Die Lernpsychologie Jean Piagets
Author(s) / Creator(s)
Montada, Leo
Abstract / Description
Piaget ist ein ebenso wichtiger wie schwieriger Autor. Kein Wunder also,
daß in Amerika gegenwärtig etwa alle sechs Monate eine Einführung in
die Entwicklungspsychologie von Jean Piaget" erscheint: Das Bedürfnis
nach Klärung und Deutung dieser Theorie ist bei den Psychologen und den
Erziehern sehr groß. Diese Gesamtdarstellungen sind nützlich. Ob alle von
ihnen der psychologischen Theorie und ihren Anwendungen viel weiterhelfen,
kann man allerdings bezweifeln. Dies hängt nicht nur mit dem
theoretischen Anspruch Piagets zusammen, der sich eines der komplexesten
Probleme der modernen Psychologie stellt: dem Problem, die Mechanismen
der geistigen Entwicklung zu erfassen. Darüber hinaus und vor
allem ist Piagets Werk von den heute noch vorherrschenden psychologischen
Denk- und Betrachtungsweisen zu verschieden, als daß es genügte,
die lange Reihe seiner französischen Bücher auf 200 oder 400 Seiten zu
komprimieren und sie auf englisch oder deutsch herauszubringen, um es
in die gängige Psychologie einzubringen. Wo neunzig Prozent der heutigen
Psychologen das Verhalten der Organismen in Begriffen von Reiz
und Reaktion sehen (auch wenn sie es zum Teil nicht wahrhaben wollen),
da denkt Piaget in den Begriffen eines Subjektes, das seine Umwelt handelnd
erobert: Es ist also im echten philosophischen Sinne eine pragmatische
Psychologie, und wo die gängigen Systeme (und Systemfragmente) in
ihrer erkenntnistheoretischen Grundhaltung einen einfachen Empirismus
vertreten, da ist Piaget ein Neukantianer französischer Prägung. Die
Folge ist, daß Piaget heute nicht nur der meistzitierte, sondern auch der
meist mißverstandene Autor ist, mindestens der Autor, von dem die meisten,
die sich auf ihn beziehen, nur einen engsten und damit wahrscheinlich
keineswegs repräsentativen Ausschnitt zu sehen vermögen. Aus diesen
Gründen sind Gesamtdarstellungen" von Piaget zwar notwendig, sie
reichen aber nicht aus. Hinzukommen müssen kritische Analysen unter
spezifischen Gesichtspunkten. Diese Gesichtspunkte sollten sich auf zentrale
Probleme im Werk Piagets beziehen.
Leo Montadas Buch stellt sich genau diese Aufgabe.
Keyword(s)
Piaget Jean Lernpsychologie Piaget Jean Lernpsychologie Piaget Jean Psychology of learningPersistent Identifier
Date of first publication
1970
Citation
-
L.Montada.DieLernpsychologieJPs1.pdfAdobe PDF - 35.7MBMD5: ec61f2a0eb243a9a8701dcac5e795706
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Author(s) / Creator(s)Montada, Leo
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PsychArchives acquisition timestamp2022-11-21T14:26:48Z
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Made available on2013-08-02
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Made available on2015-12-01T10:30:55Z
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Made available on2022-11-21T14:26:48Z
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Date of first publication1970
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Abstract / DescriptionPiaget ist ein ebenso wichtiger wie schwieriger Autor. Kein Wunder also, daß in Amerika gegenwärtig etwa alle sechs Monate eine Einführung in die Entwicklungspsychologie von Jean Piaget" erscheint: Das Bedürfnis nach Klärung und Deutung dieser Theorie ist bei den Psychologen und den Erziehern sehr groß. Diese Gesamtdarstellungen sind nützlich. Ob alle von ihnen der psychologischen Theorie und ihren Anwendungen viel weiterhelfen, kann man allerdings bezweifeln. Dies hängt nicht nur mit dem theoretischen Anspruch Piagets zusammen, der sich eines der komplexesten Probleme der modernen Psychologie stellt: dem Problem, die Mechanismen der geistigen Entwicklung zu erfassen. Darüber hinaus und vor allem ist Piagets Werk von den heute noch vorherrschenden psychologischen Denk- und Betrachtungsweisen zu verschieden, als daß es genügte, die lange Reihe seiner französischen Bücher auf 200 oder 400 Seiten zu komprimieren und sie auf englisch oder deutsch herauszubringen, um es in die gängige Psychologie einzubringen. Wo neunzig Prozent der heutigen Psychologen das Verhalten der Organismen in Begriffen von Reiz und Reaktion sehen (auch wenn sie es zum Teil nicht wahrhaben wollen), da denkt Piaget in den Begriffen eines Subjektes, das seine Umwelt handelnd erobert: Es ist also im echten philosophischen Sinne eine pragmatische Psychologie, und wo die gängigen Systeme (und Systemfragmente) in ihrer erkenntnistheoretischen Grundhaltung einen einfachen Empirismus vertreten, da ist Piaget ein Neukantianer französischer Prägung. Die Folge ist, daß Piaget heute nicht nur der meistzitierte, sondern auch der meist mißverstandene Autor ist, mindestens der Autor, von dem die meisten, die sich auf ihn beziehen, nur einen engsten und damit wahrscheinlich keineswegs repräsentativen Ausschnitt zu sehen vermögen. Aus diesen Gründen sind Gesamtdarstellungen" von Piaget zwar notwendig, sie reichen aber nicht aus. Hinzukommen müssen kritische Analysen unter spezifischen Gesichtspunkten. Diese Gesichtspunkte sollten sich auf zentrale Probleme im Werk Piagets beziehen. Leo Montadas Buch stellt sich genau diese Aufgabe.de
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Publication statusunknown
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Review statusunknown
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Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-35934
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/678
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.10408
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Language of contentdeu
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Keyword(s)Piagetde
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Keyword(s)Jeande
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Keyword(s)Psychology of learningen
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleDie Lernpsychologie Jean Piagetsde
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DRO typebook
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Visible tag(s)PsyDok