Erlebtes Staunen als wesentliche Voraussetzung für die subjektiv intendierte Neuorientierung und Selbstverpflichtung bzgl. bisheriger Verkehrsteilnahme unter Alkoholeinfluss
Author(s) / Creator(s)
Bacherle, Xaver
Abstract / Description
In meinem Vortrag stelle ich Ihnen ein Experiment vor, das ich mit allen auffällig gewordenen Verkehrsteilnehmern im Rahmen von Beratung oder Therapie durchführe. Das Experiment — eine Abwandlung des Stroop-Tests - dient der Hervorbringung des Zustandes des Staunens über sich selbst als handelnde Person und dies in der Rolle des Verkehrsteilnehmers, der sich im an-betrunkenen Zustand zur Ausführung einer Trunkenheitsfahrt entschlossen hat.
Das Erleben des Staunens über sich selbst soll an dem psychoorganischen Zustand, der der subjektiv bedeutsamen Handlung "Durchführung einer Trunkenheitsfahrt" zugrunde liegt, ansetzen. Aus dem Staunen über die natürlicherweise zur Geltung kommende Komplexität und Perfektion der Selbstüberwachung bis hin zur Selbststeuerung(zur Verfügung stehende Handlungsdurchführungsorganisation) bei einer einfachen Konzentrationsaufgabe, wird das Ausmaß der "Fahrtüchtigkeitseinbuße" und die Andersartigkeit der Handlungslenkung
unter Alk.einfluss erst in ihrem vollen Ausmaße vorstellbar, nachvollziehbar, rekonstruierbar. Ein umfassenderer Zugriff auf die affektiven, sinnlichen, motivationalen, kognitiven, sensumotorischen und humoralen "Realitäten" ,die den Unterschied zum Fahren unter Alkoholeinfluss modellieren, soll die Verwunderung über sich selbst erzeugen, die zu Selbstbildkorrekturen im Sinne einer persönlich gefühlten Notwendigkeit auffordert. Indem ein Kontrast zum Erleben, Beurteilen, Entscheiden ,Handeln unter nüchternen Bedingungen in
für die Person zentralen Handlungsdimensionen offenkundig gemacht wird, soll ein
systemimmanenter Bedarf nach Reorganisation in diesem bedeutsamen Handlungskomplex inittiiert werden. Erst damit sind wesentliche Voraussetzungen zur Einleitung von nachhaltigen Veränderungen in persönlich bedeutsamen Handlungsvollzügen, wie z.B.das Rechtfertigen des Fahrens unter
Alkoholeinfluss, gegeben. Dies gilt für alle das Alltagshandeln und die spezifische Aufgabenbewältigung begünstigende Gewohnheitshandlungen. Das Individuum kann sich nun zu einer neuen Qualität der Verantwortungsübernahme in seinem Mobilitätsverhalten entscheiden. Damit können die dafür relevanten Handlungskomplexe(Denken,Fühlen,Erleben und das Gefühl bzw. Gewissheit, eine soeben auszuführende Handlung verantworten zu wollen) einer werte- wissens- und willensorientierten Veränderung zugeführt werden.
