Report

Ungerechtigkeitssensibilität, Informationsverarbeitung und Verhalten: Skizze eines Forschungsvorhabens

Author(s) / Creator(s)

Baumert, Anna
Fetchenhauer, Detlef
Schlösser, Thomas
Schmitt, Manfred

Abstract / Description

Untersuchungen der eigenen Arbeitsgruppen und anderer Autoren belegen die zeitliche Stabilität und transsituative Konsistenz individueller Unterschiede in der Sensibilität für Ungerechtigkeiten. Diese lässt sich anhand von vier Indikatoren messen, der Häufigkeit erinnerter Ungerechtigkeiten, der Intensität emotionaler Reaktionen auf Ungerechtigkeit, der Rumination über Ungerechtigkeitserlebnisse und der Bereitschaft zu Handlungen, die geeignet sind, Gerechtigkeit wieder herzustellen. Erst ansatzweise sind die Informationsverarbeitungsprozesse bekannt, die mit Ungerechtigkeitssensiblität einhergehen und die zu ihrem tieferen Verständnis beitragen würden. Das geplante Projekt soll mit fünf Untersuchungen zur Schließung dieser Lücke beitragen. Auch ist erst sporadisch untersucht, unter welchen Bedingungen Reaktionen auf Ungerechtigkeit von der Ungerechtigkeitssensibilität abhängen und über welche kognitiven und emotionalen Vermittlungsprozesse sich die Verhaltenswirksamkeit der Ungerechtigkeitssensiblität vollzieht. Auch zur Schließung dieser Lücke soll das geplante Projekt mit fünf weiteren Studien beitragen. Die insgesamt zehn Untersuchungen sollen kooperativ in Köln und Landau durchgeführt werden. Gegenstand der Landauer Untersuchungen sollen in der ersten Projektphase (Jahre 1 und 2) die Informationsverarbeitungsprozesse sein, die durch Ungerechtigkeitssensibilität geformt werden. Der Schwerpunkt der Kölner Studien wird in dieser Phase auf den Verhaltenskonsequenzen der Ungerechtigkeitssensibilität liegen. In der zweiten Projektphase (Jahre 3 und 4) sollen die in Landau identifizierten Informationsverarbeitungsprozesse und die in Köln identifizierten Verhaltenskonsequenzen theoretisch integriert werden. Insbesondere soll dann empirisch geklärt werden, ob die bereits bekannten und die noch zu ermittelnden kognitiven Prozesskomponenten den Effekt der Ungerechtigkeitssensibilität auf Verhalten vermitteln.
Individual differences in sensitivity to injustices are consistent and stable over time as research by this group and other authors has shown. Justice Sensitivity can be reliably measured by four indicators: (1) reported frequency of perceived injustice, (2) strength of emotional reaction toward injustice, (3) intrusiveness of thoughts about experienced injustice, and (4) willingness to act in order to restore justice. Cognitive structures and processes that underlie differences in Justice Sensitivity remain largely unknown. The outlined project aims at closing this gap by means of five studies. A further aim of the research project is to investigate the conditions under which reactions to injustice depend on Justice Sensitivity as well as the cognitive and emotional processes that mediate effects of Justice Sensitivity on behaviour. Five further studies are planned to attain this goal. Research is conducted in cooperation of the research groups in Cologne and Landau. In the first phase of the project (first and second year), the main focus of the research conducted in Landau will be on information processing shaped by Justice Sensitivity. The focus of the studies conducted in Cologne will be on behavioural consequences of Justice Sensitivity. In the second phase of the outlined project (third and fourth year), the results will be theoretically integrated: Most importantly, it is aimed at empirically establishing the identified cognitive processes as mediators of the identified behavioural consequences of Justice Sensitivity.

Keyword(s)

Forschung Ungerechtigkeit Ungerechtigkeitsempfinden Informationsverarbeitungsprozesse Verhaltenskonsequenzen sensitivity to injustices cognitive processes behavioural consequences

