Ein experimenteller Vergleich von Verfahren zur Kontrolle von Antwortverzerrungen infolge sozialer Erwünschtheit
Author(s) / Creator(s)
Seppelfricke, Thomas
Abstract / Description
Antwortverzerrungen infolge sozialer Erwünschtheit bei Selbstauskünften stellen im Zuge der Erfragung sensitiver Themen ein Problem dar. Um die Verfälschungsrate zu minimieren und somit näher an die "wahren" Prävalenzraten kritischer Verhaltensweisen heranzukommen, ist die Verwendung indirekter Befragungsmethoden hilfreich, bei denen einer Person mehr Anonymität gewährt wird als bei der direkten Befragung. Zu den bisher eingesetzten indirekten Befragungsverfahren zählen die Randomized Response-Technik (RRT) und die klassische Unmatched Count-Technik (UCT). Ein wesentlicher Nachteil der klassischen UCT besteht jedoch darin, dass sie hohe Standardfehler generiert. In der vorliegenden Studie sollten direkte Befragung, die klassische Fassung der UCT sowie eine modifizierte Variante der UCT, ein sog. Balanced-Incomplete-Block-Design (BIBD), auf kritische Fragen, die den Bereich des Schummelns im schulisch-akademischen Bereich betreffen, angewendet werden.
Die Parameterschätzungen erfolgten sowohl für die klassische UCT als auch für das BIBD über eine multinomiale Modellierung. Es wurde eine Papier und Bleistift-Befragung an einer vierstelligen Stichprobe der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der FH Düsseldorf bzw. der Bergischen Universität Wuppertal durchgeführt. Gezeigt werden konnte, dass das BIBD im Vergleich zur klassischen UCT die Standardfehler deutlich zu reduzieren imstande war.
Zwar erbrachte die konventionelle Auswertung der klassischen UCT über einen Mittelwerts-Differenzen-Test signifikant höhere Basisratenschätzungen als die direkte Befragung. Demgegenüber blieben jedoch im Zuge der multinomialen Auswertung sowohl die klassische UCT als auch das BIBD den Nachweis schuldig, höhere Prävalenzratenschätzungen für die sensitiven Fragen aufdecken zu können. Kontexteffekte, die das Setting der Befragung in den Mittelpunkt stellen, und die Notwendigkeit einer Heterogenitätsannahme für die multinomiale Modellierung zukünftiger BIBD-Anwendungen werden diskutiert.
Keyword(s)
Soziale Erwünschtheit Demoskopie Datenschutz Randomized Response-Technik Unmatched Count-Technik Balanced-incomplete-block-design multinomiales ModellPersistent Identifier
Date of first publication
2008
Citation
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Finale_Version_Diplomarbeit_11.11.08.pdfAdobe PDF - 691.03KBMD5: 23c154a3208e8dca7f5e87307d46b8b1
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Author(s) / Creator(s)Seppelfricke, Thomas
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PsychArchives acquisition timestamp2022-11-17T10:28:01Z
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Made available on2009-12-07
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Made available on2015-12-01T10:30:45Z
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Made available on2022-11-17T10:28:01Z
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Date of first publication2008
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Abstract / DescriptionAntwortverzerrungen infolge sozialer Erwünschtheit bei Selbstauskünften stellen im Zuge der Erfragung sensitiver Themen ein Problem dar. Um die Verfälschungsrate zu minimieren und somit näher an die "wahren" Prävalenzraten kritischer Verhaltensweisen heranzukommen, ist die Verwendung indirekter Befragungsmethoden hilfreich, bei denen einer Person mehr Anonymität gewährt wird als bei der direkten Befragung. Zu den bisher eingesetzten indirekten Befragungsverfahren zählen die Randomized Response-Technik (RRT) und die klassische Unmatched Count-Technik (UCT). Ein wesentlicher Nachteil der klassischen UCT besteht jedoch darin, dass sie hohe Standardfehler generiert. In der vorliegenden Studie sollten direkte Befragung, die klassische Fassung der UCT sowie eine modifizierte Variante der UCT, ein sog. Balanced-Incomplete-Block-Design (BIBD), auf kritische Fragen, die den Bereich des Schummelns im schulisch-akademischen Bereich betreffen, angewendet werden. Die Parameterschätzungen erfolgten sowohl für die klassische UCT als auch für das BIBD über eine multinomiale Modellierung. Es wurde eine Papier und Bleistift-Befragung an einer vierstelligen Stichprobe der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der FH Düsseldorf bzw. der Bergischen Universität Wuppertal durchgeführt. Gezeigt werden konnte, dass das BIBD im Vergleich zur klassischen UCT die Standardfehler deutlich zu reduzieren imstande war. Zwar erbrachte die konventionelle Auswertung der klassischen UCT über einen Mittelwerts-Differenzen-Test signifikant höhere Basisratenschätzungen als die direkte Befragung. Demgegenüber blieben jedoch im Zuge der multinomialen Auswertung sowohl die klassische UCT als auch das BIBD den Nachweis schuldig, höhere Prävalenzratenschätzungen für die sensitiven Fragen aufdecken zu können. Kontexteffekte, die das Setting der Befragung in den Mittelpunkt stellen, und die Notwendigkeit einer Heterogenitätsannahme für die multinomiale Modellierung zukünftiger BIBD-Anwendungen werden diskutiert.de
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Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-25361
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/612
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.8505
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Language of contentdeu
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Keyword(s)Soziale Erwünschtheitde
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Keyword(s)Demoskopiede
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Keyword(s)Datenschutzde
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Keyword(s)Randomized Response-Technikde
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Keyword(s)Unmatched Count-Technikde
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Keyword(s)Balanced-incomplete-block-designde
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Keyword(s)multinomiales Modellde
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleEin experimenteller Vergleich von Verfahren zur Kontrolle von Antwortverzerrungen infolge sozialer Erwünschtheitde
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DRO typemasterThesis
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Visible tag(s)PsyDok