Keyword(s)
Verkehrspsychologie Experiment Farbe-Wort-Interferenztest Trunkenheit/ Verkehr Selbstüberwachung FahrtüchtigkeitPersistent Identifier
Date of first publication
2002
Is part of
38. BDP-Kongress für Verkehrspsychologie Universität Regensburg 2002, Arbeitsgruppe 1: Beratung, Rehabilitation, Therapie
Citation
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bacherle.pdfAdobe PDF - 52.09KBMD5: 92719947091107f8a7fd5cc322030bb1
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Author(s) / Creator(s)Bacherle, Xaver
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PsychArchives acquisition timestamp2022-11-21T13:54:53Z
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Made available on2006-04-21
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Made available on2015-12-14T08:45:10Z
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Made available on2022-11-21T13:54:53Z
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Date of first publication2002
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Abstract / DescriptionIn meinem Vortrag stelle ich Ihnen ein Experiment vor, das ich mit allen auffällig gewordenen Verkehrsteilnehmern im Rahmen von Beratung oder Therapie durchführe. Das Experiment — eine Abwandlung des Stroop-Tests - dient der Hervorbringung des Zustandes des Staunens über sich selbst als handelnde Person und dies in der Rolle des Verkehrsteilnehmers, der sich im an-betrunkenen Zustand zur Ausführung einer Trunkenheitsfahrt entschlossen hat. Das Erleben des Staunens über sich selbst soll an dem psychoorganischen Zustand, der der subjektiv bedeutsamen Handlung "Durchführung einer Trunkenheitsfahrt" zugrunde liegt, ansetzen. Aus dem Staunen über die natürlicherweise zur Geltung kommende Komplexität und Perfektion der Selbstüberwachung bis hin zur Selbststeuerung(zur Verfügung stehende Handlungsdurchführungsorganisation) bei einer einfachen Konzentrationsaufgabe, wird das Ausmaß der "Fahrtüchtigkeitseinbuße" und die Andersartigkeit der Handlungslenkung unter Alk.einfluss erst in ihrem vollen Ausmaße vorstellbar, nachvollziehbar, rekonstruierbar. Ein umfassenderer Zugriff auf die affektiven, sinnlichen, motivationalen, kognitiven, sensumotorischen und humoralen "Realitäten" ,die den Unterschied zum Fahren unter Alkoholeinfluss modellieren, soll die Verwunderung über sich selbst erzeugen, die zu Selbstbildkorrekturen im Sinne einer persönlich gefühlten Notwendigkeit auffordert. Indem ein Kontrast zum Erleben, Beurteilen, Entscheiden ,Handeln unter nüchternen Bedingungen in für die Person zentralen Handlungsdimensionen offenkundig gemacht wird, soll ein systemimmanenter Bedarf nach Reorganisation in diesem bedeutsamen Handlungskomplex inittiiert werden. Erst damit sind wesentliche Voraussetzungen zur Einleitung von nachhaltigen Veränderungen in persönlich bedeutsamen Handlungsvollzügen, wie z.B.das Rechtfertigen des Fahrens unter Alkoholeinfluss, gegeben. Dies gilt für alle das Alltagshandeln und die spezifische Aufgabenbewältigung begünstigende Gewohnheitshandlungen. Das Individuum kann sich nun zu einer neuen Qualität der Verantwortungsübernahme in seinem Mobilitätsverhalten entscheiden. Damit können die dafür relevanten Handlungskomplexe(Denken,Fühlen,Erleben und das Gefühl bzw. Gewissheit, eine soeben auszuführende Handlung verantworten zu wollen) einer werte- wissens- und willensorientierten Veränderung zugeführt werden.de
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Publication statusunknown
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Review statusunknown
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Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-6910
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/3418
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.10054
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Language of contentdeu
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Is part of38. BDP-Kongress für Verkehrspsychologie Universität Regensburg 2002, Arbeitsgruppe 1: Beratung, Rehabilitation, Therapie
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Keyword(s)Verkehrspsychologiede
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Keyword(s)Experimentde
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Keyword(s)Farbe-Wort-Interferenztestde
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Keyword(s)Trunkenheit/ Verkehrde
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Keyword(s)Selbstüberwachungde
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Keyword(s)Fahrtüchtigkeitde
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleErlebtes Staunen als wesentliche Voraussetzung für die subjektiv intendierte Neuorientierung und Selbstverpflichtung bzgl. bisheriger Verkehrsteilnahme unter Alkoholeinflussde
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DRO typebookPart
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Visible tag(s)PsyDok
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Visible tag(s)Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP); Sektion Verkehrspsychologie: 38. BDP-Kongress für Verkehrspsychologie, Universität Regensburg 2002