Persistent Identifier

Date of first publication

2007

Is part of series

Berichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral";166

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Baumert, Anna
  • Author(s) / Creator(s)
    Fetchenhauer, Detlef
  • Author(s) / Creator(s)
    Schlösser, Thomas
  • Author(s) / Creator(s)
    Schmitt, Manfred
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-17T11:04:31Z
  • Made available on
    2007-02-14
  • Made available on
    2015-12-01T10:30:26Z
  • Made available on
    2022-11-17T11:04:31Z
  • Date of first publication
    2007
  • Abstract / Description
    Untersuchungen der eigenen Arbeitsgruppen und anderer Autoren belegen die zeitliche Stabilität und transsituative Konsistenz individueller Unterschiede in der Sensibilität für Ungerechtigkeiten. Diese lässt sich anhand von vier Indikatoren messen, der Häufigkeit erinnerter Ungerechtigkeiten, der Intensität emotionaler Reaktionen auf Ungerechtigkeit, der Rumination über Ungerechtigkeitserlebnisse und der Bereitschaft zu Handlungen, die geeignet sind, Gerechtigkeit wieder herzustellen. Erst ansatzweise sind die Informationsverarbeitungsprozesse bekannt, die mit Ungerechtigkeitssensiblität einhergehen und die zu ihrem tieferen Verständnis beitragen würden. Das geplante Projekt soll mit fünf Untersuchungen zur Schließung dieser Lücke beitragen. Auch ist erst sporadisch untersucht, unter welchen Bedingungen Reaktionen auf Ungerechtigkeit von der Ungerechtigkeitssensibilität abhängen und über welche kognitiven und emotionalen Vermittlungsprozesse sich die Verhaltenswirksamkeit der Ungerechtigkeitssensiblität vollzieht. Auch zur Schließung dieser Lücke soll das geplante Projekt mit fünf weiteren Studien beitragen. Die insgesamt zehn Untersuchungen sollen kooperativ in Köln und Landau durchgeführt werden. Gegenstand der Landauer Untersuchungen sollen in der ersten Projektphase (Jahre 1 und 2) die Informationsverarbeitungsprozesse sein, die durch Ungerechtigkeitssensibilität geformt werden. Der Schwerpunkt der Kölner Studien wird in dieser Phase auf den Verhaltenskonsequenzen der Ungerechtigkeitssensibilität liegen. In der zweiten Projektphase (Jahre 3 und 4) sollen die in Landau identifizierten Informationsverarbeitungsprozesse und die in Köln identifizierten Verhaltenskonsequenzen theoretisch integriert werden. Insbesondere soll dann empirisch geklärt werden, ob die bereits bekannten und die noch zu ermittelnden kognitiven Prozesskomponenten den Effekt der Ungerechtigkeitssensibilität auf Verhalten vermitteln.
    de
  • Abstract / Description
    Individual differences in sensitivity to injustices are consistent and stable over time as research by this group and other authors has shown. Justice Sensitivity can be reliably measured by four indicators: (1) reported frequency of perceived injustice, (2) strength of emotional reaction toward injustice, (3) intrusiveness of thoughts about experienced injustice, and (4) willingness to act in order to restore justice. Cognitive structures and processes that underlie differences in Justice Sensitivity remain largely unknown. The outlined project aims at closing this gap by means of five studies. A further aim of the research project is to investigate the conditions under which reactions to injustice depend on Justice Sensitivity as well as the cognitive and emotional processes that mediate effects of Justice Sensitivity on behaviour. Five further studies are planned to attain this goal. Research is conducted in cooperation of the research groups in Cologne and Landau. In the first phase of the project (first and second year), the main focus of the research conducted in Landau will be on information processing shaped by Justice Sensitivity. The focus of the studies conducted in Cologne will be on behavioural consequences of Justice Sensitivity. In the second phase of the outlined project (third and fourth year), the results will be theoretically integrated: Most importantly, it is aimed at empirically establishing the identified cognitive processes as mediators of the identified behavioural consequences of Justice Sensitivity.
    en
  • ISBN
    1430-1148
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-9025
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/392
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.9039
  • Language of content
    deu
  • Is part of
    Berichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral", Nr. 166, ISSN 1430-1148
  • Is part of series
    Berichte aus der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral";166
  • Keyword(s)
    Forschung
    de
  • Keyword(s)
    Ungerechtigkeit
    de
  • Keyword(s)
    Ungerechtigkeitsempfinden
    de
  • Keyword(s)
    Informationsverarbeitungsprozesse
    de
  • Keyword(s)
    Verhaltenskonsequenzen
    de
  • Keyword(s)
    sensitivity to injustices
    en
  • Keyword(s)
    cognitive processes
    en
  • Keyword(s)
    behavioural consequences
    en
  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Ungerechtigkeitssensibilität, Informationsverarbeitung und Verhalten: Skizze eines Forschungsvorhabens
    de
  • DRO type
    report
  • Visible tag(s)
    PsyDok
  • Visible tag(s)
    Berichte der Arbeitsgruppe "Verantwortung, Gerechtigkeit, Moral"