Report

Unterschiedliche Berufsverläufe, Berufserfolg und Lebensbedingungen von Frauen und Männern in hochqualifizierten Berufen.

Author(s) / Creator(s)

Grote, Stefanie
Hoff, Ernst-Hartmut
Wahl, Anja
Hohner, Hans-Uwe

Other kind(s) of contributor

Bereich "Arbeit und Entwicklung" am Institut für Arbeits-, Organisations- und Gesundheitspsychologie der Freien Universität Berlin
Hildebrand-Nilshon, M.
Hoff, E.-H.
Hohner, H.-U.

Abstract / Description

In diesem Forschungsbericht werden Befunde aus einer schriftlichen Befragungen von 936 Angehörigen der beiden hochqualifizierten Professionen Medizin und Psychologie mitgeteilt. Diese Befragung fand im Rahmen des DFG-Projektes ´Professionalisierung und Integration der Lebenssphären (PROFIL)´ statt. Im Vordergrund stehen hier die Fragen, welche Berufswege Frauen und Männer in beiden Professionen durchlaufen, mit welchen beruflichen und außerberuflichen Lebensbedingungen diese Verläufe einhergehen, welche Berufswege als mehr oder minder erfolgreich gelten und welche Bezüge es zwischen dem beruflichen und dem privaten Lebensstrang gibt. In der Medizin sind fünf relativ einfach strukturierte und in der Psychologie acht komplexere Berufsverlaufsmuster ermittelt worden. Frauen haben generell (aber besonders in der Psychologie) häufiger diskontinuierliche, Männer dagegen kontinuierliche Berufswege. Frauen steigen weit seltener in höhere Position auf als Männer. Diese Berufswege finden in Tätigkeitsfeldern statt, deren Spektrum in der Medizin viel differenzierter als in der Psychologie ist und bei Frauen z.T. anders als bei Männern aussieht. Unterschiede zeigen sich ebenfalls bei den Arbeitsformen. So führen Berufswege der Frauen häufiger als die der Männer zu freiberuflicher Tätigkeit oder zu Teilzeitarbeit. Das gilt vor allem für Frauen mit Kindern, während die Arbeitszeit bei Männern mit Kindern besonders hoch ist. Betrachtet man außer dem Aufstieg in höhere Positionen auch das Einkommen und Prestige der Tätigkeiten innerhalb der Professionen als Indikator für Berufserfolg, so führen die Berufsverläufe der Männer häufiger als die der Frauen zu Erfolg - vor allem in der Medizin. Verschiedenartige Berufswege gehen weiter mit unterschiedlichen außerberuflichen Lebensbedingungen einher: so haben z.B. Frauen, die beruflich aufsteigen, durchschnittlich besonders wenig, Männer dagegen besonders viele Kinder. Die Männer werden in ihren kontinuierlicheren und erfolgreicheren Berufswegen von Partnerinnen unterstützt und in der Familie entlastet, während die Frauen meist für beide Lebensbereiche zuständig sind. Betrachtet man schließlich Bezüge zwischen privaten und beruflichen Lebensereignissen, so zeigt sich eine zeitlich stärkere Verzahnung der Lebensstränge bei den Frauen. In ihren Berufsverläufen fallen die Ereignisse, wie z.B. die Geburt von Kindern zeitlich mit Unterbrechungen und beruflich eher ungünstigen Veränderungen zusammen, die jedoch eine Integration der Lebenssphären erleichtern. Bei Männern fallen dagegen private Lebensereignisse häufiger mit Weichenstellungen für beruflichen Erfolg zusammen.

Keyword(s)

Arbeitspsychologie Unterprivilegierung Frau Medizin Psychologie Organisationspsychologie Geschlechtsspezifik Berufsverlauf Medizin Psychologie Professionalisierung

Persistent Identifier

Date of first publication

2001

Is part of series

Berichte aus dem Bereich "Arbeits-, Berufs- und Organisationspsychologie" der FU Berlin;16

