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Analyse des Fahrerverhaltens vor dem Unfall — eine Methode für eine verbesserte Fehleranalyse bei der Untersuchung realer Verkehrsunfälle

Author(s) / Creator(s)

Gründl, Martin

Abstract / Description

Der Straßenverkehr fordert zahlreiche Todesopfer. Im Jahr 2001 kamen auf Deutschlands Straßen etwa 7.000 Menschen ums Leben und etwa 500.000 wurden verletzt. In der gesamten EU waren es über 41.000 Tote; diese Zahl entspricht dem täglichen Absturz eines Mittelstreckenflugzeugs. Am stärksten betroffen ist die Altersklasse von 14 bis 25 Jahren, für die Verkehrsunfälle die Todesursache Nr. 1 sind. Jeder Dritte wird im Laufe seines Lebens bei einem Verkehrsunfall verletzt. Der Straßenverkehr ist somit eines der größten Risiken einer modernen Gesellschaft. Gleichwohl ist die Zahl der Verkehrstoten trotz gestiegenen Verkehrsaufkommens seit Jahren rückläufig. So starben in Deutschland noch 1970 mehr als dreimal so viele Menschen (21.300) im Straßenverkehr. Der starke Rückgang der Verkehrstoten ist zum einen auf eine verbesserte medizinische Versorgung von Schwerverletzten nach einem Verkehrsunfall und zum anderen auf gesetzgeberische Maßnahmen wie die Einführung der Gurtpflicht zurückzuführen. Der wichtigste Grund ist jedoch eine erhebliche Verbesserung der passiven Sicherheit von Pkw, die dazu führte, dass im Falle eines Unfalls die Folgen für die beteiligten Insassen heutzutage weitaus weniger schwerwiegend sind als noch vor drei Jahrzehnten. Doch obwohl die Fahrzeughersteller auch weiterhin mit zahlreichen innovativen Verbesserungen aufwarten, so nähern sich die Möglichkeiten der passiven Fahrzeugsicherheit allmählich einer Grenze an. Diese ist zum einen gesetzt durch die Physik, denn die bei einem Unfall vorhandene kinetische Energie kann nicht unbegrenzt und für den Insassen unschädlich in Verformungsenergie umgewandelt werden (z.B. bei einer Seitenkollision mit einem Baum). Zum anderen gibt es eine Grenze durch die Notwendigkeit, wirtschaftlich rentable Fahrzeuge zu bauen, denn je höher das passive Sicherheitsniveau bei Fahrzeugen ist, desto mehr Aufwand muss getrieben werden, um weitere Verbesserungen zu erzielen.

Keyword(s)

Straßenverkehr Unfall / Straßenverkehr Tödlicher Verkehrsunfall Straßenverkehr Unfall / Straßenverkehr Tödlicher Verkehrsunfall Motor Traffic Accidents Lethal Accidents

Persistent Identifier

Date of first publication

2002

Is part of

38. BDP-Kongress für Verkehrspsychologie Universität Regensburg 2002, Arbeitsgruppe 7: Verkehr und Information: Die Optimierung des Mobilitätssystems

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Gründl, Martin
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-21T13:57:19Z
  • Made available on
    2006-05-05
  • Made available on
    2015-12-14T08:45:20Z
  • Made available on
    2022-11-21T13:57:19Z
  • Date of first publication
    2002
  • Abstract / Description
    Der Straßenverkehr fordert zahlreiche Todesopfer. Im Jahr 2001 kamen auf Deutschlands Straßen etwa 7.000 Menschen ums Leben und etwa 500.000 wurden verletzt. In der gesamten EU waren es über 41.000 Tote; diese Zahl entspricht dem täglichen Absturz eines Mittelstreckenflugzeugs. Am stärksten betroffen ist die Altersklasse von 14 bis 25 Jahren, für die Verkehrsunfälle die Todesursache Nr. 1 sind. Jeder Dritte wird im Laufe seines Lebens bei einem Verkehrsunfall verletzt. Der Straßenverkehr ist somit eines der größten Risiken einer modernen Gesellschaft. Gleichwohl ist die Zahl der Verkehrstoten trotz gestiegenen Verkehrsaufkommens seit Jahren rückläufig. So starben in Deutschland noch 1970 mehr als dreimal so viele Menschen (21.300) im Straßenverkehr. Der starke Rückgang der Verkehrstoten ist zum einen auf eine verbesserte medizinische Versorgung von Schwerverletzten nach einem Verkehrsunfall und zum anderen auf gesetzgeberische Maßnahmen wie die Einführung der Gurtpflicht zurückzuführen. Der wichtigste Grund ist jedoch eine erhebliche Verbesserung der passiven Sicherheit von Pkw, die dazu führte, dass im Falle eines Unfalls die Folgen für die beteiligten Insassen heutzutage weitaus weniger schwerwiegend sind als noch vor drei Jahrzehnten. Doch obwohl die Fahrzeughersteller auch weiterhin mit zahlreichen innovativen Verbesserungen aufwarten, so nähern sich die Möglichkeiten der passiven Fahrzeugsicherheit allmählich einer Grenze an. Diese ist zum einen gesetzt durch die Physik, denn die bei einem Unfall vorhandene kinetische Energie kann nicht unbegrenzt und für den Insassen unschädlich in Verformungsenergie umgewandelt werden (z.B. bei einer Seitenkollision mit einem Baum). Zum anderen gibt es eine Grenze durch die Notwendigkeit, wirtschaftlich rentable Fahrzeuge zu bauen, denn je höher das passive Sicherheitsniveau bei Fahrzeugen ist, desto mehr Aufwand muss getrieben werden, um weitere Verbesserungen zu erzielen.
    de
  • Publication status
    unknown
  • Review status
    unknown
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-7212
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/3445
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.10266
  • Language of content
    deu
  • Is part of
    38. BDP-Kongress für Verkehrspsychologie Universität Regensburg 2002, Arbeitsgruppe 7: Verkehr und Information: Die Optimierung des Mobilitätssystems
  • Keyword(s)
    Straßenverkehr
    de
  • Keyword(s)
    Unfall / Straßenverkehr
    de
  • Keyword(s)
    Tödlicher Verkehrsunfall
    de
  • Keyword(s)
    Straßenverkehr
    de
  • Keyword(s)
    Unfall / Straßenverkehr
    de
  • Keyword(s)
    Tödlicher Verkehrsunfall
    de
  • Keyword(s)
    Motor Traffic
    en
  • Keyword(s)
    Accidents
    en
  • Keyword(s)
    Lethal Accidents
    en
  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Analyse des Fahrerverhaltens vor dem Unfall — eine Methode für eine verbesserte Fehleranalyse bei der Untersuchung realer Verkehrsunfälle
    de
  • DRO type
    bookPart
  • Visible tag(s)
    PsyDok
  • Visible tag(s)
    Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP); Sektion Verkehrspsychologie: 38. BDP-Kongress für Verkehrspsychologie, Universität Regensburg 2002