Merkmale verkehrspsychologischer Eignungsgutachten der medizinisch-psychologischen Untersuchungsstellen
Author(s) / Creator(s)
Wittkowski, Joachim
Seitz, Willi
Abstract / Description
Eine Übersicht über die Diskussion um die verkehrspsychologische Eignungsdiagnostik der medizinisch-psychologischen Untersuchungsstellen in den letzten Jahrzehnten läßt grundlegende Überzeugungen, Leitlinien des diagnostischen Vorgehens, einzelne Untersuchungsmethoden sowie übergeordnete Anforderungsmerkmale erkennen. Allgemein wird die Abkehr von der bis in die 1970er Jahre vorherrschenden Persönlichkeitsbeschreibung im Sinne von Dispositionen einerseits und von der Betonung der funktionalen Voraussetzungen des Fahrverhaltens andererseits und stattdessen die
Hinwendung zu einer verhaltens- bzw. lerntheoretisch orientierten Diagnostik betont (Blankenburg & Weigelt, 1983; Kajan, 1986; Kunkel & Winkler, 1981; Müller, 1984; Spörli, 1977). Mit dem Paradigmenwechsel vom dispositionellen Konstrukt zum modifizierbaren Verhalten wurde bzw. wird eine interaktionistische Sichtweise als maßgebend für die verkehrspsychologische Eignungsbegutachtung angesehen (Stephan, 1989a, b).
Nach dem interaktionistischen Erklärungsansatz resultiert das (auffällige) aktuelle Verhalten (z.B. Fahren unter Alkoholeinfluß) aus einer Wechselwirkung zwischen Charakteristika der Person und bestimmten Gegebenheiten der aktuellen Situation. Dazu gehören sowohl besondere Umstände der aktuellen persönlichen Lebenssituation (etwa "kritische
Lebensereignisse" wie Verlust des Arbeitsplatzes oder Auflösung einer Partnerschaft) als auch Umstände der aktuellen Situation, in der das auffällige Verhalten auftritt (z.B. Anreize zum Fahren nach Alkoholkonsum). Der genannte Paradigmenwechsel ging Hand in Hand mit einer Ausrichtung der verkehrspsychologischen Diagnostik auf bzw. Einbindung in Maßnahmen der Verhaltensmodifikation und klinischen Intervention ("Nachschulung").
Schlagwortartig wird der Wandel im diagnostischen Ansatz der medizinischpsychologischen
Untersuchungsstellen mit dem Wechsel von einer Selektionsstrategie zu einer Modifikationsstrategie umschrieben (Barthelmess & Hauser, 1985; Geiselbrecht, 1986; Kunkel & Winkler, 1981; Müller, 1993).
Keyword(s)
Verkehrspsychologie Eigungsdiagnostik Fahreignungsdiagnostik Medizinisch-psychologische Untersuchung Verkehrspsychologie Eigungsdiagnostik Fahreignungsdiagnostik Medizinisch-psychologische Untersuchung Driving Behavior Driver Education Psychological testingPersistent Identifier
Date of first publication
2002
Is part of
38. BDP-Kongress für Verkehrspsychologie Universität Regensburg 2002, Arbeitsgruppe 4: Evaluierung verkehrspsychologischer Dienstleistungen
Citation
-
wittkowski.pdfAdobe PDF - 63.39KBMD5: a9c035a0c0c7b66cf1a7a64a67cc0d70
-
There are no other versions of this object.
-
Author(s) / Creator(s)Wittkowski, Joachim
-
Author(s) / Creator(s)Seitz, Willi
-
PsychArchives acquisition timestamp2022-11-21T13:57:30Z
-
Made available on2006-05-05
-
Made available on2015-12-14T08:45:19Z
-
Made available on2022-11-21T13:57:30Z
-
Date of first publication2002
-
Abstract / DescriptionEine Übersicht über die Diskussion um die verkehrspsychologische Eignungsdiagnostik der medizinisch-psychologischen Untersuchungsstellen in den letzten Jahrzehnten läßt grundlegende Überzeugungen, Leitlinien des diagnostischen Vorgehens, einzelne Untersuchungsmethoden sowie übergeordnete Anforderungsmerkmale erkennen. Allgemein wird die Abkehr von der bis in die 1970er Jahre vorherrschenden Persönlichkeitsbeschreibung im Sinne von Dispositionen einerseits und von der Betonung der funktionalen Voraussetzungen des Fahrverhaltens andererseits und stattdessen die Hinwendung zu einer verhaltens- bzw. lerntheoretisch orientierten Diagnostik betont (Blankenburg & Weigelt, 1983; Kajan, 1986; Kunkel & Winkler, 1981; Müller, 1984; Spörli, 1977). Mit dem Paradigmenwechsel vom dispositionellen Konstrukt zum modifizierbaren Verhalten wurde bzw. wird eine interaktionistische Sichtweise als maßgebend für die verkehrspsychologische Eignungsbegutachtung angesehen (Stephan, 1989a, b). Nach dem interaktionistischen Erklärungsansatz resultiert das (auffällige) aktuelle Verhalten (z.B. Fahren unter Alkoholeinfluß) aus einer Wechselwirkung zwischen Charakteristika der Person und bestimmten Gegebenheiten der aktuellen Situation. Dazu gehören sowohl besondere Umstände der aktuellen persönlichen Lebenssituation (etwa "kritische Lebensereignisse" wie Verlust des Arbeitsplatzes oder Auflösung einer Partnerschaft) als auch Umstände der aktuellen Situation, in der das auffällige Verhalten auftritt (z.B. Anreize zum Fahren nach Alkoholkonsum). Der genannte Paradigmenwechsel ging Hand in Hand mit einer Ausrichtung der verkehrspsychologischen Diagnostik auf bzw. Einbindung in Maßnahmen der Verhaltensmodifikation und klinischen Intervention ("Nachschulung"). Schlagwortartig wird der Wandel im diagnostischen Ansatz der medizinischpsychologischen Untersuchungsstellen mit dem Wechsel von einer Selektionsstrategie zu einer Modifikationsstrategie umschrieben (Barthelmess & Hauser, 1985; Geiselbrecht, 1986; Kunkel & Winkler, 1981; Müller, 1993).de
-
Publication statusunknown
-
Review statusunknown
-
Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-7182
-
Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/3443
-
Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.10277
-
Language of contentdeu
-
Is part of38. BDP-Kongress für Verkehrspsychologie Universität Regensburg 2002, Arbeitsgruppe 4: Evaluierung verkehrspsychologischer Dienstleistungen
-
Keyword(s)Verkehrspsychologiede
-
Keyword(s)Eigungsdiagnostikde
-
Keyword(s)Fahreignungsdiagnostikde
-
Keyword(s)Medizinisch-psychologische Untersuchungde
-
Keyword(s)Verkehrspsychologiede
-
Keyword(s)Eigungsdiagnostikde
-
Keyword(s)Fahreignungsdiagnostikde
-
Keyword(s)Medizinisch-psychologische Untersuchungde
-
Keyword(s)Driving Behavioren
-
Keyword(s)Driver Educationen
-
Keyword(s)Psychological testingen
-
Dewey Decimal Classification number(s)150
-
TitleMerkmale verkehrspsychologischer Eignungsgutachten der medizinisch-psychologischen Untersuchungsstellende
-
DRO typebookPart
-
Visible tag(s)PsyDok
-
Visible tag(s)Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP); Sektion Verkehrspsychologie: 38. BDP-Kongress für Verkehrspsychologie, Universität Regensburg 2002