Report

Zur Differenzierbarkeit von Gerechte-Welt- und Kontrollüberzeugungen : konzeptuelle und empirische Argumente

Author(s) / Creator(s)

Maes, Jürgen

Other kind(s) of contributor

Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral" der Universität Trier, FB I - Psychologie

Abstract / Description

Sowohl Kontrollüberzeugungen als auch Gerechte-Welt-Überzeugungen sind etablierte Konzepte der differentiellen Psychologie und wurden auch als „Einzeltrait-Persönlichkeitstheorien“ (Furnham, 1990) bezeichnet. Empirische Ergebnisse (z. B. Zusammenhangsmuster), die mit Skalen zur Messung jeweils eines der beiden Konstrukte erzielt werden, könnten häufig genauso mit Skalen zur Messung des jeweils anderen Konstrukts gewonnen werden, wenn man sich denn entschieden hätte, dieses und nicht jenes einzusetzen. Setzt man beide gemeinsam ein, so zeigen sich in der Regel hohe Korrelationen (bis zu .60) zwischen den Skalen zur Messung der beiden Konstrukte. Faktorenanalytische Untersuchungen von Kontrollüberzeugungs-Fragebögen finden in der Regel einen Gerechte-Welt-Faktor, faktorenanalytische Untersuchungen von Gerechte-Welt-Fragebögen unterschiedlich benannte Kontrollfaktoren. Es stellt sich also die Frage, ob die beiden Konstrukte substantiell Unterschiedliches abbilden oder nur zwei unterschiedliche Namen für das gleiche Grundphänomen darstellen. Dieser Bericht nähert sich dieser Frage auf zweierlei Weise. Zunächst sprechen Sprachanalysen der (Item)formulierungen zur Behauptung von Gerechtigkeit und zur Behauptung von Kontrolle für die konzeptuelle Differenzierbarkeit. Gerechte-Welt-Überzeugungen lassen sich insbesondere durch ihre moralischen Konnotationen von internalen Kontrollüberzeugungen differenzieren. Schließlich kann durch die Berücksichtigung bisher nicht untersuchter Validierungskorrelate die Differenzierbarkeit der beiden Konstrukte auch empirisch demonstriert werden.

Keyword(s)

Internaler locus of control Persönlichkeitskonstrukt Sprachanalyse Gerechte-Welt-Glaube internale Kontrollüberzeugungen Persönlichkeitskonstrukte Konstruktdifferenzierung Sprachanalysen

Persistent Identifier

Date of first publication

2002

Is part of series

Berichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"; 153

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Maes, Jürgen
  • Other kind(s) of contributor
    Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral" der Universität Trier, FB I - Psychologie
    de
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-17T10:59:58Z
  • Made available on
    2004-01-23
  • Made available on
    2015-12-01T10:29:47Z
  • Made available on
    2022-11-17T10:59:58Z
  • Date of first publication
    2002
  • Abstract / Description
    Sowohl Kontrollüberzeugungen als auch Gerechte-Welt-Überzeugungen sind etablierte Konzepte der differentiellen Psychologie und wurden auch als „Einzeltrait-Persönlichkeitstheorien“ (Furnham, 1990) bezeichnet. Empirische Ergebnisse (z. B. Zusammenhangsmuster), die mit Skalen zur Messung jeweils eines der beiden Konstrukte erzielt werden, könnten häufig genauso mit Skalen zur Messung des jeweils anderen Konstrukts gewonnen werden, wenn man sich denn entschieden hätte, dieses und nicht jenes einzusetzen. Setzt man beide gemeinsam ein, so zeigen sich in der Regel hohe Korrelationen (bis zu .60) zwischen den Skalen zur Messung der beiden Konstrukte. Faktorenanalytische Untersuchungen von Kontrollüberzeugungs-Fragebögen finden in der Regel einen Gerechte-Welt-Faktor, faktorenanalytische Untersuchungen von Gerechte-Welt-Fragebögen unterschiedlich benannte Kontrollfaktoren. Es stellt sich also die Frage, ob die beiden Konstrukte substantiell Unterschiedliches abbilden oder nur zwei unterschiedliche Namen für das gleiche Grundphänomen darstellen. Dieser Bericht nähert sich dieser Frage auf zweierlei Weise. Zunächst sprechen Sprachanalysen der (Item)formulierungen zur Behauptung von Gerechtigkeit und zur Behauptung von Kontrolle für die konzeptuelle Differenzierbarkeit. Gerechte-Welt-Überzeugungen lassen sich insbesondere durch ihre moralischen Konnotationen von internalen Kontrollüberzeugungen differenzieren. Schließlich kann durch die Berücksichtigung bisher nicht untersuchter Validierungskorrelate die Differenzierbarkeit der beiden Konstrukte auch empirisch demonstriert werden.
    de
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-976
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/69
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.8758
  • Language of content
    deu
  • Is part of
    Berichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral", Nr. 153, ISSN 1430-1148, http://www.gerechtigkeitsforschung.de/berichte/beri153.pdf
  • Is part of series
    Berichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"; 153
  • Keyword(s)
    Internaler locus of control
    de
  • Keyword(s)
    Persönlichkeitskonstrukt
    de
  • Keyword(s)
    Sprachanalyse
    de
  • Keyword(s)
    Gerechte-Welt-Glaube
    de
  • Keyword(s)
    internale Kontrollüberzeugungen
    de
  • Keyword(s)
    Persönlichkeitskonstrukte
    de
  • Keyword(s)
    Konstruktdifferenzierung
    de
  • Keyword(s)
    Sprachanalysen
    de
  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Zur Differenzierbarkeit von Gerechte-Welt- und Kontrollüberzeugungen : konzeptuelle und empirische Argumente
    de
  • DRO type
    report
  • Visible tag(s)
    PsyDok
  • Visible tag(s)
    Berichte der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"