Article

Zum Berufsverständnis der Ärztinnen/Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie in den alten Bundesländern (1990)

Author(s) / Creator(s)

Winter, Sibylle Maria
Knölker, Ulrich

Abstract / Description

Die vorliegende Studie untersucht das Berufsverständnis von Ärztinnen/Ärzten für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Dazu wurde ein eigens entwickelter Fragebogen an 662 ermittelte Ärztinnen/Ärzte für Kinder und Jugendpsychiatrie in den alten Bundesländern verschickt. Die Rücklaufquote betragt 45%. Hinsichtlich des beruflichen Werdeganges zeigt sich, daß die Antwortenden mehrheitlich zusätzliche Weiterbildungen und Ausbildungen erworben haben, vor allem sind der Gebietsarzt für Pädiatrie sowie die Zusatzbezeichnung "Psychotherapie" und Autogenes Training zu nennen. Dementsprechend sind sie hauptsächlich psychiatrisch und psychotherapeutisch tätig. Ihre Verteilung auf Klinik und Niederlassung ist nahezu ausgeglichen. Bei den Meinungen zur Berufstätigkeit sehen die Antwortenden einen Mangel in der ambulanten kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung vor allem aus ökonomischen Gründen. Eine eindeutige Haltung herrscht hinsichtlich der Notwendigkeit der Diagnosestellung und der Notwendigkeit von ambulanter und stationärer Therapie. Die interdisziplinare Zusammenarbeit wird übereinstimmend als notwendig beurteilt. Dagegen zeigen sich unterschiedliche Haltungen bezüglich der Qualität der Zusammenarbeit und bei der Frage der Hierarchie im Team Meinungen zum Selbstverstandnis ergeben, daß sich Ärztinnen/Ärzte für Kinder und Jugendpsychiatrie gleichermaßen mit der Rolle "Arzt" und "Psychotherapeut" identifizieren. Als Berufsmotivationen gelten vorrangig Lust, Erfolg und Begabung. Übereinstimmende Haltungen zeigen sich bei der Frage des Berufsverstandnisses. Die Antworten den beurteilen das Ansehen der Kinder und Jugendpsychiatrie als gering. Die Berufsinhalte bestehen in Wahrung der Komplexität des Gebietes einschließlich der medizinischen Aufgaben, jegliche Einseitigkeit innerhalb des Faches wird abgelehnt. Einige Stellungnahmen beziehen sich direkt auf Probleme im "beruflichen Selbstverstandnis". Diese liegen in einer ständigen Gratwanderung zwischen notwendiger Abgrenzung und Zusammenarbeit gegenüber Nachbardisziplinen.

Keyword(s)

Kinderpsychiatrie Jugendpsychiatrie Berufseinstellung Psychotherapie Kooperation Berufliche Identität Kinderpsychiatrie Jugendpsychiatrie Psychiater Berufliche Spezialisierung Psychotherapie Kooperation Professional Identity Child Psychiatry Adolescent Psychiatry Psychiatrists; Professional Specialization; Psychotherapy; Cooperation

Persistent Identifier

Date of first publication

1993

Publication status

unknown

Review status

unknown

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Winter, Sibylle Maria
  • Author(s) / Creator(s)
    Knölker, Ulrich
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-17T12:26:20Z
  • Made available on
    2012-07-11
  • Made available on
    2015-12-01T10:33:21Z
  • Made available on
    2022-11-17T12:26:20Z
  • Date of first publication
    1993
  • Abstract / Description
    Die vorliegende Studie untersucht das Berufsverständnis von Ärztinnen/Ärzten für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Dazu wurde ein eigens entwickelter Fragebogen an 662 ermittelte Ärztinnen/Ärzte für Kinder und Jugendpsychiatrie in den alten Bundesländern verschickt. Die Rücklaufquote betragt 45%. Hinsichtlich des beruflichen Werdeganges zeigt sich, daß die Antwortenden mehrheitlich zusätzliche Weiterbildungen und Ausbildungen erworben haben, vor allem sind der Gebietsarzt für Pädiatrie sowie die Zusatzbezeichnung "Psychotherapie" und Autogenes Training zu nennen. Dementsprechend sind sie hauptsächlich psychiatrisch und psychotherapeutisch tätig. Ihre Verteilung auf Klinik und Niederlassung ist nahezu ausgeglichen. Bei den Meinungen zur Berufstätigkeit sehen die Antwortenden einen Mangel in der ambulanten kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung vor allem aus ökonomischen Gründen. Eine eindeutige Haltung herrscht hinsichtlich der Notwendigkeit der Diagnosestellung und der Notwendigkeit von ambulanter und stationärer Therapie. Die interdisziplinare Zusammenarbeit wird übereinstimmend als notwendig beurteilt. Dagegen zeigen sich unterschiedliche Haltungen bezüglich der Qualität der Zusammenarbeit und bei der Frage der Hierarchie im Team Meinungen zum Selbstverstandnis ergeben, daß sich Ärztinnen/Ärzte für Kinder und Jugendpsychiatrie gleichermaßen mit der Rolle "Arzt" und "Psychotherapeut" identifizieren. Als Berufsmotivationen gelten vorrangig Lust, Erfolg und Begabung. Übereinstimmende Haltungen zeigen sich bei der Frage des Berufsverstandnisses. Die Antworten den beurteilen das Ansehen der Kinder und Jugendpsychiatrie als gering. Die Berufsinhalte bestehen in Wahrung der Komplexität des Gebietes einschließlich der medizinischen Aufgaben, jegliche Einseitigkeit innerhalb des Faches wird abgelehnt. Einige Stellungnahmen beziehen sich direkt auf Probleme im "beruflichen Selbstverstandnis". Diese liegen in einer ständigen Gratwanderung zwischen notwendiger Abgrenzung und Zusammenarbeit gegenüber Nachbardisziplinen.
    de
  • Publication status
    unknown
  • Review status
    unknown
  • ISSN
    0032-7034
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-36514
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/2020
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.9616
  • Language of content
    deu
  • Is part of
    Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. - 42.1993, 6, S. 208-215
  • Keyword(s)
    Kinderpsychiatrie
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  • Keyword(s)
    Jugendpsychiatrie
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    Berufseinstellung
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    Professional Identity
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    Adolescent Psychiatry
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  • Keyword(s)
    Psychiatrists; Professional Specialization; Psychotherapy; Cooperation
    en
  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Zum Berufsverständnis der Ärztinnen/Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie in den alten Bundesländern (1990)
    de
  • DRO type
    article
  • Visible tag(s)
    PsyDok
  • Visible tag(s)
    Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie