexuellen Erstkontaktes mit einer neuen Partnerin, einem neuen Partner und die Erfassung von Motiven und Barrieren, die gegen eine Kondombenutzung bestehen. Darüber hinaus wurden viele AIDS-relevante Überzeugungen, Motive, Verantwortlichkeiten, Wissen und Handlungsweisen erfaßt. Die vorliegende Dokumentation gibt einen umfassenden Überblick über die Ergebnisse. Um Interesse zu wecken, wird hier vorab nur eine kleine Auswahl berichtet:
Beim letzten sexuellen Erstkontakt benutzten nur 36% ein Kondom - zumeist zur Schwangerschafts- nicht zur AIDS-Verhütung - obwohl nur 10% sich scheuten, dessen Benutzung anzusprechen. Die Scheu, die Kondombenutzung vorzuschlagen, ist um so geringer, je mehr sexuelle Erfahrungen eine Person hat und je mehr sexuelle Kontakte auch ohne Liebe angestrebt werden. Die Nicht-Verwendung entspringt einer verbreiteten (86%) Invulnerabilitätsüberzeugung: AIDS-Erkrankungsangst motiviert zur Kondombenutzung. Meist wird dem erotischen Erleben Primat vor Sicherheit gegeben. Verantwortung für sich und andere spielt nur bei sehr wenigen eine Rolle. Das Wissen um Risikofaktoren ist umfangreich. Personen mit Kontakten zu Homosexuellen haben weniger AIDS-Angst und schätzen das Risiko durch Alltags- und sexuelle Kontakte geringer ein. Risikokontakte werden um so gefährlicher eingeschätzt, je konservativer die Einstellung zur Sexualität, Partnerschaft und Familie ist (Indikatoren: Bedeutung von Treue, von Kindern im eigenen Leben u.a.m.). Auch außerhalb AIDS-spezifischer Fragestellungen ergaben sich interessante Informationen über Erfahrungen, Vorstellungen, normative Überzeugungen zu Sexualität und Partnerschaft. Der eingesetzte Fragebogen befindet sich im Anhang.
Keyword(s)
Sozialpsychologie Verantwortung AIDS Sexualverhalten Kondom Geschlechtsverkehr KondombenutzungPersistent Identifier
Date of first publication
1990
Is part of series
Berichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"; 054
Citation
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beri054.pdfAdobe PDF - 718.84KBMD5: fc750adfe2826275f365a0f396440adb
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Author(s) / Creator(s)Elbers, Klaus
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Author(s) / Creator(s)Montada, Leo
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PsychArchives acquisition timestamp2022-11-17T11:12:17Z
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Made available on2006-03-16
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Made available on2015-12-01T10:30:18Z
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Made available on2022-11-17T11:12:17Z
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Date of first publication1990
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Abstract / DescriptionWer schützt sich vor AIDS in einer neuen Partnerschaft durch Kondombenutzung? Hierzu wurde eine Fragebogenuntersuchung an 259 Studenten aus verschiedenen Fachbereichen durchgeführt. Die zentrale Frage betraf die Kondombenutzung bei Gelegenheit des zeitlich letzten sexuellen Erstkontaktes mit einer neuen Partnerin, einem neuen Partner und die Erfassung von Motiven und Barrieren, die gegen eine Kondombenutzung bestehen. Darüber hinaus wurden viele AIDS-relevante Überzeugungen, Motive, Verantwortlichkeiten, Wissen und Handlungsweisen erfaßt. Die vorliegende Dokumentation gibt einen umfassenden Überblick über die Ergebnisse. Um Interesse zu wecken, wird hier vorab nur eine kleine Auswahl berichtet: Beim letzten sexuellen Erstkontakt benutzten nur 36% ein Kondom - zumeist zur Schwangerschafts- nicht zur AIDS-Verhütung - obwohl nur 10% sich scheuten, dessen Benutzung anzusprechen. Die Scheu, die Kondombenutzung vorzuschlagen, ist um so geringer, je mehr sexuelle Erfahrungen eine Person hat und je mehr sexuelle Kontakte auch ohne Liebe angestrebt werden. Die Nicht-Verwendung entspringt einer verbreiteten (86%) Invulnerabilitätsüberzeugung: AIDS-Erkrankungsangst motiviert zur Kondombenutzung. Meist wird dem erotischen Erleben Primat vor Sicherheit gegeben. Verantwortung für sich und andere spielt nur bei sehr wenigen eine Rolle. Das Wissen um Risikofaktoren ist umfangreich. Personen mit Kontakten zu Homosexuellen haben weniger AIDS-Angst und schätzen das Risiko durch Alltags- und sexuelle Kontakte geringer ein. Risikokontakte werden um so gefährlicher eingeschätzt, je konservativer die Einstellung zur Sexualität, Partnerschaft und Familie ist (Indikatoren: Bedeutung von Treue, von Kindern im eigenen Leben u.a.m.). Auch außerhalb AIDS-spezifischer Fragestellungen ergaben sich interessante Informationen über Erfahrungen, Vorstellungen, normative Überzeugungen zu Sexualität und Partnerschaft. Der eingesetzte Fragebogen befindet sich im Anhang.de
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Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-6578
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/324
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.9283
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Language of contentdeu
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Is part ofBerichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral", Nr. 054, ISSN 1430-1148, http://www.gerechtigkeitsforschung.de/berichte/beri054.pdf
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Is part of seriesBerichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"; 054
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Keyword(s)Sozialpsychologiede
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Keyword(s)Verantwortungde
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Keyword(s)AIDSde
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Keyword(s)Sexualverhaltende
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Keyword(s)Kondomde
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Keyword(s)Geschlechtsverkehrde
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Keyword(s)Kondombenutzungde
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleSchutz vor AIDS in neuen Partnerschaftende
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DRO typereport
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Visible tag(s)PsyDok
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Visible tag(s)Berichte der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"