Article

Das Trauma das uns eint. Gedanken zur Conquista und zur lateinamerikanischen Identität.

Author(s) / Creator(s)

Páramo-Ortega, Raúl

Abstract / Description

Die Unterentwicklung Lateinamerikas ist, nach dem Autor - neben den äußeren makroökonomischen Faktoren - mit den Auswirkungen eines grundlegenden kollektiven Traumas in Beziehung zu setzen, das sehr weit zurückliegt und noch lange nicht geheilt ist: Die Invasion, die 1492 mit Christoph Kolumbus begann und von Hernán Cortés, Francisco Pizarra, Pedro de Alvarado u.a. fortgeführt wurde. Der Verfasser stützt seine Grundthese auf die Lehre Freuds, nach welcher der Einzelne nicht nur unter der Einwirkung seines gegenwärtigen Kulturmilieus steht, sondern auch dem Einfluss der gesamten Kulturgeschichte seiner Vorfahren unterliegt. Sowohl die aufgezwungene Religion wie die imponierte Sprache wurden Werkzeuge der Unterdrückung: Die kulturelle Identität wurde damit beschädigt. Die kopierten Rezepte der ersten Welt als Versuch, der Unterentwicklung zu entkommen, scheitern eines nach dem anderen. Die soziopsychologische Basis, die „Mentalitäten“, der „nationale Charakter“, die Institutionen, die Traditionen, das „kollektive Gedächtnis“ oder, zusammenfassend, das „kulturelle Unbewusste“ (Erdheim 1982) bleiben dabei unberührt. Gedächtnisarbeit, sei sie auch schwierig und komplexer Art, soll ein unabdingbarer Versuch zur Linderung des kollektiven Traumas sein, das die „Begegnung“ zweier Welten mit sich gebracht hat.

Keyword(s)

Lateinamerika / Eroberung Psychisches Trauma Völkermord Kollektives Gedächtnis Kulturelle Identität Lateinamerika Conquista Psychisches Trauma Völkermord Kollektives Gedächtnis Kulturelle Identität Latin America Conquista Psychic trauma Genocide Collective memory Cultural identity

Persistent Identifier

Date of first publication

1993

Publication status

unknown

Review status

unknown

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Páramo-Ortega, Raúl
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-21T17:09:17Z
  • Made available on
    2015-01-09
  • Made available on
    2015-12-01T10:31:20Z
  • Made available on
    2022-11-21T17:09:17Z
  • Date of first publication
    1993
  • Abstract / Description
    Die Unterentwicklung Lateinamerikas ist, nach dem Autor - neben den äußeren makroökonomischen Faktoren - mit den Auswirkungen eines grundlegenden kollektiven Traumas in Beziehung zu setzen, das sehr weit zurückliegt und noch lange nicht geheilt ist: Die Invasion, die 1492 mit Christoph Kolumbus begann und von Hernán Cortés, Francisco Pizarra, Pedro de Alvarado u.a. fortgeführt wurde. Der Verfasser stützt seine Grundthese auf die Lehre Freuds, nach welcher der Einzelne nicht nur unter der Einwirkung seines gegenwärtigen Kulturmilieus steht, sondern auch dem Einfluss der gesamten Kulturgeschichte seiner Vorfahren unterliegt. Sowohl die aufgezwungene Religion wie die imponierte Sprache wurden Werkzeuge der Unterdrückung: Die kulturelle Identität wurde damit beschädigt. Die kopierten Rezepte der ersten Welt als Versuch, der Unterentwicklung zu entkommen, scheitern eines nach dem anderen. Die soziopsychologische Basis, die „Mentalitäten“, der „nationale Charakter“, die Institutionen, die Traditionen, das „kollektive Gedächtnis“ oder, zusammenfassend, das „kulturelle Unbewusste“ (Erdheim 1982) bleiben dabei unberührt. Gedächtnisarbeit, sei sie auch schwierig und komplexer Art, soll ein unabdingbarer Versuch zur Linderung des kollektiven Traumas sein, das die „Begegnung“ zweier Welten mit sich gebracht hat.
    de
  • Publication status
    unknown
  • Review status
    unknown
  • ISSN
    0257-3601
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-51436
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/895
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.10896
  • Language of content
    deu
  • Is part of
    In: Werbblatt. Zeitschrift für Pyschoanalyse und Gesellschaftskritik 29/30 (1992/1993). S 29-55.
  • Keyword(s)
    Lateinamerika / Eroberung
    de
  • Keyword(s)
    Psychisches Trauma
    de
  • Keyword(s)
    Völkermord
    de
  • Keyword(s)
    Kollektives Gedächtnis
    de
  • Keyword(s)
    Kulturelle Identität
    de
  • Keyword(s)
    Lateinamerika
    de
  • Keyword(s)
    Conquista
    de
  • Keyword(s)
    Psychisches Trauma
    de
  • Keyword(s)
    Völkermord
    de
  • Keyword(s)
    Kollektives Gedächtnis
    de
  • Keyword(s)
    Kulturelle Identität
    de
  • Keyword(s)
    Latin America
    en
  • Keyword(s)
    Conquista
    en
  • Keyword(s)
    Psychic trauma
    en
  • Keyword(s)
    Genocide
    en
  • Keyword(s)
    Collective memory
    en
  • Keyword(s)
    Cultural identity
    en
  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Das Trauma das uns eint. Gedanken zur Conquista und zur lateinamerikanischen Identität.
    de
  • DRO type
    article
  • Visible tag(s)
    PsyDok