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Grote, Stefanie
  • Author(s) / Creator(s)
    Hoff, Ernst-Hartmut
  • Author(s) / Creator(s)
    Wahl, Anja
  • Author(s) / Creator(s)
    Hohner, Hans-Uwe
  • Other kind(s) of contributor
    Bereich "Arbeit und Entwicklung" am Institut für Arbeits-, Organisations- und Gesundheitspsychologie der Freien Universität Berlin
    de
  • Other kind(s) of contributor
    Hildebrand-Nilshon, M.
    de
  • Other kind(s) of contributor
    Hoff, E.-H.
    de
  • Other kind(s) of contributor
    Hohner, H.-U.
    de
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2022-11-17T10:59:55Z
  • Made available on
    2003-12-03
  • Made available on
    2015-12-01T10:31:30Z
  • Made available on
    2022-11-17T10:59:55Z
  • Date of first publication
    2001
  • Abstract / Description
    In diesem Forschungsbericht werden Befunde aus einer schriftlichen Befragungen von 936 Angehörigen der beiden hochqualifizierten Professionen Medizin und Psychologie mitgeteilt. Diese Befragung fand im Rahmen des DFG-Projektes ´Professionalisierung und Integration der Lebenssphären (PROFIL)´ statt. Im Vordergrund stehen hier die Fragen, welche Berufswege Frauen und Männer in beiden Professionen durchlaufen, mit welchen beruflichen und außerberuflichen Lebensbedingungen diese Verläufe einhergehen, welche Berufswege als mehr oder minder erfolgreich gelten und welche Bezüge es zwischen dem beruflichen und dem privaten Lebensstrang gibt. In der Medizin sind fünf relativ einfach strukturierte und in der Psychologie acht komplexere Berufsverlaufsmuster ermittelt worden. Frauen haben generell (aber besonders in der Psychologie) häufiger diskontinuierliche, Männer dagegen kontinuierliche Berufswege. Frauen steigen weit seltener in höhere Position auf als Männer. Diese Berufswege finden in Tätigkeitsfeldern statt, deren Spektrum in der Medizin viel differenzierter als in der Psychologie ist und bei Frauen z.T. anders als bei Männern aussieht. Unterschiede zeigen sich ebenfalls bei den Arbeitsformen. So führen Berufswege der Frauen häufiger als die der Männer zu freiberuflicher Tätigkeit oder zu Teilzeitarbeit. Das gilt vor allem für Frauen mit Kindern, während die Arbeitszeit bei Männern mit Kindern besonders hoch ist. Betrachtet man außer dem Aufstieg in höhere Positionen auch das Einkommen und Prestige der Tätigkeiten innerhalb der Professionen als Indikator für Berufserfolg, so führen die Berufsverläufe der Männer häufiger als die der Frauen zu Erfolg - vor allem in der Medizin. Verschiedenartige Berufswege gehen weiter mit unterschiedlichen außerberuflichen Lebensbedingungen einher: so haben z.B. Frauen, die beruflich aufsteigen, durchschnittlich besonders wenig, Männer dagegen besonders viele Kinder. Die Männer werden in ihren kontinuierlicheren und erfolgreicheren Berufswegen von Partnerinnen unterstützt und in der Familie entlastet, während die Frauen meist für beide Lebensbereiche zuständig sind. Betrachtet man schließlich Bezüge zwischen privaten und beruflichen Lebensereignissen, so zeigt sich eine zeitlich stärkere Verzahnung der Lebensstränge bei den Frauen. In ihren Berufsverläufen fallen die Ereignisse, wie z.B. die Geburt von Kindern zeitlich mit Unterbrechungen und beruflich eher ungünstigen Veränderungen zusammen, die jedoch eine Integration der Lebenssphären erleichtern. Bei Männern fallen dagegen private Lebensereignisse häufiger mit Weichenstellungen für beruflichen Erfolg zusammen.
    de
  • Persistent Identifier
    https://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:bsz:291-psydok-793
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.11780/912
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.8751
  • Language of content
    deu
  • Is part of
    Berichte aus dem Bereich "Arbeits-, Berufs- und Organisationspsychologie" der FU Berlin Nr. 16
  • Is part of series
    Berichte aus dem Bereich "Arbeits-, Berufs- und Organisationspsychologie" der FU Berlin;16
  • Keyword(s)
    Arbeitspsychologie
    de
  • Keyword(s)
    Unterprivilegierung
    de
  • Keyword(s)
    Frau
    de
  • Keyword(s)
    Medizin
    de
  • Keyword(s)
    Psychologie
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  • Keyword(s)
    Organisationspsychologie
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  • Keyword(s)
    Geschlechtsspezifik
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  • Keyword(s)
    Berufsverlauf
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  • Keyword(s)
    Medizin
    de
  • Keyword(s)
    Psychologie
    de
  • Keyword(s)
    Professionalisierung
    de
  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Unterschiedliche Berufsverläufe, Berufserfolg und Lebensbedingungen von Frauen und Männern in hochqualifizierten Berufen.
    de
  • DRO type
    report
  • Visible tag(s)
    PsyDok
  • Visible tag(s)
    Berichte aus dem Bereich "Arbeits-, Berufs- und Organisationspsychologie" der Freien Universität Berlin