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Mit Gewalt ins Paradies, Psychologische Anmerkungen zur Terror und Terrorismus

Author(s) / Creator(s)

Büttner, Christian

Abstract / Description

Terrorismus gehört ? neben dem Amoklauf ? zu den am wenigsten verständlichen Gewalttaten von Menschen gegen Menschen. Schon der Versuch, überhaupt einen verstehenden Zugang zum Phänomen Terrorismus aufzubringen, wird von vielen für ethisch fragwürdig gehalten. Der Gebrauch des Wortes Terrorist mit seiner normalen Fracht von Hass, Angst und Verdammung ? so Eileen MacDonald ? schließe ein angemessenes Urteil über dieses komplexe Thema aus. Terrorismus ist ein äußerst vager Begriff, der dazu benutzt wird, um primär aus der Opferperspektive die Urheber physischer oder psychischer Gewalt zu bezeichnen, während niemand auf die Idee käme, sein eigenes gewaltsames Handeln Terrorismus zu nennen. Vielmehr handelt man als Mitglied einer nationalen Bewegung, das für die Freiheit kämpft, als Kämpfer einer revolutionären Bewegung, das den gesellschaftlichen Umsturz um größerer Gerechtigkeit willen anstrebt, oder als Angehöriger einer staatlichen Organisation, die mit militärischen Mitteln oder verdeckter Gewalt den Willen ihrer Regierung durchzusetzen bestrebt ist. Nun ist auch nicht jeder Einsatz von Gewalt Terror, vielmehr ist dieser Begriff nur angemessen, wenn durch die Gewalttat Angst und Schrecken über diejenigen Menschen hinaus verbreitet wird, die ihre unmittelbaren Opfer sind. Gibt es also den Terrorismus? Die Terroristen? Wer sind die Opfer? Können auch Terroristen Opfer sein, wie in einem der Bin-Laden-Videos behauptet wird? Wie wird man zu einem Terroristen?

Keyword(s)

Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung Gewalttätigkeit Gewalt Terrorismus Internationaler Terrorismus Terrorismus Medien Gewalt Biografie

Persistent Identifier

Date of first publication

2001

Is part of

HSFK-StandPunkte Nr. 7/2001, ISSN 0945-9332

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Büttner, Christian
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-17T10:48:56Z
  • Made available on
    2003-11-18
  • Made available on
    2015-12-01T10:31:51Z
  • Made available on
    2022-11-17T10:48:56Z
  • Date of first publication
    2001
  • Abstract / Description
    Terrorismus gehört ? neben dem Amoklauf ? zu den am wenigsten verständlichen Gewalttaten von Menschen gegen Menschen. Schon der Versuch, überhaupt einen verstehenden Zugang zum Phänomen Terrorismus aufzubringen, wird von vielen für ethisch fragwürdig gehalten. Der Gebrauch des Wortes Terrorist mit seiner normalen Fracht von Hass, Angst und Verdammung ? so Eileen MacDonald ? schließe ein angemessenes Urteil über dieses komplexe Thema aus. Terrorismus ist ein äußerst vager Begriff, der dazu benutzt wird, um primär aus der Opferperspektive die Urheber physischer oder psychischer Gewalt zu bezeichnen, während niemand auf die Idee käme, sein eigenes gewaltsames Handeln Terrorismus zu nennen. Vielmehr handelt man als Mitglied einer nationalen Bewegung, das für die Freiheit kämpft, als Kämpfer einer revolutionären Bewegung, das den gesellschaftlichen Umsturz um größerer Gerechtigkeit willen anstrebt, oder als Angehöriger einer staatlichen Organisation, die mit militärischen Mitteln oder verdeckter Gewalt den Willen ihrer Regierung durchzusetzen bestrebt ist. Nun ist auch nicht jeder Einsatz von Gewalt Terror, vielmehr ist dieser Begriff nur angemessen, wenn durch die Gewalttat Angst und Schrecken über diejenigen Menschen hinaus verbreitet wird, die ihre unmittelbaren Opfer sind. Gibt es also den Terrorismus? Die Terroristen? Wer sind die Opfer? Können auch Terroristen Opfer sein, wie in einem der Bin-Laden-Videos behauptet wird? Wie wird man zu einem Terroristen?
    de
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-552
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/966
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.8713
  • Language of content
    deu
  • Is part of
    HSFK-StandPunkte Nr. 7/2001, ISSN 0945-9332
  • Keyword(s)
    Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
    de
  • Keyword(s)
    Gewalttätigkeit
    de
  • Keyword(s)
    Gewalt
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    Terrorismus
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  • Keyword(s)
    Internationaler Terrorismus
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    Terrorismus
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    Medien
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    Gewalt
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    Biografie
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  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Mit Gewalt ins Paradies, Psychologische Anmerkungen zur Terror und Terrorismus
    de
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    other
  • Visible tag(s)
    PsyDok