Report

Physiologische Erregung und Kognitionen in der Emotionsgenese und -differenzierung

Author(s) / Creator(s)

Wehr, Thomas
Bräutigam, Michael

Other kind(s) of contributor

Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral" der Universität Trier, FB I - Psychologie

Abstract / Description

Die Emotionen haben zu allen Zeiten eine Herausforderung an die Wissenschaft gestellt. Nahezu alle großen Philosophen haben den Emotionen wesentliche Teile ihres Werkes gewidmet (z.B. Plato, Aristoteles, Cicero, Descartes, Kant, Sartre, ...). Während sich die Philosophen vorwiegend mit dem durch die Emotionen hervorgerufenen Gefühlszustand beschäftigt haben, spezialisierten sich die Vertreter der biologischen und medizinischen Wissenschaften von alters her mit den körperlichen Symptomen der emotionalen Reaktion (z.B. Hippokrates, Darwin, James, Cannon,...). Dieses Forschungsfeld bearbeiten wir in Kapitel 1, wobei das Hauptaugenmerk auf die Attribution von physiologischen Erregungszuständen gelenkt werden soll. Im zweiten Kapitel betrachten wir einige kognitive Emotionstheorien (insbes. Weiner) unter dem Aspekt der emotionsdifferenzierenden und –generierenden Rolle von Kognitionen genauer. D.h. es geht hier nicht mehr um die Interpretation physiologischer Erregung, sondern vielmehr um die Genese und Struktur spezifischer Emotionen in Abhängigkeit von Kognitionen. Wenn man sich vor Augen führt, welch intensive Forschungsbemühungen dem Phänomen „Emotion“ gegolten haben, ist es äußerst überraschend, wenn man bei Durchsicht moderner Lehrbücher der Psychologie feststellen muß, daß der Erkenntnisstand auf diesem Gebiet weit weniger entwickelt ist als in anderen Bereichen der Psychologie. Nicht nur der Umfang des gesicherten Wissens ist gering, auch die Zahl der empirischen Forschungsarbeiten liegt weit unter der anderer Teildisziplinen der Psychologie. Dies mag nicht zuletzt auch auf den unbefriedigenden Stand der Konzeptualisierung der Emotionsphänomene zurückzuführen sein (Scherer, 1990).

Keyword(s)

Physiologische Psychologie Emotion Kognition

Persistent Identifier

Date of first publication

1999

Is part of series

Berichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"; 127

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Wehr, Thomas
  • Author(s) / Creator(s)
    Bräutigam, Michael
  • Other kind(s) of contributor
    Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral" der Universität Trier, FB I - Psychologie
    de
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-17T10:59:58Z
  • Made available on
    2004-03-03
  • Made available on
    2015-12-01T10:29:51Z
  • Made available on
    2022-11-17T10:59:58Z
  • Date of first publication
    1999
  • Abstract / Description
    Die Emotionen haben zu allen Zeiten eine Herausforderung an die Wissenschaft gestellt. Nahezu alle großen Philosophen haben den Emotionen wesentliche Teile ihres Werkes gewidmet (z.B. Plato, Aristoteles, Cicero, Descartes, Kant, Sartre, ...). Während sich die Philosophen vorwiegend mit dem durch die Emotionen hervorgerufenen Gefühlszustand beschäftigt haben, spezialisierten sich die Vertreter der biologischen und medizinischen Wissenschaften von alters her mit den körperlichen Symptomen der emotionalen Reaktion (z.B. Hippokrates, Darwin, James, Cannon,...). Dieses Forschungsfeld bearbeiten wir in Kapitel 1, wobei das Hauptaugenmerk auf die Attribution von physiologischen Erregungszuständen gelenkt werden soll. Im zweiten Kapitel betrachten wir einige kognitive Emotionstheorien (insbes. Weiner) unter dem Aspekt der emotionsdifferenzierenden und –generierenden Rolle von Kognitionen genauer. D.h. es geht hier nicht mehr um die Interpretation physiologischer Erregung, sondern vielmehr um die Genese und Struktur spezifischer Emotionen in Abhängigkeit von Kognitionen. Wenn man sich vor Augen führt, welch intensive Forschungsbemühungen dem Phänomen „Emotion“ gegolten haben, ist es äußerst überraschend, wenn man bei Durchsicht moderner Lehrbücher der Psychologie feststellen muß, daß der Erkenntnisstand auf diesem Gebiet weit weniger entwickelt ist als in anderen Bereichen der Psychologie. Nicht nur der Umfang des gesicherten Wissens ist gering, auch die Zahl der empirischen Forschungsarbeiten liegt weit unter der anderer Teildisziplinen der Psychologie. Dies mag nicht zuletzt auch auf den unbefriedigenden Stand der Konzeptualisierung der Emotionsphänomene zurückzuführen sein (Scherer, 1990).
    de
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-1421
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/99
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.8757
  • Language of content
    deu
  • Is part of
    Berichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral", Nr. 127, ISSN 1430-1148, http://www.gerechtigkeitsforschung.de/berichte/beri127.pdf
  • Is part of series
    Berichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"; 127
  • Keyword(s)
    Physiologische Psychologie
    de
  • Keyword(s)
    Emotion
    de
  • Keyword(s)
    Kognition
    de
  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Physiologische Erregung und Kognitionen in der Emotionsgenese und -differenzierung
    de
  • DRO type
    report
  • Visible tag(s)
    PsyDok
  • Visible tag(s)
    Berichte der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"