Erfahrungen mit Indikationsstellungen zur stationären psychotherapeutischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen
Author(s) / Creator(s)
Bauers, Walter
Abstract / Description
Bezüglich der Erfahrungen mit Indikationen zur offenen stationären psychotherapeutischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen hat sich ein definierter therapeutischer Rahmen im Zusammenhang mit dem therapeutischen Arbeitsbündnis bewährt. Innerhalb dieses Rahmens und der Begrenztheit der Arbeitsbündnisfähigkeit bestimmter Kinder und Jugendlicher gibt es Grenzen für deren Behandlung. Aus der Beobachtung im Umgang mit diesen Patienten, die man als präödipale Störungen zusammenfassen kann, haben sich zwei Typen herausgestellt, die anhand von Fallbeispielen dargestellt und exemplifiziert werden. Das eine ist "der Oppositionelle" und der andere "der Sich-selbst-schädigende". Besonders "der Oppositionelle" ist ein Grenzfall im Blick auf die Indikation zur stationären Psychotherapie, da er aufgrund seiner Bereitschaft zur Spaltung und Projektion den therapeutischen Rahmen des stationären Settings überschreitet. Dies ereignet sich recht schnell, wenn Patienten dieser Problematik zusammen sind oder eine regressive Gruppendynamik besteht, die sich für seine strukturellen Bedürfnisse anbietet. Deshalb ist für ihn bei der Indikationsstellung die Situation und Zusammensetzung der Stationsgruppe zu berücksichtigen, um seine Behandlung zu ermöglichen. Bei dem "Sich-selbst-schädigenden" ist die Stationsgruppe von geringerer Bedeutung. Er erfüllt sich seine strukturellen Bedürfnisse in der Beziehung zu sich selbst. Bei Indikationsstellung zu dieser Art von Störungen ist vor allem das Ausmaß der selbstschädigenden Neigung zu sehen und ob es möglich ist, im Rahmen der offenen Station ausreichend Schutz zu bieten. Bei diesen Patienten ist die Anbindung an die zur Verfügung stehenden Betreuer entscheidend, die eine steuernde und schützende Funktion über die Beziehung zum Patienten wahrnehmen können. Diese Ergänzungen und Modifikationen sind notwendig, um den therapeutischen Rahmen und die Arbeitsbündnisfähigkeit dieser Kinder und Jugendlichen zu erhalten, so daß sie eine ihnen angemessene Behandlung erfahren können.
Keyword(s)
Kind Jugend Ödipuskomplex Selbstbeschädigung ProjektionPersistent Identifier
Date of first publication
1988
Publication status
unknown
Review status
unknown
Citation
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37.19888_4_33003.pdf_new.pdfAdobe PDF - 1.46MBMD5: c16733830c9e8663d22bf31e1072893d
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Author(s) / Creator(s)Bauers, Walter
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PsychArchives acquisition timestamp2022-11-22T09:20:52Z
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Made available on2012-01-10
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Made available on2015-12-01T10:32:31Z
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Made available on2022-11-22T09:20:52Z
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Date of first publication1988
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Abstract / DescriptionBezüglich der Erfahrungen mit Indikationen zur offenen stationären psychotherapeutischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen hat sich ein definierter therapeutischer Rahmen im Zusammenhang mit dem therapeutischen Arbeitsbündnis bewährt. Innerhalb dieses Rahmens und der Begrenztheit der Arbeitsbündnisfähigkeit bestimmter Kinder und Jugendlicher gibt es Grenzen für deren Behandlung. Aus der Beobachtung im Umgang mit diesen Patienten, die man als präödipale Störungen zusammenfassen kann, haben sich zwei Typen herausgestellt, die anhand von Fallbeispielen dargestellt und exemplifiziert werden. Das eine ist "der Oppositionelle" und der andere "der Sich-selbst-schädigende". Besonders "der Oppositionelle" ist ein Grenzfall im Blick auf die Indikation zur stationären Psychotherapie, da er aufgrund seiner Bereitschaft zur Spaltung und Projektion den therapeutischen Rahmen des stationären Settings überschreitet. Dies ereignet sich recht schnell, wenn Patienten dieser Problematik zusammen sind oder eine regressive Gruppendynamik besteht, die sich für seine strukturellen Bedürfnisse anbietet. Deshalb ist für ihn bei der Indikationsstellung die Situation und Zusammensetzung der Stationsgruppe zu berücksichtigen, um seine Behandlung zu ermöglichen. Bei dem "Sich-selbst-schädigenden" ist die Stationsgruppe von geringerer Bedeutung. Er erfüllt sich seine strukturellen Bedürfnisse in der Beziehung zu sich selbst. Bei Indikationsstellung zu dieser Art von Störungen ist vor allem das Ausmaß der selbstschädigenden Neigung zu sehen und ob es möglich ist, im Rahmen der offenen Station ausreichend Schutz zu bieten. Bei diesen Patienten ist die Anbindung an die zur Verfügung stehenden Betreuer entscheidend, die eine steuernde und schützende Funktion über die Beziehung zum Patienten wahrnehmen können. Diese Ergänzungen und Modifikationen sind notwendig, um den therapeutischen Rahmen und die Arbeitsbündnisfähigkeit dieser Kinder und Jugendlichen zu erhalten, so daß sie eine ihnen angemessene Behandlung erfahren können.de
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Publication statusunknown
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Review statusunknown
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ISSN0032-7034
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Persistent Identifierhttps://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-33003
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.11780/1320
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.11802
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Language of contentdeu
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Is part ofPraxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. - 37. 1988, 8, S. 298-304
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Keyword(s)Kindde
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Keyword(s)Jugendde
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Keyword(s)Ödipuskomplexde
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Keyword(s)Selbstbeschädigungde
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Keyword(s)Projektionde
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Keyword(s)Bewusstseinsspaltungde
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Keyword(s)Gruppentherapiede
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Keyword(s)Klinische Psychotherapiede
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Keyword(s)Kinderpsychotherapiede
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Keyword(s)Stationäre Patientende
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Keyword(s)Selbstzerstörerisches Verhaltende
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Keyword(s)Gruppendynamikde
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Keyword(s)Fallberichtde
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Keyword(s)Child Psychotherapyen
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Keyword(s)Hospitalized Patientsen
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Keyword(s)Self Destructive Behavioren
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Keyword(s)Group Dynamicsen
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Keyword(s)CASE REPORTen
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleErfahrungen mit Indikationsstellungen zur stationären psychotherapeutischen Behandlung von Kindern und Jugendlichende
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DRO typearticle
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Visible tag(s)PsyDok
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Visible tag(s)Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie