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Umverteilungen nach der Vereinigung: Über den Bedarf an Psychologie nach dem Beitritt der ehemaligen DDR zu Bundesrepublik

Author(s) / Creator(s)

Montada, Leo

Abstract / Description

Die Gerechtigkeit der in großem Umfang notwendigen Umverteilungen von den alten in die neuen Bundesländer wird unter Rückgriff auf die Forschung über Soziale Gerechtigkeit und Hilfeleistungen diskutiert. Die Ansichten über gerechte Verteilungen und Ansprüche vaiieren je nach präferierten Verteilungsprinzipien und Zuschreibungen von Verantwortlichkeit für die Problemlage. Hier sind immer verschiedene Optionen möglich. Für die Akzeptanz oder Abwehr von Umverteilungen im Westen sind die Beurteilung der Ungerechtigkeiten, die aus der erzwungenen Teilung und den drastisch verschiedenen Entwicklungschancen innerhalb der westlichen und der östlichen Einflußsphären herrühren, relevant, ebenso aber auch die Bewertung der "Selbstverschuldungsanteile" durch das SED-Regime sowie die Frage, ob die Bevölkerungsmehrheit der DDR das Regime gestützt, akzeptiert oder abgelehnt hat. Bei Umverteilungen auf lange Sicht sind neben Gerechtigkeits- immer auch Efizienzgesichtspunkte relevant. Sie bergen Fallen insofern, als die Akzeptanz fortgesetzter Transferleistungen von deren Efizienz abhängt. Es ist deshalb nötig, neben einer Begründung der Anspruchsberechtigung halbwegs realistische Erwartungen über die Efizienz der Transfers zu verbreiten. Man wird einen stetigen Diskurs über diese Themen benötigen, um soziale Spannungen zwischen den Bevölkerungen in den alten und neuen Bundesländern zu dämpfen. Die Spannungen werden um so schärfer, je häuiger einseitige Sichtweisen über Anspruchsberechtigung, Verteilungsgerechtigkeit und Verantwortlichkeit für die Problemlage apodiktisch vertreten werden.

Keyword(s)

Gerechtigkeit Helfen Sozialer Prozess Deutschland Sozialer Wandel Soziale Gerechtigkeit Attribution Soziale Wahrnehmung Gerechtigkeit Hilfeverhalten Soziale Vorgänge Deutschland Sozialer Wandel Soziale Gerechtigkeit Attribution Soziale Kognition Justice Assistance (Social Behavior) Social Processes Germany Social Change Equity (Social) Social Cognition Responsibility

Persistent Identifier

Date of first publication

1994

Is part of

In: Psychologische Aspekte des sozio-politischen Wandels in Ostdeutschland Herausgegeben von Gisela Trommsdorff. Berlin 1994.

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Montada, Leo
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-21T13:56:43Z
  • Made available on
    2014-06-13
  • Made available on
    2015-12-01T10:31:07Z
  • Made available on
    2022-11-21T13:56:43Z
  • Date of first publication
    1994
  • Abstract / Description
    Die Gerechtigkeit der in großem Umfang notwendigen Umverteilungen von den alten in die neuen Bundesländer wird unter Rückgriff auf die Forschung über Soziale Gerechtigkeit und Hilfeleistungen diskutiert. Die Ansichten über gerechte Verteilungen und Ansprüche vaiieren je nach präferierten Verteilungsprinzipien und Zuschreibungen von Verantwortlichkeit für die Problemlage. Hier sind immer verschiedene Optionen möglich. Für die Akzeptanz oder Abwehr von Umverteilungen im Westen sind die Beurteilung der Ungerechtigkeiten, die aus der erzwungenen Teilung und den drastisch verschiedenen Entwicklungschancen innerhalb der westlichen und der östlichen Einflußsphären herrühren, relevant, ebenso aber auch die Bewertung der "Selbstverschuldungsanteile" durch das SED-Regime sowie die Frage, ob die Bevölkerungsmehrheit der DDR das Regime gestützt, akzeptiert oder abgelehnt hat. Bei Umverteilungen auf lange Sicht sind neben Gerechtigkeits- immer auch Efizienzgesichtspunkte relevant. Sie bergen Fallen insofern, als die Akzeptanz fortgesetzter Transferleistungen von deren Efizienz abhängt. Es ist deshalb nötig, neben einer Begründung der Anspruchsberechtigung halbwegs realistische Erwartungen über die Efizienz der Transfers zu verbreiten. Man wird einen stetigen Diskurs über diese Themen benötigen, um soziale Spannungen zwischen den Bevölkerungen in den alten und neuen Bundesländern zu dämpfen. Die Spannungen werden um so schärfer, je häuiger einseitige Sichtweisen über Anspruchsberechtigung, Verteilungsgerechtigkeit und Verantwortlichkeit für die Problemlage apodiktisch vertreten werden.
    de
  • Publication status
    unknown
  • Review status
    unknown
  • ISBN
    978-3-11-014121-4
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-38193
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/772
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.10228
  • Language of content
    deu
  • Is part of
    In: Psychologische Aspekte des sozio-politischen Wandels in Ostdeutschland Herausgegeben von Gisela Trommsdorff. Berlin 1994.
  • Keyword(s)
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  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Umverteilungen nach der Vereinigung: Über den Bedarf an Psychologie nach dem Beitritt der ehemaligen DDR zu Bundesrepublik
    de
  • DRO type
    bookPart
  • Visible tag(s)
    PsyDok